Hazel Grace Lancester

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The fault in our Stars|Hazel Grace Lancester OS
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War es normal, dass das Einzige, woran man in seinen letzten Minuten oder Stunden dachte, der Mensch war, der einem das Lieben gelehrt hatte?
Eine einsame Träne lief über Hazel Grace Lancasters Wange, kitzelte ihre leichenblasse, kalte Haut. Ihr Atem ging unkontrolliert und schleppend, es schien, als würde ein Gewicht von mindestens zehn Tonnen auf ihrer Brust liegen und drohen, sie jeden Moment unter sich zu zerquetschen.
Augustus Waters... Gus... Immer wieder dachte sie seinen Namen, Bilder von ihm schossen ihr durch den Kopf, ihr erster Kuss in Amsterdam, ihr erstes Mal, die Art, wie er sie stets angeblickt hatte und dann seine Tränen, sein Blut, seine Beerdigung.
Ein stechender Schmerz durchfuhr ihren Körper, als würde jemand ihr ihr zerbrechliches Herz mit rauen Händen aus der Brust reißen und wie aus versehen fallen lassen. Ein ohrenbetäubendes Geräusch drang in ihren Kopf, sie konnte quasi hören, wie ihr Herz unsanft auf dem Boden aufkam und in tausend kleine Scherben zersprang.
Hazel spürte ihren Körper nicht mehr. Auch nicht die Schmerzen, die eben noch in ihr gewütet hatten. Nur ihre Gedanken und Erinnerungen blieben ihr.
Ich sterbe, dachte sie und ihr Kopf sank kraftlos tief in ihr Kissen.
Oft hatte sie sich vorgestellt, in ihren letzten Momenten höllische Schmerzen zu fühlen, dass die Hand der Angst zart über sie streichen würde, irgendein Zeichen, welches sie sich vor dem Tod fürchten ließe. Aber sie fühlte nichts dergleichen. Im Gegenteil.
Emotionen strömten in ihren Körper, die ihr völlig neu waren, etwas, das man mit Zufriedenheit, Erfülltheit oder Glück vergleichen konnte.
Vielleicht war es ja doch nicht so schlimm?
Aber auf einmal begann der grausame Teil.
Ihr Kopf begann sich zu leeren, ihre Erinnerungen zu verschwinden, wie wenn man versucht an nichts zu denken, um einschlafen zu können. Langsam, ganz langsam verblassten alle Gedanken, die eben noch in ihr Gehirn geströmt waren. Die Erinnerungen an ihren allerersten Krankenhausbesuch, die erste Sitzung in der Selbsthilfegruppe, ein Streit mit iren Eltern.
Der Moment, in dem sie das erste Mal auf Augustus Waters getroffen war.
"Nein!", wollte Hazel schreien, aber sie hatte nicht genug Kraft. Nicht Gus, bitte, nehmt alles, was ihr wollt, sogar mein Leben, aber nur nicht die Erinnerung an Gus!, dachte sie und hoffte, dass irgendwer, irgendein Schöpfer oder Gott oder Ähnliches sie hören würde. Sie hatte geglaubt, dass nichts schlimmer sein würde als Gus' Tod. Sie hatte sich getäuscht. Ihn zu vergessen war schlimmer. Viel schlimmer.
Gus, ich liebe dich... Gus... Wer ist Gus? Wo bin ich? Was...?
Ihr Kopf war vollkommen leer. Sie konnte diese grauenvolle Leere fühlen, als wäre sie ein dünner Faden, direkt vor ihrem geistigen Auge.
Sachte versuchte sie, diese Leere zu ergreifen, in der Hoffnung so etwas wie Erlösung zu finden. Und dann -

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Ein kleiner OS, den ich in der Schule geschrieben habe. Er wird zwar der wunderschönen Geschichte von Hazel und Gus nicht gerecht, aber ich hoffe, er gefällt euch trotzdem :)

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