Kapitel 8 / Zeichen von oben

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Kapitel 8 / Zeichen von oben


EMILY'S POV

Sobald er aus dem Raum tritt und die Tür hinter sich verschließt, fangen meine Hände damit an, den Knoten der sie fest zusammen hält zu öffnen. Unbeschreiblich brennende Schmerzen durchfahren meinen Körper. Die Position in der meine Arme hinter meinem Körper zusammen gebunden sind, erschwert mir meinen Versuch mich zu befreien. Doch je mehr ich an dem festen Knoten ziehe, desto lockerer wird das dicke Seil um meine Handgelenke. Mit einem letzten Ruck, schaffe ich es eine meiner Hände zu befreien und kurz darauf kommt auch meine zweite Hand aus der Schlinge raus. Der durchdringende Schmerz, der mir zu dem Zeitpunkt tränen die Wangen runter laufen lässt, kommt von meinen wunden Handgelenken, in die sich das Seil eingedrückt hat.

Mit meinen nun freien Händen, öffne ich der weilen die anderen Seile, die meinen Körper an den Stuhl fesseln. Schnell springe ich vom Stuhl und blicke durch den leeren Raum nach einem Gegenstand, mit dem ich mich gegen meinen Kidnapper wehren kann. Mein erster Gedanke ist, die Tür auf irgendeine Weise auf zu bringen, doch beim Versuch sie zu öffnen scheitere ich kläglich. Wahrscheinlich hatte mein Entführer die Tür von außen mit Metall-Ketten verriegelt.

In diesem Moment denke ich mir bereits, dass das kein gutes Ende für mich haben wird, sobald mein Entführer zurückkommt. Als Mann ist er mir sowieso schon deutlich überlegen. Gegen ihn zu kämpfen wäre also mein sicheres Ende und leider gab es in diesem Raum bis auf den Stuhl nichts, das ich gegen ihn verwenden könnte. Meine einzige Chance besteht darin, den Stuhl zu benutzen.

In diesem Moment höre ich Schritte, die sich der Tür nähern und das schrille Geräusch der Ketten vor der Tür. Instinktiv greife ich nach dem Stuhl und mache mich auf das bereit was gleich folgen würde.

BEEP BEEP BEEP

Erschrocken durch den schrillen Ton meines Weckers springe ich senkrecht auf und blicke durch den Raum. Ich befinde mich in meinem geliebten Schlafzimmer, wie ich nach ein paar Sekunden feststelle. Erleichtert darüber, dass das alles nur ein Traum war und ich nicht in einem leeren Kellerraum gefesselt bin, lasse ich mich wieder zurück in meine Kissen fallen. Was sind das nur für Träume, die ich von Nacht zu Nacht habe, die sich irgendwie wie ein Déjà-Vu anfühlen? Sind das möglicher Weise Erinnerungen aus den vergangenen drei Jahren? Das kann aber nicht sein, oder? Hätte mir mein Vater nicht davon erzählt, wenn ich Opfer einer Entführung gewesen wäre? Vielleicht, will er mich nur beschützen und mir nicht davon erzählen, damit meine Erinnerungen an dieses schreckliche Ereignis nicht zurückkommen? ODER ich denke einfach mal wieder viel zu viel darüber nach was meine komischen Träume bedeuten könnten und zerbreche mir nur unnötig den Kopf darüber. Gedanklich mache ich mir aber eine Notiz, meinen Vater auf eine Entführung anzusprechen, sobald er wieder zurück von seiner Reise kommt.

Inzwischen sind bereits ein und halb Wochen vergangen, seitdem mein Dad zusammen mit Serena nach New York geflogen ist und ich genieße die Zeit die ich für mich hatte. Obwohl ich mich, mit jedem Tag der vergeht immer einsamer fühle. So ganz ohne Freundinnen, die ich ja laut Vater nicht mehr hatte, bleibt mir zumindest noch die ständige Präsenz von Jake. Die ersten Tage nach meiner Krankenhausentlassung verbrachte ich zwar viel Zeit mit Jake, nur wurde er mir die letzten Tage viel zu aufdringlich und nervig, weshalb ich so gut es geht vermeiden wollte ihm zu begegnen oder noch mehr mit ihm zu unternehmen. Es ist nicht so, dass ich ihn nicht ausstehen kann. Ich kann mir nur beim besten Willen nicht mehr vorstellen, etwas für ihn zu empfinden, das über Freundschaft hinausgeht.

Zudem kann ich nicht aufhören an Edward zu denken, bei dem ich vor drei Tagen im Bett aufgewacht bin. Und natürlich kann ich das tolle Frühstück nicht vergessen, dass er an dem morgen gezaubert hat.

Memories Munich Harry Styles (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt