Wafflelove| Ticci Toby x Reader

Standpauke

"Warum lügst du mich an?", fragte Fynn.
"Ich würde niemals lügen!!!", versicherte ich ihm.
"Du hast gesagt, dir geht es sehr gut!", dröhnte seine Stimme durch meine Ohren.
"Geht's mir doch auch", erklärte ich.
"Mit einem Handabdruck im Gesicht?", fragte er prüfend.
"Ja!"
Ich musste jetzt aufpassen, dass ich mich nicht verplapperte. Niemand durfte etwas von Toby erfahren. Niemand!
"War es Pa?", wollte er wissen. Ich nickte.
Er löste sich von mir, wenn man das so nennen konnte. Er schob mich förmlich weg und ging dann einen Schritt auf unseren Vater zu.
"Warum hast du sie schon wieder geschlagen?", fragte er eindringlich. Es war fast ein wenig gruselig.
"Sie hat es verdient", lachte Pa. Man konnte allerdings spüren, wie unwohl er sich fühlte.
"Pah! Niemand hat es verdient, von DIR geschlagen zu werden", meinte Fynn höhnisch.
"Du weißt ja nicht, was sie gemacht hat!", machte Pa mir weiter Vorwürfe.
"Stimmt! Dann erzähl mal!", forderte mein Bruder ihn auf.
Jetzt wurde es still im Raum. Man hörte nur meine Mutter, die sich räusperte.
"Ich kann alles auffliegen lassen", flüsterte er bedrohlich, schenkte meinem Vater einen letzten bösen Blick und forderte dann, dass er sich bei mir entschuldigte. Fehlanzeige.
"Mum?", flötete Fynn.
"Es tut mir Leid", presste mein Vater angespannt zwischen seinen Zähnen hervor.
"Geht doch!", meinte Fynn zufrieden und verabschiedete sich dann von mir. Noch nie hatte er meinem Pa eine Standpauke gehalten. Ich war so unfassbar stolz auf ihn. Und dankbar verstand sich.
Ich ging mit meiner Müslischüssel in mein Zimmer und aß dort weiter. Ich hatte keine Lust auf noch mehr Ärger mit meinem Vater, nur, weil er seinen Schönheitsschlaf nicht bekommen hatte. Den hätte er wohl bitter nötig gehabt. Er sah nämlich aus, als hätte ihn ein Laster überrollt. Es war ein Rätsel, wie mein Bruder im Gegensatz zu ihm so gut aussehen konnte.