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Ich schaute auf die kleine digitale Uhr die mein Auto besaß.

16:34 Uhr.Ich musste mich beeilen, denn ich hatte mich mit meiner Mutter und meinem Bruder im Jacky's verabredet. Ein kleines, bescheidenes und sehr günstiges 24-Stunden-diner.

Luisa und ich treffen uns dort sehr oft. Es ist eben das einziga was man sich mit seinem Taschengeld und dem gelegentlichen Babysitten leisten kann. Aber nicht nur wir nutzten das kleine Restaurante. Die halbe Jugend unserer Stadt war an den Wochenenden hier anzutreffen. Vorallem Freitags war es die Hölle, aber so ist es nun mal.

Meine Mutter saß sicherlich schon an dem kleinen Tisch an der Fensterecke, wo sie sich immer hinsetzte. Luisa und ich haben diese Tradition unbewusst übernommen und somit war der etwas kaputte und leicht schuddelige Tisch "unser Tisch" geworden.

Josie Clark, 42 Jahre alt, liebevoll und sehr mütterlich. Nach dem Tod meines Vaters war alles ein wenig angespannt gewesen. Meine Mutter war vollkommen verstört. Natürlich habe ich ihr desshalb niemal Vorwürfe gemacht, aber ein wenig mehr Unterstützung hätte ich gebrauchen können. Seit diesem Tag, damals war ich 13, habe ich mich mehr um das Haus und meinen jüngeren Bruder gekümmert als sie.

Mittlerweile ist aber alles wieder beim alten. Nur mit dem Unterschied, dass mein Vater weg ist. Er wurde überfahren, aber wie er gestorben ist Interessierte mich herzlichst wenig. Ich war zu sehr damit beschäftigt gewesen, dass unser Leben halbwegs normal weiterging.

Mein Bruder, Jack Clark ist 15 Jahre alt, wurde nach meinem Vater benannt und liebte es bis zu seinem 12. Geburtstag, mir das Leben zur Hölle zu machen. Seltsamerweise kommen wir in der letzten Zeit außergewöhnlich gut klar, was mir nur zu gut passte. Ich brachte dies immer mit dem Tod meines Vaters in Verbindung.

Ich steuerte meinen roten Wagen auf den überraschender Weise leeren Parkplatz vom Jacky's, stieg aus meinem Auto und warf die Tür schwungvoll zu.

Ich lief um das Auto herum und öffnete die Tür der Beifahrerseite. Ich legte meine Jacke über meinen Arm und hing mir meine Tasche über die Schulter. Ich schloss das Auto ab und ging mit großen Schritten auf die Tür vom diner zu.

Ich öffnete die Tür, lies meinen Blick einmal durch den Laden schweifen und steuerte auf meinen Tisch zu. Meine Mutter war noch nicht da, also bestellte ich ertsmal nur einen Tee und holte mein Handy aus der Tasche. Eine neue Nachricht von Luisa.

"Du hast was liegen gelassen!" , stand da.

"Was denn?", tippte ich schnell.Ich drückte den "Senden"-Knopf und wartete.

Ich versuchte mich zu erinnern was ich hatte liegen lassen. Den Schirm vielleicht?Ich wühlte in meiner Tasche, aber der Schirm war nicht zu finden. Natürlich, dachte ich plötzlich, das Portmonee!Der Schirm liegt in meinem Auto, wo ich ihn hingelegt hatte...

"Ich komme es später holen..", schrieb ich, bevor Luisa antwortete.

Noch einmal summte mein Handy. "Bis gleich."

Ich klappte mein Handy mit einem seuftzen zu und verstaute es wieder in meiner Tasche.Glücklicherweise hatte ich immer einen 20er in meiner Handtasche.

ich setzte mich gerade hin und schaute aus dem schmierigen Fenster und nippte an meinem noch zu heißen Tee, während ich auf meine Mutter und meinen Bruder wartete und ließ meine Gedanken schweifen.

Familystory without an happy endWo Geschichten leben. Entdecke jetzt