Kap. 8 - Und Ich Hasse Es, Wie Sehr Ich Dich Liebe

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Kapitel 8

Und ich hasse es, wie sehr ich dich liebe 







Wie immer kam Niall zu spät. Es war bereits viertel vor acht, als er dann endlich mit seinem Auto vor Harrys Haus hupte, um ihn abzuholen.

Harry checkte sich kurz im Spiegel ab, schnappte sich seine Lederjacke, warf diese über die Schulter und verließ dann das elterliche Heim. Seine Eltern waren auf einem Firmenmeeting und Gemma hatte sich in ihrem Zimmer verbarrikadiert und zog sich – ohne das ein nahendes Ende in Sicht war – ohne Unterbrechung diverse Serien in sich rein. Sie nannte das eine Emotion der alltäglichen stresslosen Normalität (was auch immer das heißen mochte), da sie momentan ebenso wie Louis Semesterferien hatte und einen Teil davon lieber zu Hause verbrachte, als im Studentenwohnheim.

Laut ihr hätte sie auch so auch noch genug Tage, um mit ihren Freundinnen etwas in Veelit – das sogenannte Dörfchen, in dem sie alle wohnten und das zu den Dörfern und Städten gehört bei dem man die nächstlegende große Stadt erwähnen muss, um dem Gesprächspartner eine Orientierungsmöglichkeit zu geben – zu unternehmen.

Aber heute war es ausnahmsweise Harry, der nachts mal seine Runde durch Veelit ziehen würde.

Harry warf die schwere weiße Haustür hinter sich zu und schlenderte auf den wartenden gelben Chevrolet Camaro zu, aus dem Niall eifrig hupte.

Harry musste ehrlich zugeben, dass er Nialls Auto für sein Alter zu übertrieben fand. Immerhin war diese Autoklasse nicht gerade billig (naja, normal war der Preis für einen einfachen Schüler jetzt auch nicht), aber Niall liebte sein Auto; vergötterte es eigentlich fast (Okay, nein nicht nur fast). Der blonde Ire war schon immer ein Fan von Bumblebee aus Transformers gewesen und sein Stiefvater, der stinkreiche Klotz, hatte zu Nialls 18. dessen Wunschauto geschenkt.

Um fair zu bleiben, musste man aber sagen, dass Chris ein herzensguter Mensch war und Maura – Nialls Mutter – Niall und seinen Bruder Greg über alles liebte und Niall ihn auch schon seit er denken konnte, kannte.

Trotzdem machte Harry sich Sorgen, dass Niall sein heißgeliebtes Auto ungewillt schrotten würde. Aber Greg hatte einmal gemeint, dass, so wie Niall sich um seinen persönlichen Bumblebee kümmere, dieser sich eher für das Auto opfern würde, als das er zulassen würde, seinem Auto auch nur den leisesten Kratzer anzumuten.

Als Harry auf der Beifahrerseite einstieg und sich auf den Sitz fallen ließ, bemerkte er aus dem Augenwinkel wie Niall grinste, während dieser an der Kupplung hantierte und dann langsam losfuhr.

„Was?", fragte Harry, nachdem er seinen Ellbogen an der Fensterscheibe abstützte und aus dem Seitenfenster blickte.

„Wir wollen heute wohl ein bisschen vergessen, hm?", kicherte Niall, während er vor einem Zebrastreifen hielt und ein älteres Ehepaar darüber laufen ließ.

„Was meinst du?", fragte Harry zurück, obwohl er bereits wusste auf was Niall hinauswollte.

„Du warst extra duschen, hast deine Haare ein wenig in Ordnung gebracht, trägst deine megateure Lederjacke und hast dein Ich-will-dich-Parfum drauf."

„Mein Was-Parfum?"

Niall lachte.

„Du weißt schon. Das Parfum, das alle, die auf das männliche Geschlecht stehen, willenlos macht."

Es Sind Nicht Immer Nur Regenbögen & Schmetterlinge || LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt