Camelia Blackwell ist zurück!

35 5 0
                                    

Ein paar Stunden darauf wurde die Leiche des unbekannten Mädchens gefunden. Als Natsu das Schmetterlingsmesser aus der Stirn des Mädchens zog, ließ er es beinahe wieder fallen als er das Siegel erkannte. Dieses Siegel kannte mittlerweile ganz Fiore. Es war das Markenzeichen des berüchtigsten Assassins Fiores: Camelia Blackwell.

~

Während sich die Magier in den Kabinen versteckten, stand Camelia auf dem Deck. Sie lächelte zufrieden. Es war kein Blutfleck an ihre Kleidung gekommen. Sie hatte also auch nach zwei Wochen nicht nachgelassen.

Ein Pfeil schoss an ihrem Ohr vorbei und blieb hinter ihr in der Wand stecken. Sie wirbelte herum. Ein kleiner Lederbeutel war daran befestigt. Camelia zog löste ihn vom Pfeil und warf dann die Spitze ins Meer. Sie musste alle Beweise vernichten.

Sie zog den Beutel auf und fand eine Münze. Ein Gesicht mit einer Inschrift war darauf zu sehen.

Warren Rocko
~

Aria saß in ihrem Zimmer und starrte auf die Decke. Was hatte Camelia zu verbergen? Was band sie an Lorcan? Wieso kam sie nicht weg? Was hatte er ihr angetan, damit sie das dachte?

Und was war mit ihr selbst? Sie kam auch nicht von Kirie weg. Aber Camelia war felsenfest davon überzeugt, dass sie es konnte. Wie konnte das sein? Camelia hatte nicht so ausgesehen als würde sie lügen.

~

Camelia schlich in ihre Kabine zurück und knallte die Tür hinter sich zu. Dann drehte sie sich mit dem Gesicht zur Tür und lehnte die Stirn an das Holz.

"Was willst du hier?", fragte sie leise. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Sie zuckte zusammen.

"Ich wollte dich sehen", hauchte eine Männerstimme. Camelia legte eine Hand auf den Türrahmen und starrte sie an.

"Du sollst nicht hier sein", entgegnete sie.

Stille.

Dann, "Was Neues?" Camelia schüttelte den Kopf und zu Boden.

"Weißt sie es?" Wieder ein Kopfschütteln. Dann wurden ihr zwei kräftige Hände auf die Schultern gelegt. "Können wir ihr trauen?"

"Ich habe keine Ahnung! Aber niemand Anderes kann es machen! Es muss sie sein!"

"Cami, kann es nicht jemand Anderes erledigen? Du vielleicht?", fragte er.

"Als hätte ich nicht auch so schon genug zu tun", gab sie zurück und ballte die Hand zur Faust. "Aber wer bin ich denn? Ich bin ein Niemand"

"Sag sowas nicht, Cami! Du bist Fiores Assassin-" Camelia lachte ihm dazwischen. Sie drehte sich zwar immer noch nicht zu ihm um, doch er sah, dass sie verärgert war.

"Genau das meine ich ja! Ich bin nur ein Killer!", zischte sie frustriert. "Ich habe keine Macht über niemanden! Ich habe nicht einmal die Macht über mich selbst und muss anderen gehorchen! Ich bin nur eine Schachfigur auf einem Spielbrett, bei dem sogar mein Spieler fehlt!" Sie schlug wütend gegen die Tür. "Ich bin nichts!"

"Cami, wir wissen beide, was Sanctum für dich bedeutet. Ohne dich wäre Sanctum auch nichts. Dein Land braucht dich! Dein Vater braucht dich!", unterbrach er sie mit schneidender Stimme.

"Ich kann nichts tun solange er mich kontrolliert! Ich kann mier hier einen abrackern, aber es wird schlussendlich keinen Sinn haben" Frustriert ließ sie die Arme sinken. Der Mann hinter ihr ließ sie los und trat einen Schritt zurück um ihr Freiraum zu lassen.

"Das, was Sanctum braucht ist keine Prinzessin, sondern jemand, der sie anführt. Sie braucht einen Revolutionist", korrigierte er sie. Wieder lachte Camelia.

Er wünschte sich, dass sie ihn endlich ansehen würde, aber stattdessen bekam er eine ironische Antwort entegengedonnert, "Natürlich! Einen Revolutionisten, der nur Menschen töten kann! Jemand, der eine Gruppe von Killern anführt! Genau das braucht mein Land!" Er schüttelte immer wieder den Kopf.

"Sieh mich an", forderte er sie mit sanfter Stimme auf.

