WTF! Wo bin ich?

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„AHHHHHHHHH!!!!!"
Mit voller Wucht lande ich auf dem harten Boden.
„Aua.." knurre ich und will aufstehen als im nächsten Moment ein Gewicht auf mich plumst und mich wieder zu Boden drückt.
Ein winseln verrät mir das Lucy meine Schäferhündin auf mir gelandet ist.
„HEUTE IST ECHT NICHT MEIN TAG!" knurre ich genervt, während ich Lucy von mir runter werfe und diesmal wirklich aufstehe.
Ich klopfe mir den Staub von meiner Kleidung und sehe mich seufzend um.
„Wo bin ich denn hier gelandet?..."
Um mich ist nichts aber auch wirklich nichts außer Wiesen und ein paar Bäumen und Sträucher.
Ein Windzug fährt mir durch meine langen, braunen Haare und zerzaust sie.
„Klasse! Ich lande aus irgendeinem bescheuertem Grund an einem Ort, den ich nicht mal kenne! Und dann auch noch am Arsch der Welt wo ich niemanden fragen kann wo ich hier eigentlich VERDAMMT NOCH MAL BIN!" knurre ich.
Bei meinem scharfen Ton in der Stimme zuckt Lucy erschrocken zusammen.
„Sorry Lucy ich wollte dich nicht erschrecken. Aber heute ist wohl einfach nicht unser Tag hmm?" ich kraule die Hündin beruhigend hinterm Ohr. Sie kann schließlich nichts für den ganzen Scheiß der passiert ist.
Ich ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche. Natürlich! Kein Empfang! Was habe ich auch anderes erwartet?!
„Na dann murmle ich. Wir sollten uns wohl umsehen, ob wir nicht irgendein Dorf oder Stadt finden, wo uns jemand weiterhelfen kann." murmle ich.

Lucy und ich machen uns also auf den Weg...naja Weg...wir gehen einfach mal in irgendeine Richtung.
Aber nach drei Stunden sieht man immer noch nichts anderes außer Bäume, Wiesen und noch mehr Bäumen und Wiesen.
Ich seufze genervt und setzte mich auf eine Wurzel. „Wir rennen jetzt schon Stunden hier rum! Und haben noch nicht ein Haus entdeckt!" knurre ich.
Lucy sieht mich mit ihren braunen Augen sanft an.
„Was?" frage ich lachend „Willst du gekrault werden?"
Meine Hündin hüpft mir bellend entgegen und wirft mich fast von der Wurzel runter.
„Achtung Süße!" rufe ich lachend und versuche mich vor ihren nassen „Küssen" zu schützen.
Das ist mal wieder typisch Lucy selbst wenn so etwas passiert hat sie immer noch gute Laune.

Plötzlich hält sie abrupt inne.
„Was ist denn?" frage ich sie leise, blicke in die selbe Richtung wie sie und erstarre.
Ein paar Meter vor mir steht ein schneeweißes, wunderschönes Pferd. Es wirkt richtig majestätisch, wie es dorten steht. Seine weiße Mähne wird vom Wind verweht, so wie meine Haare aber bei dem Pferd sieht es eindeutig besser aus.
Ich wage kaum zu atmen.
Auch Lucy gibt keinen Mucks von sich. Ich meine sie ist Pferde gewöhnt, da ich selbst reite, aber so ruhig war sie glaube ich noch nie.
Da kommt mir eine Idee, die total Schwachsinnig ist aber trotzdem einen Versuch wert.
Wenn ich weiterhin zu Fuß umher renne komme ich nie irgendwo an. Und erstens gehört das Pferd ja wahrscheinlich irgendjemand, wenn es so gepflegt ist und vielleicht führt es mich ja zu sich nach Hause und zweitens wäre ich so auf jeden Fall viel schneller unterwegs.
Ich bewege mich ganz langsam auf das Pferd zu und bleibe ca. zwei Meter von ihm weg stehen.
Es ist wirklich faszinierend, dass es noch nicht weggelaufen ist, also muss es Menschen gewöhnt sein. Meine Hoffnung steigt, dass hier ganz in der nähe vielleicht wirklich irgendein Hof ist.
„Na komm her...ich tu dir nichts..." rede ich beruhigend auf das Tier ein.
Der Schimmel sieht mich neugierig an aber rennt noch immer nicht weg.
Ich werde etwas mutiger und gehe noch ein paar Schritte auf das Tier zu. Lucy bedeute ich stehen zu bleiben, denn schließlich mögen nicht alle Pferde Hunde.
Ich bin jetzt wahrscheinlich nur noch einen halben Meter von dem Pferd entfernt. Doch es läuft noch immer nicht weg. Vielleicht merkt das Tier, dass ich Hilfe brauche.
Ich betrachte es nochmals etwas genauer...das Tier ist wirklich fast komplett weiß! Es scheint richtig zu strahlen, das einzige, was nicht weiß ist sind die Nüstern des Tieres. Diese sind schwarz.
„Hey du...na wer bist du? Willst du mir vielleicht helfen?"
Das Pferd schnaubt einmal wie als wollte es mir antworten und geht doch tatsächlich auf mich zu!
Schließlich steht das Tier direkt vor mir. Ich strecke ganz langsam meine Hand aus und streiche sanft über den Kopf des Tieres. Zufrieden schließt es sogar kurz die Augen.
„Na dann wollen wir doch mal etwas ausprobieren..." flüstere ich und gehe um das Pferd herum, so das ich seitlich neben ihm stehe.
Ich lege meine Hände vorsichtig auf den Rücken des Tieres und murmle beruhigend „Keine Angst. Halt jetzt bitte still..." bevor ich mich auf den Rücken des Pferdes schwinge.
Tja das ewige üben aufsteigen und reiten ohne Sattel hat sich nun endlich einmal bezahlt gemacht.
Grinsend klopfe ich dem Pferd den Hals. „Danke..." flüstere ich. „Na dann...lauf!" ich drücke meine Schenkel leicht zusammen und das Tier geht los. Lucy folgt uns auf Schritt und Tritt. Ein Glück hat sie eine extremste Ausdauer, da sie immer mitgelaufen ist, wenn ich ausgeritten bin.
Ich galoppiere schließlich und so rasen wir über die Wiesen.

Plötzlich sehe ich eine Stadt vor uns auftauchen. Sie ist wunderschöne! Die Stadt scheint hauptsächlich aus weißem Stein gebaut zu sein und ganz oben steht eine Burg. Es scheint so als würde die Stadt richtig leuchten. Irgendwie passt das Pferd zu dieser Stadt.
Im schnellen Galopp kommen wir der Stadt immer näher.
Aber das Tier macht einen Bogen vor dem Tor und reitet seitlich an die Burg heran.
„Hey wo willst du denn hin? Das Tor ist doch da vorne..."
Doch das Tier läuft einfach weiter. Und ich beschließe dem Pferd einfach zu vertrauen es wird schon wissen was es tut.
So bleibt das Tier schließlich an einer seitlichen Mauer stehen, in der eine Tür ist. Anscheinend ein Geheimer Eingang. Ich lasse mich von dem Rücken des Pferdes gleiten und stehe jetzt vor der Tür. Aber das Pferd wendet sich zum gehen ab.
„Hey wo willst du denn jetzt schon wieder hin? Lebst du denn nicht hier?"
Das Pferd bleibt stehen und wendet sich noch einmal mir zu. Es geht ein paar Schritte auf mich zu bis es ganz knapp vor mir steht und mir ins Gesicht prustet.
Ich fange an zu lachen. „Du bist echt seltsam weißt du das? Du lebst anscheinend nicht hier und wenn doch willst du anscheinend nicht zurück. Und dann stehst du hier und tust so als würden wir uns schon Jahre kennen. Ich danke dir jedenfalls ohne dich wäre ich da draußen wahrscheinlich umgekommen..." ich kraule das Tier hinter seinen Ohren.
Lucy stellt sich hechelnd neben mich und kläfft einmal als Bestätigung. Dann lässt sie sich neben mir auf den Boden fallen.
„Na da ist ja jemand fertig!" stelle ich lachend fest.
„Also vielen Dank nochmal, dass ich auf dir reiten durfte." Lucy und ich waren so auf das Pferd fixiert, dass wir nicht merkten, dass jemand hinter uns durch die Tür kommt.
Ich kraule das Tier noch einmal und dann dreht es ab und läuft davon.
„Schattenfell...ist eine Weile her, seit dem ich jemanden auf seinem Rücken gesehen habe..." murmelt plötzlich eine Stimme hinter mir.

Change ~ Und alles hat sich verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt