Kapitel 6 - Ende Episode 1

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Durch den Alkohol in meinem Blut und dem verlorenen Adrenalin wurde ich schläfrig und döse bei dem Verhör immer wieder ein. Der Polizist weckt mich jedesmal durch einen Schlag seiner flachen Hand auf den Tisch. "Fräulein, halten Sie ihre Sinne beisammen. Warum ist so eine junge Frau wie Sie nur so?" fragte er mich. Ich öffne die Augen nur halb, mehr bekam ich sie nicht mehr auf, sehe den Polizisten an und frage ihn "Ist es ein Verbrechen los zu gehen um jemanden zu sehen, den man vermisst? Wenn ich jemanden liebe, dann will ich ihn mit eigenen Augen sehen und anfassen. So bin ich! Nur dann bin ich wirklich bei ihm und es ist Liebe!" Ich werde unterbrochen "Natürlich!" Ich drehte mich zu der beschwipsten Stimme um, "Wissen Sie warum Menschen leiden und deprimiert sind? Sie hatten Hautkontakt. Hautkontakt!" Ich nickte benommen und drehe mich wieder zu dem Polizist. "Sie wussten das er genau das hasst und gehen trotzdem dorthin? Nicht nur zweimal, nein, dreimal und das ist ein Verbrechen" fuhr der Mann mich an. " Ich wusste erst wirklich nicht, dass er es hasst. Ich dachte beim zweiten mal, dass es doch einen Grund geben muss. Ich dachte, ich könne seine Meinung ändern. Das dritte mal," Ich brach jetzt in Tränen aus und jammerte die Worte, "war zum los lassen und vergessen." Jetzt mischt sich der betrunkene Mann wieder ein. "Ist es nicht wahr? Ein oder zweimal, dass ist doch in Ordnung. Korea ist so gütig." Ich beuge mich vor zu dem Polizisten, "Warum ist dieser Ahjussi* hier?" ich sah ihn fragend an. "Dieser Kerl, hat bei einem Firmenessen immer wieder die Frauen begrapscht." Antwortet mir der Polizeibeamte, "Auch wenn sie ihm zwei, dreimal gesagt haben, dass sie das nicht möchten. Er ist ebenfalls betrunken. Er hat ihnen auch Getränke ausgegeben."

Der betrunkene wird jetzt etwas lauter: "Die Hoobaes*, sehe ich mir immer an, wenn sie Hübsch sind. Ich muss ihnen den Hintern tätscheln, damit sie ihre Energie sammeln können." Er blickte den Polizisten vor mir an, "Ahjussi, glauben Sie mir, wenn ich das mache, dann ist das romantisch. Wenn andere es machen, dann ist es ein sexueller Angriff und Stalking.Die ganze Welt macht das." Und nun fing sogar ich an zu begreifen was passiert war und wie verzweifelt ich gewesen bin. Es fiel mir nun wie Schuppen von den Augen, ich habe Hoon Dong gestalkt. "Ich war eine Stalkerin" bricht es aus mir heraus, bevor ich in einem Heulkrampf endete. Als ich mich wieder etwas zusammen reißen konnte sah ich den Polizisten an und kam auf eine Idee, wenn ich schonmal hier war, dann konnte ich das auch gleich erledigen. "Herr Polizist, jetzt wo ich schonmal hier bin, können Sie nach einer Person suchen? Ich wurde definitiv zu ihm nach Hause eingeladen. Sie sagte, dass sie seine Mutter sei, aber das war sie gar nicht. Sie sah nett aus. Aber warum würde jemand das tun?" Er sieht mich zweifelnd an "Was reden Sie da?" er wendet sich zu demjenigen der Neben mir sitzt "Wissen Sie von was sie da redet?" Ich folge seinem Blick und bemerke erst jetzt, dass auch Gi Tae hier ist und direkt neben mir sitzt. "Ich bin mir nicht sicher." Antwortet er dem Beamten. Warum war er eigentlich hier? Das war alles zu viel für mein Gemüt und durch den Rausch schlief ich einfach kurz darauf ein.

***

"Ehm, Herr Polizist. Das war ihre erste Strafttat wird sie bestraft werden?" Gi Tae wirkt verunsichert. "Aber wieso? Sind Sie nicht auch ein Opfer dieses Übergriffes?" fragt ihn der Polizist. Gi Tae schreckt auf und zieht sich die Taschentuchzipfel aus der Nase "Ach das, dass war ich selbst." - "Sie wird auf jedenfall vor Gericht müssen." Antwortet ihm der Polizist. "Können Sie das nicht mit einer Geldstrafe regeln?" wollte Gi Tae wissen. Der Polizist beginnt etwas zu schreiben und Antwortet ihm während dessen. "Naja, die Mutter des Opfers möchte unbedingt, dass sie bestraft wird."

Gie Tae kommt aus seinen Gedanken zurück, "Haben Sie gesagt, dass die Verhandlung heute ist?" er nippt an seinem Weinglas und lehnt sich in der Wanne nach Hinten. Er schaltet die Musik ein, doch das traurige Gesicht dieser Frau will seinen Kopf nicht verlassen. Stöhnend steigt er aus der Wanne und schlüpft in den Bademantel. Als er das Bad verlässt wird er von einem Makler überrascht der gerade zwei Frauen seine Wohnung zeigt. Seine Mutter musste das Apartment zum Vermieten auf den Markt gesetzt haben, also rief er, nachdem er die Frauen und den Makler aus dem Haus getrieben hat seine Mutter an und bittet sie zu einem Gespräch in seine Praxis. Während des Gesprächs, seinen Schlichtungsversuchen und Verhandlungen die Wohnung zu behalten kommt die Mutter mit einem Angebot das ihn stutzen lässt. "Stell mir die Frau vor, die ich vor ein paar Tagen zu uns eingeladen habe." Er sieht sie erstaunt an. "Welche Frau..." Und da fiel ihm wieder ein was Jang Mi auf der Polizei Wache erzählt hat. Die Mutter die sie eingeladen hatte, von der sie fälschlicher Weise angenommen hat, es sei die Mutter seines besten Freundes. War seine eigene. "Bring das Mädchen zu uns oder pack deine Sachen und komm zurück nach Hause. Entscheide dich." Waren die letzten Worte seiner Mutter bevor sie sein Büro verlässt. Und noch bevor er es wirklich wahrnahm war er schon auf dem Weg zum Gericht.

***

"100€ Strafe für Ihr Stalking, Miss Joo Jang Mi." Sagt der Richter laut zu mir. Ich kann es einfach nicht fassen, genau das ist auch der Grund warum ich nicht anders kann, als über das Urteil zu lachen, welches der Richter gerade verliest.

Als er mich fragt: "Bekennen Sie sich schuldig und nehmen die Geldstrafe an?" Bricht es nur so aus mir heraus, das spöttische Lachen, der Blick der sagt >ihr wollt mich doch alle verarschen<

Der Richter wendet sich erneut an mich: "Ich frage, ob Sie Ihr Stalking zugeben und die Geldstrafe annehmen."

Jetzt kann ich mich nicht mehr halten und lache laut los.

"Wissen Sie? Ich bin ein verrücktes Miststück. Ich muss meinen Verstand verloren haben! Ich hab zu diesem Mistkerl gesagt...", ich puste mir die Haare aus dem Gesicht, "Lass uns heiraten." Und in just dem Moment geht die Tür zum Saal auf und ich schaue überrascht den Mann an, der dort steht, Gi Tae, völlig außer Atem. Schockiert sehe ich diesen Mann mit dem entschlossenen Blick an, unsere Blicke treffen sich und ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. Er eilt nach vorne und bittet darum eine Aussage machen zu können. "Einspruch" rufe ich laut doch der Richter ignoriert mich, "Wer sind Sie" fragt er statt dessen den besten Freund meines Ex-Freundes. "Ein guter Freund der Angeklagten." Er widert er und ich sehe ihn überrascht an. "Ich bin mir der Situation genau im Bilde." entsetzt versuche ich, dass der Richter ihn zum schweigen bringt. "Ja! Er ist auf der Seite dieses Mistkerls." rufe ich und zeige auf den jungen Mann, der gerade meinen Prozess gestürmt hat. "Damit es zu Stalking wird, sollte der Kläger die Angeklagte zurückweisen, aber dieser Kerl hat nicht einmal seine Ablehnung gezeigt. Er hat sie bloß gemieden. Er hat 2 Wochen lang nicht auf ihre Anrufe und Nachrichten reagiert, ist es da nicht nur logisch, dass sie ihn aufsucht? Doch er hat sich vor ihr versteckt, als sie gekommen ist um ihn zu sehen. Und am Ende hat er ihr nur eine Nachricht geschickt. Eine sehr unklare Nachricht noch dazu." Ich schaue ihn erstaunt an. Was ist denn mit ihm los? Warum hilft er mir? "Was machst du zeig sie ihm." Ich weiß nicht was er damit meint deswegen frage ich "Was?" Er antwortet mir sofort. "Na zeig ihm die Nachricht." hektisch greife ich in die Taschen meines Blazers nach meinem Handy, doch der Richter unterbricht mich: "Schon gut. Ich verstehe es. Ich erkenne es an, dass sie nicht ordentlich zurück gewiesen wurde. Aber durch den Aufruhr den sie im betrunkenen Zustand in seinem Restaurant verübt hat, kann man nicht sagen, dass es kein Verstoß gegeben hat. Die Strafe wird 50€ betragen und die Anklage wird fallen gelassen." Irritiert blicke ich durch den Raum. Das war nur durch seine Hilfe möglich gewesen. Er lächelt mich an und zwinkert mir zu, aber ich verstehe es nicht. Vor dem Saal muss man an der Kasse den Betrag der Strafe zahlen. Es fällt mir schwer diesen Preis für meine Liebe zu zahlen. Es war schwerer als ich gedacht habe. Ich verlasse das Gebäude und mache mich auf dem Weg nach Hause. traurig trotte ich den Weg entlang. "Meine Liebe ist auf diesem Weg zuende gegangen, kann ich je wieder lieben?" frage ich mich in Gedanken und bleibe plötzlich stehen, als eine Gestalt vor mir steht. Gi Tae. Er lächelt mich an, ich will an ihm vorbei gehen, doch er versperrt mir den Weg. "Was willst du denn?" frage ich ihn pampig. "Komm mit mir nach Hause." Antwortet er. Was soll denn das jetzt? Ist er verrückt geworden? Er konnte den fragenden Blick wohl richtig deuten und gab mir eine Antwort auf die ungestellte Frage: "Du musst meine Mutter treffen, sie wartet schon auf dich. Die Mutter die dich zu sich nach Hause eingeladen hat ist in Wirklichkeit meine Mutter." Ich schaue ihn ungläubig an: "Was?"

*Ajussi: Männer mittleren Alters

* Hoobaes: jüngere, neue Angestellte


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Kapitel 5 und Kapitel 6 wurden beide noch nicht Korrektur gelesen und überarbeitet also seid lieb zu mir :P 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 03, 2016 ⏰

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