Ich und der Warg

282 15 0
                                    

„Das ist ein Warg....auch einer der Gründe, wieso ich losziehen will." flüstert er.
„Wegen dem? Der sieht doch eigentlich ganz niedlich aus..." flüstere ich genau so leise zurück.
„Niedlich?! Das Vieh ist alles andere als niedlich!" zischt er.
„Von wegen...das ist wahrscheinlich genau so wie bei den Wölfen in unserer Welt alle fürchten sie und jagen sie deshalb. Ja sie wurden sogar schon fast ausgerottet. Und dabei haben diese Tiere viel mehr Angst vor uns als wir von ihnen."
„So ein Schwachsinn! Diese Tiere sind garantiert nicht so!"
„Woher willst du das wissen? Bist du einem schon mal näher gekommen ohne Schwert," ich deute auf sein Schwert „oder irgendeine andere Waffe?"
„Nein, weil ich sonst bereits tot wäre!"
„Ach was, das kannst du doch gar nicht wissen. Und außerdem ist das Tier verletzt." stelle ich fest.
„Verletzt? Wie kommst du denn darauf?" er sieht mich überrascht an.
„Von der Gangart ist das Tier gar nicht so anders als Lucy und das Tier geht genau so, wie wenn Lucy hinkt. Das heißt also als logische Schlussfolgerung, dass das Tier ein verletztes Bein hat.
Ich mache mich von seinem Griff los, da dieser jetzt locker genug ist und gehe auf das Tier zu.
„Was machst du denn da! Bleib sofort stehen!" er will mir hinterher und mich aufhalten doch Lucy stellt sich Zähne fletschend vor ihn und hält ihn so auf.

Ich bin gerade nur noch ca. 5 Meter von dem...Warg entfernt. Doch dieser hat mich noch immer nicht bemerkt. Das Tier muss wirklich schreckliche Schmerzen haben, wenn es noch nicht einmal bemerkt, dass sich ihm jemand nähert.
Ich beschließe es anzusprechen, immerhin will ich ihn/sie ja nicht erschrecken und riskieren angegriffen zu werden.
„Hey du..." flüstere ich leise.
Das Tier wendet seinen gewaltigen Schädel in meine Richtung legt seine Ohren an, fletscht die Zähne und knurrt mich an.
Jeder andere halb vernünftige Mensch wäre spätestens jetzt wahrscheinlich weggelaufen, doch irgendetwas hielt mich davon ab. Das Tier ist nicht bösartig. Aus irgendeinem Grund bin ich mir ganz sicher, dass es mir nichts tun wird.
„Was denn? Ich tu dir doch nichts." rede ich weiter beruhigend auf den Warg ein.
Er/sie knurrt mich immer noch an. Aber er/sie hat seine Ohren nach vorne gestellt und lauscht meiner Stimme. Außerdem funkelt in seinen Augen jetzt Neugier. Nicht mehr nur Hass und Wut.
Ich kann mir förmlich vorstellen, dass Aragorn da hinten wahrscheinlich gerade kurz vorm austicken ist. Mich wundert es ja, dass er bis jetzt noch nichts unternommen hat. Lucy hat sich ihm zwar in den Weg gestellt, aber wenn er wirklich vorbei wollte hätte er das bestimmt irgendwie geschafft. Vielleicht wartet er erst einmal ab, was passiert. Aber eigentlich ist mir das auch ganz recht.
Ich lenke meine gesamte Konzentration wieder auf das Tier vor mir.
Es steht immer noch in Drohhaltung da. Mal sehen ob wir das nicht ändern können. Vielleicht funktioniert es ja wie bei Pferden.
Ich ich gehe langsam in die Knie. Lasse das Tier dabei allerdings nicht aus den Augen. Plötzlich lässt es das drohen sein und sieht mich einfach nur verwundert an, als ich schließlich vor ihm auf dem Boden sitze.
Ich lächle leicht. Es funktioniert ja tatsächlich. Ich senke langsam meinen Blick und warte einfach ab.
Nach kurzer Zeit bemerke ich, dass das Tier auf mich zu humpelt. Aber anders als Pferde stupst es mich dann nicht an, sondern legt sich vor mich auf den Boden, so dass seine Pfoten in meinem Blickfeld sind.
Ich hebe langsam meinen Blick und sehe in die fast schwarzen Augen des Tieres.
Der Warg erwidert meinen Blick aber nicht mir Hass oder Wut in den Augen. Nein es spricht nur noch Neugierde daraus. Wie als wollte das Tier fragen, warum ich nicht versuche ihn zu töten.
„Na komm..." flüstere ich. „Deine Wunde muss versorgt werden.
Ja das muss sie wirklich! Das Tier hat einen tiefen Schnitt in seinem rechten Vorderbein.
Ich stehe auf und gehe langsam in Richtung der Stadt...wie war noch mal gleich ihr Name Minas...irgendwas.
Doch der Warg zögert.
„Na komm schon. Dir wird niemand etwas antun dafür sorge ich. Vertraust du mir?"
Das Tier zögert noch kurz doch dann folgt es mir langsam. Schneller könnte es auch gar nicht wegen seinem Bein.
Je näher ich den Mauern wieder komme, desto genauer kann ich Aragorn auch wieder erkennen.
Er starrt mich an als wäre ich nicht ganz dicht. Naja vielleicht hat er da ja auch gar nicht so unrecht. Ich hatte schon immer meinen eigenen Kopf. Zumindest was Tiere betrifft.
Ich grinse ihn frech an und winke ihm fröhlich.
Plötzlich öffnet sich die Türe hinter ihm und ein Typ mit langen blonden Haaren und ein...Winzling kommen nach draußen.

Change ~ Und alles hat sich verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt