Wir waren 15 Minuten gelaufen
und meine Sandalen waren schon am zerfallen, da ich sie schon über 5 Jahre hatte und mir keine neuen leisten konnte."Ich hab Durst", jammerte Akono, " Ich auch, aber wenn wir uns beeilen, sind wir schnell am Wasserbrunnen und können trinken", sagte ich und stolperte fasst über einen Stein, der auf dem Sandweg lag, doch Akono ließ schnell seine Wasserkanister fallen und fing mich auf.
" Vorsicht", sagte er, " Danke", sagte ich und lächelte ihn an.Wir liefen noch etwa 40 Minuten durch die Savanne einen mit Büschen umringten Sandweg entlang, auf dem man aufpassen musste, dass man nicht ausrutscht und kamen dann am Wasserbrunnen an.
"Endlich da", sagte ich fröhlich und Akono nickte zustimmend, doch meine Laune blieb nicht lange so gut, da ich sah, wie zwei sehr reich gekleidete Männer sich um die 20 Wasserkanister mit Wasser befüllten.
Die Wut stieg in mir auf, diese zwei reichen Männer füllten Wasser von einem Wasserbrunnen ab, der eigentlich nur für Leute bestimmt war, welche arm waren und nur schwer an sauberes Trinkwasser drankommen konnten.
Außerdem, so wie die zwei Männer aussahen, hätten sie sogar den ganzen Getränkevorrat eines Supermarktes kaufen können und wären immernoch stink reich gewesen.
Bitte stempelt mich jetzt nicht als Mädchen ab, welches sich über alles aufregt, aber wenn ich etwas hasse, dann ist es Ungerechtigkeit!In meiner Wut ging ich auf die Männer zu um ihnen eine Standpauke zuhalten und konnte nun erkennen, das einer der Männer deutlich älter aussah als der Andere, es könnten also Vater und Sohn sein. Der 'Vater' hatte schon einige Falten im Gesicht und man sah in seinen schwarzen Haaren ein paar graue Haare schimmern. Der wahrscheinliche 'Sohn' sah eigentlich echt schön aus, denn er hatte etwas längere dunkelbraune Locken, von denen ihm zwei Strähnen ins Gesicht vielen, volle Lippen und olive grüne Augen, die bei Afrikanern eher seltener sind, da die meisten schöne braune Augen haben. Doch seine Schönheit würde ihm jetzt nichts nützen raunte ich mir zu, als ich bei den beiden ankam und stellte meine Wasserkanister ab. Erst jetzt bemerkten sie mich und drehten sich zu mir um.
Ich holte tief Luft..."Was erlauben Sie sich, einfach soviel Wasser abzufüllen, es gibt genug Leute die dieses Wasser, welches Sie gerade abfüllen dringender brauchen", sprudelte es aus mir heraus und der wahrscheinliche Vater schaute mich zuerst komisch an, bis er aufeinmal loslachte, aber dann wieder Ernst wurde. "Schätzchen, dies ist ein freier Wasserbrunnen, das heißt, das jeder ihn benutzen kann", der Mann war mir von Anfang an unsymphatisch. "Ja, aber das heißt nicht, dass Sie sich 20 Wasserkanister voll füllen dürfen, obwohl sie sich, da sie wahrscheinlich reich sind, in einem Supermarkt für ihrerseits wenig Geld, Wasser kaufen könnten", sagte ich mit einer ruhigen und kühlen Stimme, die offenbar Eindruck erweckte, denn es blieb still und die beiden Männer starten mich beeindruckt aber auch eingeschüchtert an.
Deswegen spürte ich die Chance noch etwas zu sagen und fragte :
"Findet es Ihr Sohn eigentlich toll, dass sein eigener Vater zu geizig ist um sich Wasser aus dem Supermarkt zu kaufen, ich meine, sie haben genug Geld."
"Erstens ist das nicht mein Vater, sondern ein Freund meiner Eltern und nein, ich finde es nicht toll, dass er so geizig ist, aber was kann ich daran ändern?" , fragte der jüngere Mann, der also nicht der Sohn des älteren Mannes war und sah mich nun eindringlich an.
Ich überlegte kurz und wollte gerade antworten als der ältere Mann sagte:
" Diskutiert ihr nur weiter, ich gehe schnell den Wagen holen und dann können wir die Wasserkanister einladen", und schaute dabei den jungen Mann an und ging sein Auto holen."Ich warte immernoch auf eine Antwort",sagte der junge Mann, aber mit einer sanfteren Stimme als vorher.
"Du könntest ihn dazu überreden, sein Wasser in einem Supermarkt einzukaufen!", sagte ich.
"Könnte ich, a..".
"Naomi", schnitt Akono ihm das Wort ab und rannte auf mich zu, ich hatte ganz vergessen, dass er ja die ganze Zeit hier gewesen war,"Wir müssen uns jetzt beeilen und alle Kanister mit Wasser befüllen, sonst geht die Sonne unter und Mama macht sich Sorgen!"
Ich schaute den jungen Mann entschuldigend an und füllte gemeinsam mit Akono schnell die Wasserkanister auf.Als wir gerade gehen wollten, zog mich der junge Mann zurück und zeigte auf das Auto, welches gerade angefahren kam und vor uns stoppte:" Ich hab mich noch nicht vorgestellt, ich heiße Mason und wir könnten euch gerne nachhause fahren."
Aha er hieß also Mason, aber ich würde ja wohl nicht zu sagen, denn jedes Kind lernt doch von klein auf nicht zu fremden ins Auto einzusteigen und wieso fragte er sowas überhaupt?
"Nein",sagte ich,"Bitte Naomi", flehte Akono aufeinmal,"Naomi die Wasserkanister sind zu schwer und ich bin schon ganz müde, bitte bitte."
"Na gut", sagte ich,"Ihr müsst einfach den Sandweg entlang fahren, bis ihr auf ein kleines Dorf trefft."
"Ok, dann steigt mal ein", sagte Mason lächelnd, machte die Auto Tür auf und wir stiegen mit den voll gefüllten Wasserkanistern in das Auto ein.
"Was wollen die hier", fragte der ältere Mann grimmig, doch Mason erklärte ihm unsere Situation und wir fuhren los....
25 Minuten später kamen wir zuhause an und Akono und ich bedankten uns nochmal ganz herzlich bei Mason und dem älteren Mann," Kein Problem", sagte Mason und lächelte mich an," Ich hoffe wir sehen uns bald wieder", und er stieg ins Auto ein und fuhr mit dem älteren Mann davon. Er war echt süß.
"Wo seit ihr gewesen?", fragte unsere Mutter, doch wir erzählten ihr was vorgefallen war und sie beruhigte sich wieder.Der Rest des Abends verging ruhig und vor dem einschlafen freute ich mich schon auf die letzte Schulwoche, denn danach bin ich endlich fertig mit der Schule und könnte endlich nach Accra ziehen und meinem Traum nachgehen Geschäftsfrau werden. Natürlich würde ich dort meine Familie vermissen, aber hab ich erstmal etwas Geld gespart, könnte ich sie jederzeit besuchen kommen. Mit diesen schönen Gedanken schlief ich schleißlich ein.
(Ha, die Geschichte hat genau 1000 Wörter :), soviel hab ich noch nie in einem Kapitel geschrieben, aber es hat Spaß gemacht. Ich versuche die nächsten Kapitel auch etwa um die 1000 Wörter zu machen und ich werde jetzt wahrscheinlich öfter updaten, da ich Ferien hab *freu* und
Sorry für Schreibfehler )
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From bottom to top
Teen FictionNaomi (18 Jahre) lebt in einem kleinen Dorf in Ghana und stammt aus armen Verhältnissen. Doch ihr Wunsch ist es, seit klein auf, eine erfolgreiche Businesswoman werden und da trifft es sich gut, dass sie bald mit der Schule fertig ist und dann nac...