"Ich kann nicht"

"Cami-"

"Ich brauche dich nicht hier", zischte sie und drehte sich mit geschlossenen Augen um. Doch bevor er ihr ins Gesicht blicken konnte, war er auch schon verschwunden. Einen Herzschlag stand Camelia noch mit geschlossenen Augen an die Tür gelehnt. Ein Herzschlag später hatte sie die Augen aufgerissen und den Tisch umgeworfen.

Wie lange würde sie noch eine Schachfigur bleiben müssen? Wann bekam sie endlich ihre Freiheit? Wann konnte sie endlich ihre Maske absetzen?

Sie war ein Feigling. Wäre sie keiner, würde sie ihren richtigen Namen benutzen und nicht den Decknamen Camelia Blackwell. Camelia Blackwell gibt es nicht. Genauso wenig Camelia Hartley. Das waren nur Masken um ihr Herz zu verstecken.

Camelia blickte auf die Münze in ihrer Hand. Es war an der Zeit die Killermaschine wiederzuerwecken.

Sie streifte sich einen Umhang über und schloss die Augen. Sie griff tief in sich hinein und fand die Erinnerungen von Camelia Blackwell. Dann zog sie einen Handspiegel hervor und betrachtete das Gesicht, das sie ansah. Silberne Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Die Augen waren gleich geblieben. Ihre Lippen waren voller und ihre Nase kleiner. Ihre Ohren waren nicht mehr spitz. Sie war etwas kleiner geworden. Camelia checkte ihre Waffen und trat aus dem Zimmer.

Warren zu finden war einfach. Sie hatte sich am ersten Tag bereits die Namensliste und die Zimmerverteilung besorgt. Und sie hatte Ortungschips in das Essen geschmuggelt, die sich an die Magenwände hefteten. Warren wurde ihr im Speisesaal angezeigt. Sonst war niemand da.

Leichte Beute.

Sie lief eilig die Sutfen zum Esssaal hinaus. Da wegen dem Vorfall niemand sich auf den Fluren aufhielt, braucht sie nur wenige Minuten um den Raum zu erreichen. Doch etwas stimmte nicht. Sie hörte Stimmen. Er war nicht allein. Sie holte ihr Ortungsgerät hervor und checkte die Lage. Warren war definitv allein. Aber wer waren dann die beiden anderen Stimmen? Waren sie etwa am ersten Tag nicht an Bord? Aber das kümmerte sie nun nicht weiter. Eine Leiche mehr doer weniger machte doch keinen Unterschied.

Camelia Blackwell trat die Tür auf und blieb angewurzelt stehen. Warren, der sich gerade mit zwei in Umhängen bekleideten Gestalten unterhielt, drehte sich zu ihr um. Sie konnte das Blut, das an den Umhängen klebte bis hierher riechen. Sie musste schnell sein. Sie zog ihre Dolche und schlängelte sich durch die Tische. Den ersten hatte sie mühelos die Kehle durchgeschnitten, aber der zweite war kleiner und flinker.

"Camelia Blackwell nehme ich an" Seine Stimme war mechanisch. Camelia grinste.

"Wenn du das schon weißt, dann solltest du besser verschwinden" Sie holte mit dem Dolch aus und stach ihm ins Gesicht. Das Geräusch von Metall auf Metall war zu hören. Der Umhang fiel weg und vor ihr stand ein Automat. Ihre Waffen waren gegen ihn nutzlos. Sie beschwor ihre Flamme und fing ihn in eine feuerfalle. Aus den Augenwinkel sah sie, wie Warren die Flucht ergriff. Er hatte zwei Finger an die Schläfe gepresst. Nicht gut.

Ein Dolch flog ihm in den Nacken und er knallte mit dem Gesicht an die Wand. Blut rann die Wand herunter.

"Du hast nicht mehr lange", sagte der Roboter. Bevor Camelia ausweichen konnte, hatte sich sein Zeigefinge rin eine Pistole verwandelt und eine Kugel bohrte sich in ihre rechte Schulter. Ihr anderer Dolch fiel klirrend zu Boden.

Camelia spürte die brennende Hitze, die die Kugel verbreitete.

Gift.

"Da ist sie!", riefen mehrere Stimmen hinter ihr. Sie sah Natsu, Gray, Gajeel und andere Magier auf sie zurennen. Sie konnte ihre Gesichter nicht mehr erkennen. Die Konturen verschwammen. Ihre Glieder waren schwer wie Blei.

Schnell erschuf sie eine Mauer aus Flammen, schlug das nächstbeste Fenster ein und sprang ins Meer.

The Mask Of Death (Fairy Tail)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt