3. Kapitel

1.7K 92 62
                                    

Und dann stand ich da. Vor mir ein Haus. Es war nicht besonders groß, es hatte eher genau die richtige Größe für vier Personen. Meine Mutter gab mir den Schlüssel. "Du darfst aufschließen." Sie lächelte mich an. Ich schloss auf und mir kam ein sehr heller Raum entgegen. Das Wohnzimmer und die Küche waren zusammengeführt. Geradeaus war eine fast drei Meter breite Treppe. Alle Wände waren weiß. "Oben sind eure Zimmer. Ihr könnt schon mal hoch gucken gehen." und schon war ich die Treppe hochgelaufen. Das erste Zimmer war ein Bad mit zwei Waschbecken, Dusche und Flauscheteppich. Andächtig fuhr ich einmal mit meiner Hand darüber. Die nächste Tür war das Zimmer meiner Eltern, doch ich wurde beim Betrachten gestört. Von meinem Bruder. Er stand in seinem Zimmer und sah sich wie ein Kleinkind, was gerade Schokolade gefunden hat, um. "Das ist ja mal ein geiles Zimmer." Ich nickte. "Ich geh mir dann mal mein Zimmer ansehen." sagte ich und ging auf die letzte Tür zu und öffnete sie. Der Raum war in Türkis und Weiß gehalten und hatte einen einerseits verspielten, andererseits modernen Stil. "Wow", rutschte es mir raus. Dieses Zimmer war wirklich schön. Als ich wieder nach unten ging hatte ich ein Grinsen auf den Lippen, was sich nur noch mehr verstärkte, als ich meinen Vater in der Küche stehen sah. "Papa!", rief ich und sprang auf ihn zu und umarmte ihn. "Hallo meine Kleine." flüsterte mein Vater.

"Hanna, Jan. Kommt mal runter.", rief meine Mutter von unten und mein Bruder und ich gingen zu ihr ins Wohnzimmer, wo wir uns neben sie auf das Sofa setzten. "Kinder. Es gibt etwas was wir besprechen müssen. Schule." Ich stöhnte genervt auf. "Also, ihr werdet auf die Saint-Helene-Highschool gehen. Ab Mittwoch, also denn wenn das lange Wochenende hier vorbei ist." Jan verdrehte die Augen. "Können wir nicht einfach bis zu den Herbstferien zu Hause bleiben? Weil... wir müssen uns doch eingewöhnen und so." Meine Mutter schüttelte den Kopf. "Was macht ihr denn dann die drei Wochen. Ihr langweilt euch doch dann bestimmt." Ich lachte los. "Bestimmt nicht Mama." Sie sah mich kurz an, dann meinte sie: "Egal, das ist beschlossene Sache, ihr geht da morgen hin." Mein Bruder und ich nickten und gingen dann wieder hoch in sein Zimmer.

"Jaaaannn. Wollen wir ein bisschen rumlaufen? In ein Cafe oder so?" Mein Bruder sah mich gequält an. "Muss das sein?" "Ja, muss sein. Ich sterbe nämlich vor Langeweile, aber ich habe auch kein Bock meine Kleidung ein zu sortieren." Er sah mich noch kurz kritisch an, dann gab er nach. Glücklich sprang ich auf, rannte in mein Zimmer, zog mir eine roséfarbene Bomberjacke und Adidas an und lief zur Haustür. Mit einem "Wir sind weg!" verließen wir das Haus.

Wir liefen die typisch Amerikanische Einwohnerstraße entlang, mein Bruder ein paar Meter vor mir, weil er nicht warten wollte, während ich mir die Schnürsenkel zu band. Er hatte gerade die Straße überquert, was ich ihm gleich tun wollte, aber ein Auto übersah. Ich hörte nur noch das typische Bremsgeräusch wahrnehmen und drehte mich zum Auto. Mein Herz pochte wie wild bis zum Hals. Das Auto kam immer näher auf mich zu und in dem Moment, in dem ich dachte, ich würde jetzt sterben, kam das Auto einen halben Meter vor mir zum stehen. Ein Junge in meinem Alter saß am Steuer, sah mich geschockt an und hatte eine Hand über seinen Mund gelegt. Schnell sprang er aus dem Auto raus und kam auf mich zu. Noch während er auf mich zukam fing er an aufgebracht zu reden. "Bist du okay? Es tut mir leid, ich habe dich nicht gesehen. Hast du dich verletzt?" Er sah kurz auf die Lücke zwischen dem Auto und meinen Füßen und blickte dann wieder zu mir auf. "Bist du neu hier? Ich habe dich noch nie hier gesehen." Ich nickte nur. "Ähm... okay." Er wollte sich gerade umdrehen und sich wieder ins Auto setzten, als er sich nochmal umdrehte. "Ach und noch was, ich bin Shawn." "Hanna." Er nickte und in diesem Moment kam mein Bruder auf mich zu. "Hanna! Meine Güte, du kannst doch nicht einfach mitten auf der Straße stehen bleiben." Redete er in Deutsch auf mich ein. Doch ich antwortete nicht, denn meine Aufmerksamkeit galt immer noch dem Jungen. "Dein Freund?" fragte dieser an mich gewandt. "Nein, Bruder." antwortete ich nur. Wieso wollte der Typ das wissen. Das schien sich auch mein Bruder zu fragen, denn der sah Shawn mit zusammengezogenen Augenbrauen an und packte mich dann am Arm, um mich auf den Gehweg zu verfrachten.
Mein Bruder und ich gingen noch ein Eis essen und dann zurück zum Haus.
"Wieso glaubst du wollte er wissen, ob ich dein Freund bin?" Ich lachte als ich diese Frage hörte. "Du denkst immer noch über ihn nach?" Mein Bruder sah mich gespielt beleidigt an. "Ich mache mir halt Gedanken über dich." Ich seufzte gespielt genervt. "Ich denke er hat einfach so aus Interesse gefragt. Und jetzt vergessen wir den Typen, der mich fast umgebracht hat okay?", lachte ich, er nickte und schloss die Tür auf.

Montagmorgen, 6:30 Uhr, mein Zustand: Verdacht auf folgende schlechte Laune und Müdigkeit.
Doch wenigstens am ersten Schultag wollte ich pünktlich sein, zumal wir noch gucken mussten um wieviel Uhr unser Bus kommt. Das haben wir nämlich in unserer Verplantheit nicht erledigt. Ich stieg also aus dem Bett, suchte mir Klamotten aus, ging ins Bad und stieg unter die Dusche. Daraufhin kämmte ich mir meine langen braunen Haare und ließ sie Lufttrocknen. So kamen meine leichten Wellen, die sich manchmal in Locken umwandelten, am besten zum Vorschein. Make up benutzte ich nie, da ich sonst meine Sommersprossen auf meiner Nase und meinen Wangen überdecken würde, und das sähe unnatürlich aus. Also benutzte ich nur Maskara, putzte mir noch schnell die Zähne, zog mich an und ging runter in die Küche.
"Mama ist Jan schon wach?" Meine Mutter sah mich an und blickte danach zum Essenstisch. "Er hat bestimmt vergessen sich einen Wecker zu stellen." Ich rollte genervt mit den Augen und lief dann die Treppe wieder hoch zu meinem Bruder. Der schlummerte noch friedlich in seinem Bett. Also ging ich zu ihm und rüttelte so lange an ihm, bis er wach war und die Augen aufschlug. "Was ist denn?!" "Schule ist. Und es ist viertel nach sieben, heißt unser Bus kommt in 10 Minuten." Er sprang wie aus dem Bett. "Wieso sagst du mir das nicht früher? Du fährst heute alleine im Bus." Ich antwortete mit einem "Ja" und ging runter in die Küche. Meine Mutter hatte mir bereits zwei Toasts und einen Apfel bereitgestellt.
"Danke Mama, hab dich lieb." Ich hab ihr noch kurz einen Kuss auf die Wange und ging dann zu Haltestelle. Der Bus kam mit 5 Minuten Verspätung. Ich stieg vorne ein und holte mir ein Busticket. Auf dem Weg ins Businnere suchte ich einen Platz und entdeckte einen Jungen, der mir sehr bekannt vorkam. Er entdecke mich auch gerade. Er lächelte mich an und klopfte neben sich auf den freien Platz. Ich lief zu ihm und setzte mich.
"Hanna." "Shawn oder?" Er grinste und nickte. "Hatte schon befürchtet, du wüsstest nicht wer ich bin." Ich lachte. "Du hast mich fast überfahren. Ich vergesse dich nicht." "Finde ich gut." Er grinste mich wieder an.
Nach einer kurzen Stille ergriff Shawn wieder das Wort. "Du bist nicht von hier, hab ich recht?" Ich nickte. "Woher weißt du das? Wegen meiner Aussprache?" "Nein. Aber du warst mit deinem Freund, Bruder meine ich, auf Erkundungstur. Aber du sprichst sehr gut Englisch. Aber einen kleinen Akzent kann ich hören, aber nur bei bestimmten Wörtern." "Jap, ich komme auch aus ..." Er hielt seine Hand vor meinen Mund. "Ich will raten. Deutschland?" Ich nickte. "Ach so ups." Er nahm du Hand von meinem Mund. "Du kommst aber hier her oder?", fragte ich ihn. "Ja. Ich bin treuer Canadier." Er grinste mich an. "Und ich bin treuer Weltenwandler." Er sah mich fragend an. "Ach so, ich habe es dir noch nicht erzählt. Ich habe keinen wirklichen Wohnsitz. Wegen dem Beruf meiner Eltern muss ich viel reisen." Er sah kurz aus dem Fenster. "So Hanna. Erzähl doch mal was über dich." Ich dachte kurz darüber nach was ich erzählen könnte, doch in dem Moment in dem ich starten wollte, hielt der Bus an einer Haltestelle und Shawn stand auf. "Wir müssen raus. Also... Wenn du auf die Saint-Helene-Highschool gehst." Ich nickte und sprang nach Shawn noch im letzten Moment auf den Bürgersteig. Ich sah mich um.
"Was suchst du?" Ich kratzte mich am Hinterkopf. "Die Schule?" Shawn lachte los. "Dreh dich mal um." Ich tat was er gesagt hat und sah ... Ja, ich sah eine Schule. Was sonst. Ich gab ein triumphierendes "Aha!" von mir und wartete auf Shawn, damit wir zusammen auf das Gelände gehen können.
"In welche Klasse gehst du denn?" fragte mich Shawn. "Zehnte. Du?" "Elfte. Schade. Also sind wir nicht zusammen."
Zwei Jungen kamen auf uns zu. "Jo Shawn.", begrüßte der Größere meinen Begleiter. Sie gaben sich eine brüderliche Umarmung. Ihr wisst schon. Dieses Arm-Ausrenken Ding.
"Und du bist?" Der kleinere wandte sich an mich. "Hanna. Hanna Peters. Und du?" "James. Und der große Kollege hier neben mir ist Matt." Er deutete auf seinen Nebenmann. In diesem Moment klingelte es zur ersten Stunde und Shawn und ich gingen in das Sekretariat. Er hatte mir versprochen mit mir zu kommen. Der Mann der an dem Schreibtisch saß gab mir die Raumnummer. Shawn brachte mich dorthin und umarmte mich zum Abschied. "Wir fahren zusammen zurück oder?" Ich nickte und betrat meinen neuen Klassenraum. Yay. Schon wieder neue Mitschüler.
•••••••••••••••••
Hallo Leute 👋🏼
Neuer Teil 😊 Wie findet ihr es?
Ich werde vermutlich 3-4 mal die Woche updaten. Es sei denn ich bin im Urlaub.
Bye Bye 👋🏼❤️
•••••••••••••••
1628 Wörter

(Überarbeitet)

2 Years (Shawn Mendes)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt