Vision

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„Fertig?", fragte ich Seth und er nickte. Wir gingen los und irgendwie hatte ich das Verlangen Seth's Hand zu nehmen. Doch ehe ich dies tun konnte legte er seinen Arm um meine Schultern und zog mich zu sich. „Ich wusste gar nicht, dass du ne Schlägerbraut bist." „Bin ich eigentlich auch nicht..." Seth lachte und zog mich enger zu sich. Ich wusste nicht wieso - aber ich ließ es zu und ich genoss es. Vielleicht war es die Wärme die mir meine Eltern nicht wirklich geben könnten. Vielleicht war es der Herzschlag, der gleichmäßig in Seth's Brust schlug. Vielleicht war es der beruhigende Atem oder ach keine Ahnung. So gingen wir dahin, bis uns eine Gestalt in wahnsinniger Geschwindigkeit entgegenkam. „Da ist deine Mutter!" „Glaubst du sie haben etwas mitbekommen?", fragte ich und Seth zog die Schultern hoch. „Seth, Kay... Da seid ihr ja. Ich haben euch gesucht!", sagte sie ruhig, doch ich wusste, dass irgendetwas nicht stimmte. „Was ist los. Wo willst du hin?" „Ich bin auf dem Weg zu Carlisle und Esme. Sie sind jagen und Bella ist zusammengebrochen. Es ist gut möglich, dass wir ihre Hilfe brauchen. Dein Vater ist bereits da! Seht seh zu das ihr da hinkommt... Wir ahnen das schlimmste!" Mit diesen Worten gab sie mir einen kalten Kuss auf die Stirn und flitzte davon. „Vertraust du mir?", fragte Seth aus heiterem Himmel und verdattert nickte ich. Vor meinen Augen verwandelte er sich und legte sich flach auf den Boden. Dann nickte er mit seinem Kopf auf seinen Rücken und ich verstand sofort. Schnell aber dennoch vorsichtig kletterte ich rauf und Seth stand auf. „Naja, wenn man ein Pferd reiten kann, dann sicher auch einen mutierten Wolf", dachte ich mir. Es dauerte keine fünf Sekunden, da rasten wir nur so durch die Wälder und die Bäume zischen in schwindelerregender Geschwindigkeit an mir vorbei. Auf einmal war ein Wolfsgeheul zu hören und ich hatte das Gefühl, Seth würde noch schneller laufen - falls das überhaupt möglich war. Etwas später tauchte ein weißer Wolf neben uns auf und zusammen rasten sie über den Waldboden. Es dauerte nicht lange und ich konnte bereits die Lichter vom Cullen - Haus sehen. „Seth?", flüsterte ich und ein Zucken seiner Ohren verriet mir, dass er mir zuhörte. „Setzt mich ab! Den Rest schaffe ich allein! Hilf du Jake und deiner Schwester!" Langsam hielt er an und setzte mich ab. Als ich wieder auf festem Boden stand, sah er mich mit einem skeptischem Blick an. „Na los! Geh schon!", sagte ich und strich ihm über den Kopf. Er schloss die Augen und stürmte dann wieder los. Ich ging weiter, doch als ich ein lautes Quieken hörte rannte ich sofort los. Völlig außer Atem blieb ich am Waldrand stehen und sah auf das „Schlachtfeld". Aus heiterem Himmel kam Emmett auf mich zugeflogen und riss mich von den Füßen. Jedoch konnte er mich noch blitzschnell auf die andere Seite drehen, sodass er anstatt ich gegen den nahegelegenen Baum krachte. Schützend hielt er den Arm vor mich und half mir so gleichzeitig auch, aufzustehen. „Alles klar bei dir?", fragte er besorgt und ich nickte - er grinste leicht, was darauf hindeutete, dass ich nicht wirklich sehr glaubhaft rüberkam. Ein Knurren ließ uns auseinander fahren und vor mir stand der Silber - graue Wolf vom Strand. Er starrte mich aus seinen braunen Augen an und ich starrte zurück. Das lenkte ihn wohl so ab, dass Emmett ihn von der Seite angreifen konnten. Ich merkte, dass ich beobachtete wurde und sah mich um. Mein Blick traf den von Seth und ich nickte. Er sah mich besorg an. „Es ist alles gut!", sagte ich leise. „Kaylee!", schrie jemand und ich sah auf. Dort stand Rosalie. Ich lief zu ihr hin und sie ging mit mir rein. „Bist du verrückt?! Sie könnten dich umbringen!" „Rose! Es ist alles gut!", sagte ich und sah sie an. In ihren Augen lag Besorgnis. Vorsichtig lächelte sie und ging mit mir ins Wohnzimmer. Dort stand Jake und auf dem Arm hatte er: „Darf ich vorstellen... Renesmee!", sagte Rose und ich lächelte leicht. Dann ging sie aus dem Wohnzimmer und ich musterte Jake. Er drehte sich um und kam auf mich zu. „Ist sie nicht wunderschön?!", fragte er leise und ich nickte. Die Kleine öffnete ihre Augen und sah mich an. Sie streckte ihre Hand nach mir aus und Jake gab sie mir vorsichtig. Von draußen war ein lautes Geheul zu hören und Jake's Augen wurden groß. Dann sah er mich an. „Sie sind hier? Und ich habe nichts gemerkt?!", frage er entsetzt und ich nickte leicht. „Sie wollen die Kleine!" „Pass gut auf sie auf. Geh am besten mit ihr in dein Zimmer! Ich muss eben was klären!", sagte er energisch und lief nach draußen. Ich befolgte seinen Rat und ging in mein Zimmer. Dort setzt ich mich auf mein Bett. Renesmee sah mich immer noch an und streckte dann wieder ihre Hand aus. Sie legte sie auf meine Wange und ich fühlte mich wie in Trance. Es sah so als als würde ich in einem weißen Licht schweben. In diesem weißen Licht bildeten sich plötzlich Bilder und diese Bilder bewegten sich. Zu sehen, waren meist Seth und ich. Doch auch Menschen in schwarzen Gewändern. Dann Ju und ich. Ariana und Jonathan - blutüberströmt. Ich stand vor ihnen und hatte blutrote Hände. Die Bilder lösten sich auf und ich konnte wieder klar sehen. Geschockt sah ich Renesmee an, doch die schloss friedlich die Augen und schien auch bald eingeschlafen zu sein. Ich strich ihr über den Kopf und ohne es zu wollen lief mir eine Träne über die Wange. „Hey!", hörte ich und sah zu Tür. Da stand Rose mit einem Tablett in der Hand. Sofort stellte sie es auf dem Nachttisch und setzte dich neben mich auf's Bett. „Was ist los?", fragte sie mich besorgt und nahm mich vorsichtig in den Arm. „Sie hat es nicht überlebt oder?" Ich merkte wie Rose zögerte, doch dann schüttelte sie vorsichtig den Kopf. Eine weitere Träne folgte der anderen. Ich wusste nicht einmal wieso ich weinte. Eigentlich kannte ich Bella ja kaum - trotzdem berührte es mich immer wenn jemand starb. Vorsichtig strich Rosalie mir über den Kopf. „Gib mir die Kleine... Du musst schlafen!" Ich nickte vorsichtig und gab Renesmee ab. Dann stand Rose auf und Schloss die Tür hinter sich. Ich kramte meine Sachen aus meiner Tasche und machte mich fertig. Ich löschte das Licht und legte mich ins Bett.

Jacob's Sicht:

Ich stand am Rand zu Sam's Territorium. Schon seit Stunden überlegte ich, ob ich nach Hause gehen sollte oder nicht. Ich wusste nichtmal ob mein Vater mich überhaupt noch sehen wollte. Ein bekannter Geruch stieg mir in die Nase und ich folgte ihm. Es dauerte nicht lange, da entdeckte ich eine Person, die am Rand des Baches stand. „Kay?!", rief ich laut und sie schreckte zusammen. Ich lief zu ihr und je näher ich kam, desto bewusster wurde mir, dass sie geweint hatte. Instinktiv nahm ich sie in den Arm und stellte fest, dass sie eiskalt war. „Es ist sechst Uhr morgens - was machst du hier draußen und das in kurzer Hose und Top? Willst du dir den Tod holen?!" Sie schüttelte den Kopf. Langsam windete sie sich aus meiner Umarmung und sah mich an. Ihre Augen waren rot und dunkle Augenringe zeigten mir, dass sie wenig geschlafen hatte. „Meine beste Freundin und ihr Freund hatten einen Autounfall. Ihr Vater hat mich angerufen und mir das gesagt. Und ich bin nicht da um...um sie..." doch weiter schaffte sie es nicht, denn sie brach erneut in Tränen aus. Ich versuchte sie zu beruhigen und schaffte es auch. Doch als wir zurück gehen wollten, war sie so schwach, dass sie zusammenbrach. Schnell war ich zur Stelle und fing sie auf. Den Rest des Weges trug ich sie und keine hundert Meter vom Haus der Cullens entfernt, kam mir Kaylee's Mutter entgegen. Ihr Nerven lagen wohl völlig blank und auch Blondie - die in der Tür stand - sah mitgenommen aus. „Oh Gott sei Dank, dass du sie gefunden hast Jacob." ich lächelte leicht und trug Kaylee in ihr Bett. Dann ging ich wieder nach unten und ehe ich irgendetwas sagen konnte, frage Mrs. Cannon mich: „Warum ist sie abgehauen?" „Ihr Freundin hatte einen Autounfall... Sie musste einen klaren Kopf kriegen." „Oh Gott!", ließ sie nun verlauten und ließ sich auf den Sessel fallen. Ihr Mann stellte sich hinter sie und legte beruhigend seine Hände auf ihre Schultern. „Ist gut Jenna... Sie ist wieder da." Ein leichtes nicken. Jemand polterte die Treppe hoch und keine Minute später stand Seth im Raum. „Du hast sie gefunden?" Ich nickte und er ließ ein lautes: „Puh zum Glück!", hören. „Die macht aber auch Sachen. Das Sie sie noch nicht angekettet haben ist mir ein Rätsel Dr. Cannon!" Der Angesprochene grinste breit und auch Mrs. Cannon lächelte leicht. „Wahrscheinlich würde sie es auch noch schaffen sie daraus zu befreien!", antwortete Emmett, der ebenfalls in den Raum kam. Dicht gefolgt von Alice und Jasper. „Sie ist bereit!", sagte Carlisle, der plötzlich hinter mir aufgetaucht war und die Stimmung war spätestens jetzt wieder im Minus. Er gab uns mit einem Nicken Bescheid, dass wir mitkommen konnten.

Wolfsgeflüster - Wenn ein Traum Wahrheit wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt