Kap. 5 - Wer War Ich, Dich Warten Zu Lassen

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Kapitel 5

∾ Wer war ich, dich warten zu lassen?







Niall sah leicht beleidigt aus.

„Maaan, Harry! Hörst du mir überhaupt zu?"

Als der achtzehnjährige Lockenkopf vor Niall nicht reagierte, schnaubte dieser laut auf; von Harry allerdings auch weiterhin keine Reaktion.

„Louis?"

„Was? Wo?", sprang Harry drauf an, was Niall nur zum Seufzen brachte.

„Warum sagst du es ihm nicht einfach?", fragte Niall und verschränkte mit gerunzelter Stirn seine Arme.

„Wen was fragen?", fragte wiederum Harry, nicht wissend, worauf Niall hinauswollte.

„Dass du Louis liebst...", beantwortete Eleanor Harrys Frage mit einem sanften Lächeln.

„Warum sollte ich das bitte tun?", kam es lauthals von Harry, der seine Freunde entgeistert anstarrte.

„Ja, vielleicht liebt Louis dich ja immer noch", erläuterte Jelena und schielte währenddessen zu Zayn und Liam beziehungsweise zu Zayns Arm, der locker um Liams Schulter hing.

„Jaaaa genauuu, Gigi!", schnaubte Harry und konnte nicht fassen wie einfältig seine Freunde waren. Er fand es sowieso schon schlimm genug, dass sie alle wussten, dass Harry Louis liebte, obwohl er nie ein großes Theater darum gemacht hatte und jetzt versuchten sie alle noch vergeblich (und vor allem erfolglos) Amor zu spielen.

„Aber, wenn du es nicht ausprobierst, kannst du ja auch nicht wie es ausgehen wird.", versuchte Niall ihn umzustimmen.

„Also ich bin auch dafür, dass du es ihm mal sagst", mischte sich jetzt auch noch Zayn ein, der von Harry, als Antwort, bloß einen giftigen Blick zugeworfen bekam.

Liam musterte Harry kurz, bevor er erwiderte: „Also ich würde es an Harrys Stelle nicht machen. Ich weiß, dass ihr alle nur das Beste für Harry wollt und das will ich natürlich auch, aber überlegt doch mal, was das alles bei den beiden kaputt machen könnte und wir müssen auch an Louis denken. Immerhin ist der Kerl ja momentan glücklich in seiner Beziehung und wenn jetzt Harry ankommen würde und ihm sagen würde, dass er doch erkannt hatte, dass er ihn liebt – und für den Fall, dass Louis wirklich noch etwas für Harry empfinden sollte, würde es ihn nur in einen Konflikt bringen. Schließlich liebt er Oliver ja anscheinend und dann wird er hin- und hergerissen sein, was zwischen den beiden zu Streit führen und dann schließlich das Aus ihrer Beziehung führen könnte. Zusätzlich könnte sich wegen diesem Konflikt auch ein Streit zwischen Harry und Louis entwickeln und am Ende ist keiner glücklich und alle haben ein gebrochenes Herz und dann sind wir alle alles andere als mehrere Schritte – geschweige den einen – voran gekommen..."

Zayns braune Augen lagen verliebt auf Liam: „Dass du immer so realistisch denken musst"

Liam zuckte mit seinen Schultern und seine Wangen erröteten sich leicht.

„Na toll", maulte Harry und stand von seinem Platz am Essenstisch auf.

„Harry?", fragte Niall verwirrt.

„Da haben wir's doch", erklärte Harry, ,,Das mit mir und Louis ist so wahrscheinlich und realistisch wie die Sonne und der Mond, die man zeitgleich am Horizont sehen kann!"

Mit diesem Worten drehte er seinen Freunden den Rücken zu und verließ die Mensa.

Gerade hatte er absolut keine Lust auf seine Freunde, die offenbar nur unnötige Hirngespinste hatten. Dadurch das Harry mit seinen langen Beinen große Schritte machte, um so schnell wie möglich Entfernung zwischen sich und diesen Verrückten zu bringen, bekam er nicht mit wie Niall murmelte: „Aber man sieht doch voll oft den Mond und die Sonne zeitgleich am Himmel..."

Kaum hatte Harry das Gebäude verlassen, um ein bisschen frische Luft auf dem Pausenhof zu schnappen, driftete er auch schon wieder mit seinen Gedanken ab und wünschte sich er würde sich nicht so abhängig von Louis machen, immerhin führte dies ja schließlich zu nichts hin und machte ihn nur noch wahnsinnig.

Auch die letzte Schulstunde verging wie im Flug beziehungsweise Harry schien zwar körperlich, aber nicht geistlich anwesend zu sein. Als er wieder zu Hause ankam, bekam er nur am Rande mit wie seine Mutter in der Küche etwas zu kochen schien. Er rief ihr ein „Hallo, Mama. Ich bin wieder da!", bevor er in sein eigenes Zimmer zurück schlurfte. Er hörte zwar, dass sie ihm etwas zurief, aber da er dachte, dass sie ihn bloß begrüßt hätte, ging er ohne weiter darauf zu antworten einfach weiter. Und wenn es was anderes – wichtiges – gewesen wäre, würde seine Mutter sich doch mit Sicherheit noch einmal bei ihm melden.

Mit einem leisen Seufzer stieß er seine weiße Zimmertür auf, auf die Gemma einmal, als sie beide noch kleiner gewesen waren und sich gestritten hatten, mit schwarzer Farbe „Bad Boy" geschmiert hatte (Harry hatte sogenannte Bad Boys bereits von klein auf verabscheut und war dementsprechend beleidigt gewesen zur damaligen Zeit, aber mit der Zeit hatte die Tür mehr an Coolness gewonnen, da er die Tür symbolisch als sein äußeres Ich ansah, die manchmal ein viel zu falschen Bild von ihm abgab und man sobald man diese öffnet sich langsam der wahre Harry ans Licht zu trauen wagte).

Er ging zu seinem Schreibtisch, stellte seine Tasche auf den weißen Ikeastuhl ab, als er auf einmal Arme spürte, die sich von hinten an ihn schmiegten.

Überrascht drehte er sich nach hinten und blickte in die wunderschönsten blauen Augen, die er in seinem Leben getroffen hat und treffen wird.

Und wieder einmal wurde ihm bewusst wie sehr er seine falsche Entscheidung von damals bereute.






A/N: Update jetzt schon, da ich heute Abend keine Zeit haben werde, um hier online kommen zu können :)


-Désirée-

Es Sind Nicht Immer Nur Regenbögen & Schmetterlinge || LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt