Die Flucht

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Die Farbe verschwamm vor ihren Augen.
Das Blau ihrer Augen wurde schwarz.
Schwarz vor Wut.
Wut auf das Leben.
Wut auf die Situation.
Wut auf ihn.
Wut auf sich selbst.
Sein Mund bewegt sich.
Doch sie hört ihn nicht.
Alles verstummte.
Sie wollte nichts mehr hören.
Sie wollte weg.
Weg mit ihm.
Sie wollte von den Ereignissen fliehen ,
vor den Problemen weglaufen,
mit ihm.
Bis sie merkte ,dass die Probleme sie verfolgen werden, solange er mitkommt. Denn er trägt das Problem in sich. Diese Krankheit ,welche ihn von innen auffraß.
"Wie lange noch?"
Wollte sie wissen.
Er zögerte ,denn er wollte ihr nicht auch noch den letzten Hoffnungsschimmer nehmen.
Er blickte kurz auf den Boden ,er muss die Tränen zurück halten. Er schaute auf und sie mit wässrigen Augen an.
"Vielleicht ein paar Wochen."
In dem Moment realisierten beide ,an welchem Punkt sie angekommen waren.
Sie nahm seine Hand und ging mit ihm zum Geländer der Brücke auf der sie standen.
Sie setzte ihre Beine vorsichtig über die Absperrung und schaute ihn entschlossen an. Er wusste was sie vorhatte und hiefte sich ebenfalls drüber.
Die kalte Nachtluft streichelte ihr Gesicht.
Er griff nach ihrer Hand und lächelte sie noch einmal an. Sie hielt den Blickkontakt ,denn sie wusste ,dass es das letzt Mal sein wird.
Sie schlossen beide die Augen und hatten den Kopf nach vorne gerichtet. Sie murmelte ein leises ,,Auf 3"
"1." er
"2." sie
,,3." er & sie
Sie sprangen und der Flug kam ihnen unendlich vor. Sie schrieen noch beide ein "Ich Liebe Dich."
bevor sie auf dem Wasser aufkamen.
Immer noch Händchen haltend.

Ihre Leichen wurden später vom Grund des Flusses geborgen.
Die Hände ineinander verschränkt. Es passte.
Denn sie hatten sich
Liebe bis über den Tod hinaus geschworen.

-L.S-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt