Kapitel 6

8 1 0
                                    


Mein Schädel brummte, als hätte ihn jemand mit dem Hammer bearbeitet. Dazu fühlte sich mein Körper an, als hätte jemand stundenlang auf mich eingeprügelt.
Langsam öffnete ich meine Augen und starrte an eine weiße Decke.

Oh gott! Ich bin im Krankenhaus!

Panik erfasste mich. War ich so besoffen gewesen? Aber ich hatte doch gar nicht so viel getrunken!

Vorsichtig drehte ich den Kopf nach rechts, in der Vorahnung, dort einen Infusionsschlauch in meinem Arm zu haben.

Jedoch erblickte ich nur einen alten, zerfledderten Teddy und Mr. Bean.

Moment?! Mr. Bean?

Gut, ich lag also doch nicht im Krankenhaus sondern im Gästezimmer der Familie meines besten Freundes.

Was sozusagen noch schlimmer war, da meine Eltern jede Wette innerhalb von zehn Minuten hier reinstürmen würden und mich ordentlich zusammenstauchen würden.

"Du bist ja endlich wach!"

Schungvoll öffnete Noah die Türe und grinste mich fröhlich an.

"Was gibt's da zu grinsen!? Gib mir lieber eine Kopfschmerztablette! Mein Schädel brummt wie ein Nest voller Bienen!", knurrte ich ihn mies gelaunt an.

Er musste ja nicht wissen, dass ich in Wirklichkeit total erleichtert war noch zu leben.

"Ach wo! Das legt sich schon wieder."

Er setzte sich auf die Bettkante.

"Sag mir lieber, was gestern Nacht passiert ist. Ich habe dich bewusstlos vor der Tür gefunden. Da du ja nicht auf mich warten konntest, habe ich das ganze Haus nach dir abgesucht und bin dann gegen vier Uhr nach hause. Und da lagst du im Hauseingang."

Prüfend schaute er mich an.

"Übrigens hast du einen ziemlich großen, blauen Fleck im Nacken."

Setzte er, lustig wie er nun mal war, hinzu.

Mir war jedoch gar nicht nach lachen zumute. Ich wusste nähmlich nichts mehr.

Nichts. Niente. Nothing.

Ein großes schwarzes Loch. Wie im Weltall. Das hat bestimmt auch manchmal Amnesie oder so.

"Und?"

Ich hatte ihm immernoch nicht geantwortet.

Mist, was sag ich denn jetzt?

"Also...äh, ich bin mit dir auf die Party. Ich habe...äh...auf einen Jungen gewartet. Der wohlgemerkt nicht kam! Und habe was getrunken"

Sekptischer Blick seinerseits.

"Und dann, bin ich nach hier gegangen...jaaaa und dann-"

Ich brach aprupt ab. Braune Augen. Schokoladenbraune Augen. Daran erinnerte ich mich. Zwei starke Arme, die mich nach hier trugen. Sein leiser Atem in der stillen Nacht. Der Geruch nach Aftershave und...Ihm.

Aber das konnte ich Noah unmöglich erzählen.

"Bin ich gefallen. Ja, das war's."

Hastig schaute ich zu Mr. Bean, der noch immer wie ein Wachhund neben mir lag und mich mit seinen riesigen Kulleraugen anguckte.

"Soso. Direkt vor die Haustüre? Auf den Nacken? Und dein Schädel brummt nur deswegen so? Darf ich erfahren, wer deine Verabredung war?"

Also echt! Er verhielt sich wie mein Vater! Ich war doch kein Kind mehr. Außerdem stellte er zuviele Fragen.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 11, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Alles, was bleibtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt