Chapter 1

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1. K A P I T E L 

Ich wachte auf, helle Morgensonne schien mir direkt entgegen, durch die hellen cremefarbenen Vorhänge, welche in der kühlen Brise vor meinem geöffneten Schlafzimmerfenster wehten. Ich rieb über meine Augen, lies einen trotzigen Seufzer aus, gefolgt von einem lauten Grunzen, als ich mich träge aus meinem bequemen Bett auf die Füße rollte. Meine Zehen zuckten zurück, als sie mit dem kalten, kirschroten Holz meines Fußbodens zusammenstießen.

Auf Zehenspitzen lief ich hinüber zu meinem Badezimmer, wo ich mein Glätteeisen einsteckte, bevor ich mich auf den Weg zu meinem unordentlichen Kleiderschrank ging.

Die Klamotten waren achtlos gestapelt und einige zerknitterten T-Shirts lagen auf krummen Metallkleiderbügeln. Ich riss meine dicken Klamottenstapel auf den Fußboden bis ich nach einer pfirsichfarbenen Bluse griff, der Rücken mit einerm wunderlichen, dennoch eleganten Lochmuster. Ich kombinierte das Oberteil mit einer dunklen Jeansshorts, welche zur Mitte der Oberschenkel reichte und einem Paar zehenfreier Sandalen. Ich striff die Kleidungsstücke über meinen Sonnen gebräunten Körper bevor ich erneut ins Bad ging, eine dünne Linie pechschwarzen Eyeliner und eine doppelte Schicht Mascara auftrug. Ich glättete meine zur Zeit blonden Haare und verwandelte die Spitzen in kleine süße Locken. Zum Abschluss puderte ich mir beide Wangen mit rosanem Rouge.

Ich rannte die Treppen hinunter in die Küche, wo mein Vater die Tageszeitung las. Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln, welches er nicht bemerkte, da sein Blick an dem Comic Abschnitt hing.

"Morgen Dad," murmelte ich, während ich mir eine Schüssel Müsli eingoss. Den reifsten Pfirsich, den ich finden konnte, würfelte ich und mischte ihn unter die Cornflakes.

"Morgen Süße," gab mein Vater zurück, seine Worte wurden von einem leichten Husten gefolgt.

"Wo ist Mum?" Fragte ich und ging zum Esstisch. Mein Vater legte seine Zeitung ab und richtete seine Brille. Er räusperte sich und seine Hand legte sich kurz auf seinen Mund.

"Musste schon früher zur Arbeit." Murmelte er und ich nickte als Antwort.

Eilig leerte ich meine Schüssel, legte das Geschirr in die Spüle.

"Ich werde gegen drei nach Hause kommen." Rief ich meinem Vater zu und schnappte mir meine Schultasche von der Kücheninsel.

"Okay Süße, viel Glück an deinem ersten Tag. Wir sehen uns," mein Vater winkte mir zu und sendete mir ein warmes Lächeln.

"Wir sehen uns." Ich lächelte zurück, nickte ihm zu und ging durch die Haustür.

Ich machte mich auf den Weg entlang der sonnigen Straßen. Die Autos wurden schneller, setzten ihren Tagesablauf fort. Der Weg zur Schule dauerte für mich gute zehn Minuten, aber ich habe nichts dagegen. Ich würde gerne glauben, dass es sich eines Tages veringern würde. 

Als das triste Schulgebäude in Sicht kam, ließ ich ein tiefes Seufzen aus, zum einen, weil das neue Schuljahr begann, zum zweiten, da es mein letztes war.

Ich mochte Änderungen nicht wirklich, ehrlich gesagt hasste ich sie. Ich hing sehr gerne an die Highschool und war mir nicht sicher, ob ich bereit war, sie schon bald zu verlassen. Trauriger Weise hatte ich keine Wahl, aber so war eben das Leben.

Als ich durch die schweren Glastüren ging, begann ich sofort meine Freunde zu suchen, und es dauerte auch nicht lange. Wir haben uns in den letzten vier Jahren immer an dem selben Platz getroffen.

Sie saßen auf der Mamorbank in der Nähe des Büros. Nachdem sie mich gesehen haben, winkten sie mir zu, ihre Augen betrachteten mich panisch.

"Hey Leute," lächelte ich und setzte mich neben sie. Beide starrten mich aus ihren weißen blassen Gesichtern an. "Was?" Ich lachte. Ich konnte mir wirklich kein Lachen verkneifen, sie waren so ernst.

"Dieses Jahr wird ein Albtraum." stöhnte Layla von der anderen Seite der Bank.

"Warum?" fragte ich Anna mit einem kleinen Lächeln. Sie hatte schon immer für alles eine perfekte Antwort bereit.

Ich beobachtete wie sie an ihren roten Fingernägel knabberte. Sie rückte ihre Brille zurecht, bevor sie anfing zu sprechen. "Uhm, erinnerst du dich an diesen Jungen Harry aus der zehnten Klasse?" fragte sie,  ihre Augen waren auf ihren Schoß gerichtet. 

"Nein," antwortete ich, versucht mich an einen Harry zu erinnern, aber ich konnte nicht. 

"Du erinnerst dich nicht? Harry...Harry Styles?" hakte sie ernst nach, dieses mal sah sie mir mit hochgezogener Augenbraue ins Gesicht. 

Keeper • German TranslationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt