OneShot's (YouTube)

Rumpazar

"Als ob ich es jemals geschafft hätte, sein Herz zu erobern. Er hat doch eine Freundin, dir ihn über alles liebt, sowie er sie. Über alles. Ich hätte keine Chance bei ihm. Er ist nicht schwul, liebt mich nicht. Wir sind nur beste Freunde für ihn. Er hat keine Ahnung von meinen Gefühlen. Ich bin zur seiner Freundin ein nichts. Hässlich. Schrecklich. Dämlich. Für nichts zu gebrauchen. Meine Karriere als YouTuber habe ich aufgegeben. Alle waren geschockt und fragten wieso ich das gemacht habe. Ich habe nur gesagt das es mir kein Spaß mehr machen würde, sehr viele private Probleme habe und keine Zeit habe. Das mit den Problemen stimmt, doch das mit den 'kein Spaß' stimmt überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, ich habe es geliebt. Doch ich war immer traurig während den Aufnahmen. Ich habe schon Millionen mal überlegt ob ich es Manuel sagen würde. Was würde es aber bringen wenn ich es ihm sagen würde. Richtig. Nichts, er würde angeekelt sein, sich von mir abwenden, nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Jede Nacht weinte ich mich in den schlaf, falls es überhaupt möglich war. Meine Arme entstellt, überseht von Narben. Meine Knochen sieht man deutlich. Seine Freundin, wunderschön. Ich, hässlich. Sie kann so viel essen wie sie will. Ich nicht. Ich esse nichts mehr, kein Hunger. Ich bin eine Katastrophe." dachte sich Valentin als er im Regen, in der Nacht, auf einem Dach eines Hochhauses stand. "Das ist sowas von Klischeehaft." dachte sich der blinde wieder. Er hatte recht. Klischeehaft. Sein Blick gilt dem Boden. Ein Schritt, dass Geländer loslassen. Aber wollte er das alles wirklich verlieren? Die ganzen Reisen, seine Freunde, alles was er je erlebt hatte? Himalaya, USA, Karibik, Dubai und noch viele andere Orte, Reisen die er erlebt hatte für einen Mann? Ja, wollte er. Dieser Mann hatte seinen Kopf verdreht. Immer wenn Manuel traurig war, war er das auch. Immer wenn Manuel in seiner Nähe glücklich war, war er das auch. Er hatte Valentins Welt voll auf den Kopf gestellt. Seine Augen waren schon längst rot und angeschwollen, vom vielen weinen. Der blonde war am Ende, er konnte nicht mehr, er wollte nicht mehr. Alles wegen einem Mann? Nicht nur wegen Einem Mann. Manuel. Einem perfekten Mann. Ein Schritt und es wäre alles vorbei. Er atmete tief durch, ließ los und ließ sich nach vorne fallen. Das letzte mal den Wind spüren, den Regen. Das letzte mal den freien Fall. Das letzt mal das Adrenalin spüren. Das alles, ein letztes mal. In Bruchteilen von Sekunden war der Fall auch zu Ende und er kam auf dem Boden auf. Alles war vorbei, sein Leben. Das letzte was er bei dem Aufprall spürte, war ein stechender Schmerz. Die Details was mit Valentins Leiche geschah erspare ich euch. Wegen Manuel, obwohl er nichts dafür konnte, war schluss.

Die nächsten Wochen waren schwer für die Freunde und Familie von Valentin. Keiner konnte sich erklären wieso er das getan hatte. Manuel weinte jeden Tag, sowie jeder.
Es war eigentlich selbstverständlich, jeder von uns wäre am Ende, wenn dein bester Freund Suizid begehen würde.
Auf der Beerdigung von Valentin kam jeder in schwarze Kleidung, was normal für eine Beerdigung war. Manuel hatte sogar eine rote wunderschöne Rose dabei. Seine Freundin, war nicht dabei. Die Beerdigung war wie jede, traurig und schrecklich. Jeder vergoss Tränen. Die Beerdigung war schon längst vorbei, doch waren Erik und Manuel noch da. "Das ist eine schöne Rose die du mitgebracht hast, Manuel." murmelte Erik und legte seinen Arm um seine Schulter. "So schön wie Valentin." gab er mit seiner tränerstickten Stimme von sich. Schweigen. Die Blicke von den beiden waren stur auf das Grab gerichtet. Blumen. Seifenblasen. Fotos. "Wo ist deine Freundin?" fragte Erik leise. "Ex-Freundin, wir also ich habe schluss gemacht." murmelte er und Tränen rinnten wieder seine Wangen runter. "Wieso?" fragte Erik, was kaum hörbar war. Ein schluchzen Manuels Seite. Erik nahm ihn in den Arm und strich seinen Rücken auf und ab. Nun rinnten auf Erik haufenweise Tränen die Wangen runter. "Weil ich Valle liebe!" schluchzte er laut gehen Eriks Brust.