Sport ist Mord...

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Jimin löste sich von Deni und hielt sie mit ausgestreckten Armen von sich weg, als wolle er sie begutachten. Er runzelte unzufrieden die Stirn.

„Kommt es mir nur so vor, oder bist du übers Wochenende noch dünner als ohnehin schon geworden?"

Sofort sah sie ihn böse an und obwohl sie sich am liebsten verteidigt hätte, konnte sie es nicht. Es war schließlich immer noch Jimin, der vor ihr stand. Die ganze Situation kam ihr im Moment total unwirklich vor. Sie brachte einfach kein Wort raus.

„Du weißt ganz genau, dass Deni es hasst, wenn man sie zu dünn nennt und dass sie dafür nichts kann! Außerdem ist ihre Figur total normal und perfekt so, wie sie ist!", schimpfte Mimi stattdessen los.

Beschwichtigend hob Jimin die Hände. „Hey, Mimi, bleib mal ruhig! Ich habe das doch nicht so gemeint... Sorry."

Als er Deni daraufhin entschuldigend einen Arm um die Schulter legte, zuckte diese zusammen und erstarrte. Er warf ihr einen verwirrten Seitenblick zu und nahm den Arm weg, fragte aber nicht weiter nach.

„Ihr habt jetzt Sport, oder?", erkundigte sich Jimin schließlich. Deni fluchte, während Jimin gar nicht erst versuchte sein schadenfrohes Grinsen zu verstecken.

Mimi lachte: „Haha, mach ruhig weiter so und du hast es dir echt mit Deni versaut!"

Deni verdrehte darauf nur die Augen und ging weiter.

„Hey, sieh mal, ich hab es schließlich auch nicht besser... Mathe. Und ich sitze auch noch neben deinem Bruder! Wie soll ich das nur überstehen?!", jammerte Jimin und wirkte dabei tatsächlich ziemlich verzweifelt, während er versuchte mit ihr Schritt zu halten.

Was war daran so schlimm, neben Kookie zu sitzen?

Als Deni zur Frage ansetzte, blickte Jimin gerade zur Uhr und rief nur noch: „Oh shit!" Gehetzt umarmte er noch schnell die beiden Freundinnen, murmelte, dass sie sich in der Pause treffen würden und rannte in die entgegengesetzte Richtung - zu den Matheräumen - davon.

Nun blickten auch Deni und Mimi auf die Uhr.

„Verdammt, in einer Minute beginnt der Unterricht!"

„Und wir müssen uns vorher noch umziehen!"

„Das schaffen wir doch niemals!"

„Wir müssen das aber schaffen!"

„Na, dann los!"

Mimi zerrte an Denis Ärmel um sie zum Rennen zu bewegen.

Sie kamen schließlich, beide atemlos, an der Umkleidekabine der Mädchen an. Sie war bereits abgeschlossen worden.

„Wir müssen uns den Schlüssel holen", meinte Mimi hustend. „Nicht ernsthaft, oder?", keuchte Deni. Mimi zuckte hilflos mit den Schultern.

Wortlos betraten sie in ihren Straßenklamotten die Turnhalle. Ihre Klasse, die bereits umgezogen an der Linie stand und dadurch den neuen Sportlehrer verdeckte, drehte sich in einer Dominoreaktion zu ihnen um. Deni wäre am liebsten im Erdboden versunken und spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg. Die Schüler tuschelten, einige lachten. Das war so unglaublich peinlich.

„Tut uns leid, dass wir zu spät kommen...", fing Deni an und wurde unter dem Druck der Blicke immer leiser.

„Wir hätten gerne den Schlüssel zur Umkleidekabine", meinte Mimi schließlich.

„Einen Moment..." ertönte eine Männerstimme. Deni hörte ein Klimpern, dann Schritte - schließlich stand ein junger Mann vor ihnen und sah sie streng an.

Das konnte jetzt nicht wahr sein. Oh nein, bitte nicht!

Ihr musste die Panik ins Gesicht geschrieben stehen, denn ihr Lehrer musterte sie erst verwirrt - dann bildeten sich Grübchen auf seinen Wangen. Er drückte ihr freundlich lächelnd den Schlüssel in die Hand.

