Mein Entführer und Ich

2.

"Scheiße Mann, sicher, dass es jemand gesehen hat?", eine Männerstimme drang an mein Ohr.

Als ich versuchte meine Augen zu öffnen, musste ich blinzeln. So hell war es. Ich machte erst das eine Auge auf, dann das andere. Doch es war immer noch zu hell.
Während ich weiter mit meinen Augen experimentierte, hörte ich plötzlich wieder eine Stimme. Aber dieses Mal war sie anders. Tiefer.

"Genau kann ich es nicht sagen. Die Quellen sind nicht immer korrekt und sicher. Aber es wurde, wie gesagt, schon eine Vermisstenanzeige veröffentlicht. Du musst aufpassen. Vor allem, wenn du sie zum Brünettenball mitnehmen willst."

"Mhm", meinte die andere Stimme nur. Sie schien ein wenig wütend.

Ich hatte mich an das Licht gewöhnt und war einigermaßen wach. Ich schaute an eine graue hohe Decke. 

Wo Teufel war ich. 

Ich versuchte meine Arme zu bewegen, irgendwie aufzustehen. Doch es ging nicht. Ich war irgendwo festgekettet. 

Ich versuchte mich zu befreien. Wild fuchtelte ich mit den Armen herum. Doch es half nichts.

Schmerz durchfuhr mein Handgelenk, als ich noch einmal versuchte mich loszumachen. Ich war irgendwie festgekettet. 

Ich wollte aufschreien, mich wehren. Doch etwas in meinem Mund verweigerte es mir. 

Hilfee!!!

Ich bekam Panik, Schweiß trat mir auf die Stirn und mein Herz klopfte wie wild.

"Ruhig, meine Süße. Wir tun dir doch nichts", die Männer hatten mich gehört. 

Ich schrie noch mal auf, doch es kam nur ein leiser Ton hervor. 

Ich war geknebelt. 

Geknebelt, gefesselt, auf dem Rücken liegend, Arme und Beine weit auseinandergestreckt, auf einem harten Tisch.

Mein Atem ging schnell. Ich hatte richtig Panik. Wild schlug ich um mich, so gut das mit den Fesseln ging.

WAS IST HIER LOS????

"Beruhig dich, Süße."

Ich konnte mich doch hier nicht beruhigen. Wo bin ich??

"Du bist in Sicherheit, Baby."

Baby? Scheiße, was ist hier los.

Ich wusste was los war, ich hatte schon viele Bücher gelesen. Ich wurde entführt und nun bin ich hier. Mit meinem Entführer.