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,,Aufstehen! Gray, du kannst nicht ewig schlafen!" schrie Mary in einem nicht der Uhrzeit entsprechenden Ton und zog mit einem lauten Ruck die Vorhänge auf. ,,Ach, ja? Du kannst mich mal." tönte es aus dem Bett zurück.

Mary, die mollige Angestellte der Psychiatrie, welche zu jeder Uhrzeit gut gelaunt war, verdrehte wenig beeindruckt die Augen: ,,Hör mir mal zu, Gray. Ich weiß, du schläfst gerne, aber -", ,,Ja, ich weiß, ich kann nicht ewig schlafen. Das Leben ist doch so lebenswert, dass man keine Sekunde davon mit unnötigem Schlaf verschwenden sollte.", äffte ich sie nach. ,,Und jetzt verpiss dich endlich und geh mir nicht weiter auf die nerven.". Lustigerweise tat sie, was ich von ihr verlangt hatte und eilte in einem schnellen Tempo aus meinem Zimmer. Ich stieg aus meinem Bett, obwohl mich meine Umgebung, die weißen, trostlosen Wände, welche dich alleine schon verrückt machten, fast dazu überwältigt hätte, wieder zurück ins Bett zu kriechen und starrte aus dem Fenster heraus. Welcher Idiot bringt bitte Fenster in einer Klapse an, nur, um diese dann von außen mit Gittern zu verunstalten? Ich stand auf und zog mich um. Heute war Dienstag. Dienstag hieß Gruppentherapie, zu der ich, wie immer, nicht erschien und so dachte ich auf meinem Weg zur Cafeteria darüber nach, was ich heute tun könnte, um mir meine Langeweile zu vertreiben. ,,Gray!", hörte ich eine allzu bekannte Stimme aus der Cafeteria rufen. Ein kurzer Blick nach oben und ich war kurz davor, mich auf meinen Versen umzudrehen und zurück in mein trostloses Loch zu stolzieren, als mich Scissor an der Schulter packte. ,,Hey, Gray du Arsch, jetzt bleib mal stehen.", raunte er ein und brachte mich fast dazu, ihm eine zu verpassen, auch, wenn dies nichts bringen würde. ,,Was?", fuhr ich ihn an und hoffte insgeheim, dass ihn mein Tonfall zum Umkehren verleitete, was allerdings genau das Gegenteil bewirkte. ,,Du hast nicht zufällig noch Kippen für mich, oder?", fragte er mich ,,Nein.", log ich und startete einen neuen Versuch, in Richtung Dachterrasse zu gelangen. ,,Hör zu", er packte mich am Arm, ,,Ich brauche aber welche. Ganz dringend. Ich zahle dir auch den doppelten Preis, ich geh' mit dir ins Bett, egal, was, ich geb dir alles. Nur besorg mir bitte eine Packung Kippen.". ,,Wow, eine Nacht mit dem Großen Scissor nur für mich alleine, was ein Traum. Und jetzt verzieh dich oder du fängst dir eine.", drohte ich ihm und ohne auch nur eine Antwort seinerseits abzuwarten riss ich mich los und ging in Richtung Dachterrasse, um eine zu rauchen. Scissor war der Einzige, der nach dem ersten Gespräch mit mir nicht beleidigt oder verletzt war - sehr zum Nachteil meinerseits, da ich weder ihn, noch seine Art mochte und versuchte, den Kontakt mit ihm so gut es ging zu vermeiden. Am schlimmsten war es allerdings noch, dass er sich als meinen besten Freund bezeichnete und meinte, ich würde meine Kippen mit ihm teilen, obwohl ich ihn lieber verprügeln würde, als auch nur ein Wort an ihn zu verschwenden. Nach einem kurzen Gespräch mit einem Wärter, lies man mich, nachdem ich log, dass ich mein Frühstück schon zu mir genommen hatte, auf die Dachterrasse. Ich setzte mich in die einzige Ecke, in der keine Überwachungskameras, sowie keine Wärter Einblick hatten und zündete mir in aller Ruhe eine Zigarette an. Gott, wie kann ein Morgen nur so stressig sein?

AlaskaWhere stories live. Discover now