„Und nun Beeilung! Ihr wollt doch nicht unaufgewärmt beim Bockspringen mitmachen?!"

„Danke Namjo-"

„Für dich immer noch Herr Kim!", meinte er leicht empört.

Deni wurde rot und nickte. Unbeholfen stolperte sie aus der Turnhalle, Mimi im Schlepptau.

„Was war das denn eben? Deni?", fragte Mimi - halb belustigt, halb erschrocken.

„Erklär ich dir später, okay?"

„Kennst du ihn doch schon? Oh mann, was..."

„Später Mimi! Nicht jetzt", beendete Deni das Gespräch.

Das war vielleicht etwas harsch, doch ihr war gerade echt nicht zum Reden zumute. Sie hatte soeben erfahren, dass sie zukünftig Sportunterricht von einem Band-Leader bekommen würde. Sie hatte sich vor der gesamten Klasse blamiert. Sie hatte ihren Lehrer aus Versehen bei seinem Vornamen genannt. Sie würde das ganze nicht erklären können. Und das Schlimmste von allem: Gleich hatte sie Bockspringen.

Um sich von den grauenhaften Gedanken abzulenken, fing sie dann doch wieder an zu reden, während sie sich so schnell wie noch nie zuvor umzog: „Mimi?"

„Mhm?", kam es etwas beleidigt von links.

„Hat Jimin irgendein Problem mit Kookie? Warum möchte er nicht neben ihm sitzen?"

„Huh? Das weißt du doch..."

'Äähm, nein... Irgendwie ja nicht...', dachte sich Deni nur, wollte das aber nicht zugeben.

„Er tut mir echt leid... Es muss echt wehtuen", seufzte Mimi schwer. Sie blickte auf. „Oh, bist du fertig? Warte... Mir fehlen nur noch die Schuhe..."

Während Mimi sich fertig anzog, zerbrach Deni sich den Kopf, was Jimin denn wehtuen könnte. Sie kam zu keinem brauchbaren Schluss, außer, dass ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt worden war.

Umgezogen betraten sie wieder die Turnhalle in der sich die anderen einliefen und brachten den Schlüssel zurück zu Herrn Kim.

„Das ging ja doch recht zügig", meinte er wohlwollend und drückte auf das Ende eines Kugelschreibers, „Ich bräuchte dann noch eure Namen, damit ich euch ins Klassenbuch eintragen kann."

„Ich bin Amy und das ist Deni", Mimi deutete auf ihre beste Freundin.

„Deni?", Herr Kim zog verwirrt die Augenbrauen zusammen und ging die Klassenliste mehrfach durch, ohne den Namen zu finden.

„Ja, uhm, nein, ich meine..."

„...Denitsa. Ich heiße Denitsa", unterbrach Deni widerwillig Mimis Gestammel.

„Oh, was für ein schöner Name", befand ihr Sportlehrer. Deni unterdrückte den Willen ihm zu widersprechen und starrte stattdessen wortlos auf ihren Namen, hinter dem nun ein Häkchen erschien.

„Okay. Das wäre dann erledigt. Ihr lauft euch bitte wie eure Klassenkameraden fünf Runden ein."

Sie wollten gerade gemeinsam starten, als noch ein 'Moment' von ihrem Lehrer kam.

„Eine letzte Sache interessiert mich noch... Das ist jetzt besonders an Denitsa gerichtet..."

Bei ihrem vollen Namen zuckte sie kurz zusammen und machte sich für die Frage bereit, für die sie keine akzeptable Antwort hatte.

„Woher kennst du meinen Vornamen?"

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Hey ^-^

Ich möchte gar nicht viel sagen, außer, dass ich euch allen dankbar bin, dass ihr meine Fanfiction mitverfolgt. Ich könnte euch alle echt dafür knuddeln!

Habt ihr schon eine Vermutung, was mit Jimin los ist? ;)

Bis zum nächsten Mal :3

Ich hab euch alle lieb und ich freue mich immer über Kommentare und Verbesserungsvorschläge!

Eure BaeTaemin

Imagine a life with BTS / pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt