Der Traum (Prolog)

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Das Zwischern der Vögel, das Plätschern eines kleinen Baches und die sanfte Brise, geben diesem Ort eine friedliche und ruhige Atmosphäre.

Ich schaue zu mir runter und anstatt meines Pyjamas, trage ich ein goldenes, federleichtes Gewand und bin barfuß.

Vor mir erstreckt sich ein Kiesweg und während ich ihn entlanggehe und das Wasser betrachte, sehe ich im Spiegelbild einen Menschen und schaue erstaunt auf.

Denn inzwischen bin ich an einer Bank angelangt und sehe mir die Person genauer an.

Stumm starrt er auf das Wasser und scheint mich nicht wahrzunehmen.

Es ist ein junger Mann: er hat dunkle, fast schwarze Haare; grüne, katzenartige Augen, die zu strahlen scheinen; einen braunen Touch und einen muskulär wirkenden Körper.

Er selbst trägt ein sehr dunkles Gewand und strahlt genau das Gegenteil zu diesem Ort aus: Traurigkeit.

Aber das Faszinierendste sind seine kräftigen und doch filigranen schwarzen Flügel.

Aber wer ist er und warum gehe ich auf ihn zu?

Warum fühle ich zu ihm hingezogen, obwohl ich die Gefahr hasse?

Er scheint nicht hierher zu gehören und doch scheint alles mit ihm zu hamonieren.

Bei ihm angekommen, schaut er auf und sein verträumtes Gesicht erstarrt, nimmt einen schmerzvollen und verwirrten Ausdruck an.

"Angelinqe...was... wie..?? ",er kennt meinen Namen!
Aber woher?!

" Wo bin ich und warum weißt du wie ich heiße?", flüstere ich leise und doch schallt es laut.

"Nein, es ist zu früh !
Es ist doch noch nicht erwacht ?!",murmelt er vor sich hin und fängt an mir Angst zu machen.

"Bitte, rede mit mir !
Du machst mir Angst!",bitte ich ihn verängstigt.

Mich traurig anschauend, kommt er auf mich zu und zieht mich in seine Arme.

Wehrlos, so fühle ich mich.
Eigentlich sollte ich mich wehren, aber ich will es nicht.
Ich fühle mich sicher,behütet.

"Angel, du musst kämpfen !
Ich darf dir noch nichts sagen, aber bitte lass diesen Fluch dich nicht einnehmen.
Du musst leben, für dich und mich!
Es ist noch nicht zu spät!

Du musst jetzt stark sein, denn dass du mich sehen kannst bedeutet, dass es Zeit wird.", mit jedem Satz wird er leiser bis seine Stimme bricht.

Mein Herz zieht sich zusammen.
Was redet er da?

Erwacht?
Schlimmer??
Leben???

Doch noch während ich wieder aufsehe, fängt alles an zu verschwimmen.

"Woher weißt du das?", schreie ich und bemerke wie mir die Tränen über die Wangen laufen.

"Ich bin dein Inneres !"

Mit einem auf die Stirn gehauchten Kuss verschwindt er und ich weiß tief in Inneren, dass es stimmt und meine Zeit sich dem Ende zuneigt.

Doch eher ich mich damit auseinander setzen kann, scheine auch ich mich aufzulösen.

Doch statt Ruhe und Freude von hier mitzunehmen, verwahre ich die Verzweiflung, in der Hoffnung, mich dann an das drohende Unheil zu erinnern zu können.

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