10. Kapitel

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Wir begrüßten uns kurz und machten uns dann mit dem Auto auf den Weg zu der Disko. Es war eine Disko ab 18, doch ich hatte einen Muttizettel dabei, der mir erlaubte mit den Erwachsenen, also Nash, Cameron und James doch hineinzugehen. Wir hingen unsere Übergangsjacken bei der Garderobe auf und begaben uns daraufhin in den relativ dunklen und gefüllten Hauptraum. April zog mich sofort auf die Tanzfläche und motivierte mich dazu, los zu tanzen. Was ich dann auch tat. Nach kurzer Zeit kam James zu mir und tanzte mich langsam von hinten an. Ich drehte mich um und grinste meinen Freund an. "Hey." "Hallo Schöne." meinte er grinsend und drängte mich immer weiter nach hinten bis mein Rücken irgendwann an der Wand lehnte. "Ich würde dich jetzt so gerne küssen." "Und wieso machst du es dann nicht?", fragte ich ihn ein wenig verwirrt. "Dreh deinen Kopf doch mal kurz nach links, dann weißt du wieso ich Hemmungen habe." Ich tat was er gesagt hatte und entdeckte einen Jungen. 1,86 Meter groß, braune ein wenig gelockte Haare und braune Augen, die uns beide Durchbohrten.

"Ignorier Shawn, der tut dir nichts." grinste ich und im nächsten Moment küsste er mich.

2 Stunden und einige Drinks später zog mich April von der Tanzfläche runter. "Komm mit. Ich zeig dir was." James und Cameron sahen uns ein wenig verdutzt an. Shawn hatte ich schon seit einer Stunde nicht mehr gesehen. April jedenfalls zog mich in eine Ecke, direkt neben den Toiletten und holte ihr Handy hervor. Auf der Rückseite war ein Bild von uns beiden in die durchsichtige Hülle gesteckt worden. Ich musste grinsen. "Was willst du mir eigentlich zeigen? Oder war das nur ein Codewort für 'Ich hab nen heißen Typen gesichtet.'" April schüttelte den Kopf. "Etwas anderes. Ich konnte es dir einfach nicht mehr verheimlichen." Sie öffnete die Fotos auf ihrem Handy und hielt es mir unter die Nase. "April, nicht so nah, ich seh nichts.", lachte ich. April hielt das Handy weiter weg, doch bevor ich das Bild noch einmal betrachten und den Inhalt erfassen konnte, was mit ein Alkohol im Blut ohne hin nicht die leichteste Aufgabe war, wurde das Handy aus Aprils Hand gerissen.

"Woher hast du das Bild?", ertönte die Stimme von James. April richtete sich auf. "Ich habe es selber gemacht." "Dann lösche es auch selber wieder von deinem Handy." "Wieso sollte ich?" konterte April. "Recht an eigenem Bild? Außerdem war das eine einmalige Sache." "Ach ja? Und was war dann auf Summers Party?" Mein Gehirn rauchte gerade. Bild, Party, einmalig? "Kann mir hier jemand mal erklären was los ist? James? Ist alles okay?" "Natürlich ist alles okay." Er warf April noch einen warnenden Blick zu und verschwand dann in die Menge. "April? Was war das gerade? Zeig mir das Bild." Meine Freundin wandte sich langsm zu mir. Ihre Augen strahlten nicht mehr. "Alles ist gut. Nichts besonderes."

In diesem Moment klingelte mein Handy. Ich sah meine Freundin noch einmal prüfend an, dann nahm ich ab, ohne auf den Absender zu gucken. "Hallo? Wer ist da?" "Shawn." Ich war ein wenig verwirrt. Wieso ruft mich Shawn an. "Shawnyboy, hast du zu viel getrunken?" "Eh, ja. Aber das ist nicht das einzige Problem. Ich kann irgendwie nicht mehr laufen." Ich stöhnte. Schöne Geburtstagsfeier hab ich hier. "Shawn, man kann nicht "irgendwie nicht mehr laufen können". "Ja, keine Ahnung. Ging alles so schnell. Da kam so ein Typ an und hat mich umgeschmissen. Es ist nichts schlimmes, aber auftreten tut weh." "Okay. Wo bist du?" "Ehh. Warte..." Eine Pause entstand. "Shawn? Noch da?", fragte ich nachdem ich nach einer Minute immer noch nichts hörte. "Jaja, Lansdowne Avenue." Wieso ist er so weit außerhalb des Clubs? "Bin in 5 Minuten da Shawn.", meinte ich und legte auf. Ich suchte die Menge nach meinen Begleitern ab, die bereits einen Führerschein hatten. Cameron nicht, blieben noch Nash und James. Kurz beobachtete ich die beiden und entschied dann, dass Nash am ehesten noch fahren konnte. Ich ging auf ihn zu und zog ihn am Arm aus der Menschenmenge. "Kannst du mich zur Lansdowne Avenue fahren?" "Eh, ja klar. Was gibts?" "Shawn hat mich angerufen. Er will abgeholt werden." Nash grinste mich an. "Shawn, 17 Jahre, möchte aus dem Kinderparadies abgeholt werden." Ich lachte laut los und boxte ihm gegen die Schulter. "Komm jetzt."

Es war kein langer weg zur Lansdowne Avenue, und so bogen wir auch nach fünf Minuten in die Straße ein. Das Problem: die Lansdowne Avenue ist eine Straße mit an die 100 Hausnummern. Nach ein paar Minuten enteckte ich eine Gestalt an einer Bushaltestelle. "Nash, Nash, langsamer. Da sitzt jemand." sagte ich, vielleicht ein wenig zu hektisch. Nash fuhr an den Rand und ich sprang aus dem Auto. "Shawn? Shawn gehts dir gut?" Die Person hob den Kopf. Zu meiner Erleichterung war es auch Shawn. "Ich will nach Hause." Ich lächelte über seine kindliche Ausdrucksweise. "Ja Shawn, ich bring dich jetzt nach Hause." Ich fühlte mich in diesem Moment, wie eine Mutter, die sich um ihr krankes Kind kümmert. Irgendwie komisch diese Vorstellung. Nash kam nun auch neben mich. Zusammen packten wir es, Shawn hochzuheben. Wir brachten ihn zu Nash's Auto. Nach ein paar Minuten hielten wir vor Shawn's Haus. Schnell stieg ich aus und lief auf die andere Seite des Autos. Ich öffnete Shawn's Tür und wollte ihm raushelfen. Er war allerdings anderer Meinung. "Ich kann das noch alleine. Ich bin ja kein Kleinkind. Ich habe nur einen kaputten Fuß und ein bisschen zu viel getrunken." Er stieg also aus, berechnete aber seine Größe nicht mit ein und stieß so mit voller Wucht gegen den Türrahmen, in Folge dessen stolperte er nach vorne, in meine Arme. Er grinste los. "Vielleicht könnte ich doch ein bisschen Hilfe gebrauchen." Ich grinste auch. "Okay. Aber lass dir lieber von Nash helfen. Du bist schwer."

Nash kam daraufhin zu uns und legte Shawns linken Arm um seine Schulter und seinen eigenen rechten Arm um Shawns Oberkörper. "Au, nein Nash. Bitte nicht da." Nash und ich sahen uns kurz an. "Wieso nicht da?" "Ist egal, eben einfach nicht da." Nash wanderte mit seiner Hand von der Seite weg ein wenig nach Oben, wo er dann auch bleiben konnte. Nash brachte Shawn bis zum Schlafzimmer. "Mach nicht nochmal so ne scheiße Shawn." Shawn nickte. "Okay gut. Ich geh dann mal ins Bad.", verabschiedete sich Nash. "Ja, gute Nacht."

Shawn legte sich in sein Bett. Mit Winterjacke. "Willst du nicht wenigstens Jacke und Schuhe ausziehen?" Er nickte und streckte seine Arme nach oben. Ich lachte los. "Ich hoffe du bist nie wieder ansatzweise betrunken, du verhältst dich echt wie ein Kleinkind." Er zuckte nur mit den Schultern. Ich zog ihm die Jacke aus und als ich gerade die rechte Jackenseite auszog, rutschte sein T-Shirt ein wenig hoch. Was dort zum Vorschein kam, ließ mich zurückschrecken. Ich sah zwar nur ein kleines Stück Haut, doch dieses Stück, war blau und rot angelaufen. "Shawn? Sicher das es nur ein kurzes Anrempeln war?" Er antwortete nicht. Er war eingeschlafen. Toll. Langsam schob ich sein T-Shirt weiter nach oben. Meine Befürchtungen bestätigten sich. Dieser blaue Fleck, der schon kein blauer Fleck mehr war, zog sich vom Hosenbund bis knapp über den Rippenanfang. Hinzu kamen ein paar Schürfwunden, die aber nicht so schlimm aussahen. Ich zog das T-Shirt wieder lang und zog ihm dann die Schuhe aus. Eigentlich war ich froh, dass er schlief, so merkte er an seinem verletzten Fuß nicht so stark. Als ich fertig war, deckte ich ihn zu und ging in das Badezimmer der Mendes, wo ich auch sehr schnell eine Kiste mit Medizin fand. Ich griff eine Aspirin und eine Schmerzgeltube und legte beides auf Shawn's Nachttisch. Sicher ist sicher. Bevor ich nach Hause ging, legte ich noch einen Zettel mit der Aufschrift "Aspirin und Schmerzmittel für deinen Fuß (und deine Seite...) liegen auf dem Nachttisch. Deine Wasserflasche neben dir auf dem Boden. Wenn du aufgewacht bist, ruf mich bitte an. Hanna <3"

Langsam drehte ich den Schlüssel um. Ich hatte James Auto gesehen und hatte wirklich keine Lust mich den Fragen von James zu stellen, wieso weshalb warum ich plötzlich weg war. Ich schlich in den Flur und war schon kurz vor meinem Zimmer, wollte schon gerade darin verschwinden, als mich eine Stimme aufhielt. "Hanna? Wo zum Teufel warst du?" Ich drehte mich langsam zu James um. "Ich habe mit Nash Shawn geholfen. Er wurde von irgend so einem Arschloch angerempelt, ist gestürzt und konnte nicht mehr gehen. Wenn ich diesen Typen kriege dann..." "Hat er gesagt, ob er weiß wer ihn angerempelt hat?" "Nein, aber ist ja auch egal. Was fällt dem Typen ein, ihn einfach anzurempeln und..." "Sehr gut.", damit ging er in 'sein' Zimmer. "Äh, okay?", sprach ich mit mir selbst, bevor ich schlafen ging.

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Dieses Ende. Horror. Aber ich wusste einfach nicht, wie ich abschließen sollte. SORRYYY XXXOOOXXX Ok sorry. Hoffe euch gefällt das Kapitel.

bye. HEllopeob(p)le! <3

2 Years (Shawn Mendes)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt