So schnell ich kann, renne ich durch die Straßen. Bis ich zum Wald komme.
Meine Beine scheinen den Weg noch genau zu kennen. Schnell sprinten sie die Wege entlang. Da. Ich sehe durch die Bäume die Schienen blitzen. Atemlos verlangsame ich meine Geschwindigkeit und tauche aus dem Wald hervor. Auf den Schienen liegt eine Person. Ein Mädchen. So alt wie ich. Ihre dunklen langen Haare liegen wirr um her. Ihre Hände liegen auf ihrem Bauch der unter dem Bauchfreien Top hervor lugt. Ihre Beine in den Hotpants liegen gerade ausgestreckt über die Schienen. Sie ist aufgeregt. Das erkenne ich an ihrem Atem. Schnell bewegt sich ihr Brustkorb auf und ab.Auf einmal höre ich ein Hupen. Der Zug kommt. Ein Lächeln spielt sich um die schmalen Lippen des Mädchens.
Ich kann das nicht mehr länger mit ansehen. Ich nehme all meinen Mut zusammen und renne zu den Schienen. Dort packe ich den Arm des Mädchens und ziehe sie von den Schienen. Sie schreit höllig auf und heult. Erst später wird mir bewusst, dass es vor Schmerzen war.
Ich ziehe sie an den Rand des Waldes. Dort steht sie auf. "WAS HAST DU GETAN?? WAS SOLL DAS?", heult sie und sinkt zusammen. Sie streicht über ihre Arme. Über all hat sie schreckliche Kratzer und Wunden. Und Narben. Und über den Narben, neue Kratzer. Die sind jetzt aufgerieben und Bluten. Auf einmal holt das Mädchen eine Klinge aus der Tasche. Sie steht auf und hält sie bedrohlich vor sich. "Hau ab! Hau verdammt noch mal..." Plötzlich wird sie von einem lautem Drönen unterbrochen. Der Zug rattert an uns vorbei. "Nein!", schreit sie. Dann setzt sie sich und fängt an in ihren Wunden Armen herum zu schneiden. Wahrscheinlich versucht sie es tiefer, als der Schmerz je kommen wird.
Schnell reiße ich ihr die Klinge aus der Hand und mir wird klar: Dieses Mädchen ist eine Psychopatin.
"Hör auf. Bitte. Johanna hör auf.", sage ich ruhig obwohl mein Herz in mir schreit. Verdutzt schaut mich meine Cousine an.
"Wer bist du? Woher kennst du meinen Namen?", fragt sie zitternd. Ich lächle freundlich. "Ich... Du... ", ich schlucke, "Johanna du bist meine Cousine. Ich bin deine. Julie. Wir haben uns das letzte mal gesehen als wir drei Jahre Alt waren. Vor zwölf Jahren! Als wir das erste mal einen Zug gesehen haben. Mit Holly Mum und Dad. Und mit deinen Eltern. Onkel Nicolas und Tante Leandra."
Sie senkt ihren Blick. "Nein. NEIN. Ich habe keine Familie mehr. Mein Dad ist Tod. Meine Mum kann ich eh vergessen.", sagt sie."Deine Mum lebt aber doch noch.", gebe ich zurück. "SIE IST IN DER KLAPSE VERDAMMT!!!", heult meine Cousine. "Ja... Ich weiß. OK. Aber hast du denn niemanden dem du Vertrauen kannst? Dem du deine ganzen Probleme an Vertrauen kannst? Oder Freunde?", Frage ich. Sie lacht sarkastisch auf. "Ich habe niemanden. Es klingt komisch aber meine letzte Vertrauensperson war mein Vater. Und als er gestorben war...", sie schluchzte, "Da war es Holly. Aber sie ist seid 4 Jahren Tod. Und nun. Was soll ich anderes Tun als die Klinge zu verwenden? Versuchen tiefer zu schneiden als der Schmerz je kommen könnte. Oder allem ein Ende setzten. Mit einer Überdosis oder dem Zug." "Ja aber... Das tut mir leid OK? Aber geh zurück ins Krankenhaus. Die können dir helfen. Oder wenigstens nach Hause..."
Entsetzt springt Johanna auf. "Erstens habe ich kein Zu Hause. Ich wohne im Heim. Und die kommen mit mir nicht klar also sollte ich eigentlich in die Psychiatrie. Aber was soll ich da? Und zweitens... Das mit dem Krankenhaus. Die können zwar meine äußerlichen Wunden heilen... Aber niemals meine inneren die mich am meisten zerstören. Und jetzt hör auf mich auszufragen und hau ab! Hau endlich ab Julie und lass mich in Ruhe. Ich habe nie Familie gehabt und somit wirst auch du nie Familie sein!"
"Ich werde nicht geh...", setze ich an doch Johanna unterbricht mich. "Dann gehe ich. Und komm bloß nicht darauf mir nach zu rennen." Mit den Worten verschwand sie im Wald.
Ich bemerke das ein Zettel aus ihrer Tasche gefallen ist. Ich lese ihn. Ihre Daten stehen darauf.
Name: Smith, Johanna
Geburtstag: 29. April 2001
Geburtsort: Shadyside
Wohnadresse: -Heim für Kinder und
Jugendliche
- JugendpsychiatrieAngaben der Eltern:
Mutter: Leandra Smith
Vater: Nicolas SmithJohanna Smith ist erreichbar über:
Private Handynummer: +49 175.......
Telefon: /
Eltern: /Ohne lange zu zögern zücke ich mein Handy und speicherte ihre Nummer ein.
Dann laufe ich los. Die Zweige der Büsche kratzen an meinen Beinen. Ich Laufe. Heraus aus dem Wald. Laufe und und Laufe.
Jetzt. Ich bin da. Ich habe meinen Lieblingsplatz erreicht.
Die Art Klippe befindet sich am anderen Ende des Waldes. Man muss nämlich wissen: Ich wohne in einer Küsten Stadt. Und am Ende des Waldes geht es kurz auf grauem Stein entlang und dann steil nach unten zum Meer. Eigentlich darf man hier nicht her und es gibt auch einen Zaun. Aber der interessiert mich nicht.
Angekommen setzte ich mich auf den Rand und lies meine Beine baumeln.
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Wie Lange Noch?
Teen FictionHey Leute. Hier mal ein etwas ernstes/trauriges Buch. Es geht um. Depressionen, Ritzen und alles was dazu gehört, durchlebt von einer 15 Jährigen. Hinweis: Alles was ich hier schreibe entspricht nicht meinen Eigenen Erfahrungen. Diese Geschichte ist...