Das folgende Kapitel besteht aus einer Liste mit Dingen, die man tun kann, wenn man den Druck verspürt, sich ritzen zu müssen/wollen. Einige dieser Dinge, können langfristig genutzt werden und langfristig helfen, jedoch sind sie eher für akute Situationen gedacht:
-Entspannt euch! Lasst euch ein Bad ein, lest Musik, Meditiert und atmet dabei tief ein und aus. Es gibt eine bestimmte Atemtechnik, bei der ihr ganz tief einatmet, die Luft kurz anhaltet und dabei an das denkt, was euch im Moment schlecht fühlen lässt. Dann atmet ihr aus. Mit der Luft lasst ihr auch diesen schlechten Gedanken entweichen. Dies macht ihr solange, bis ihr den schlimmsten Druck entlassen habt.
-Redet mit jemandem! Auch wenn es schwer ist und ihr in diesem Moment einfach nur alleine sein wollt, geht unter Menschen. Unterhaltet euch über ein Thema was euch interessiert. Redet mit euren Eltern, Geschwistern, Haustieren, Kindern oder Angestellten. Egal über was. Und wenn grade niemand im Haus ist, geht einkaufen. Im Supermarkt ist immer etwas los. Unterhaltet euch dort mit der netten Kassiererin oder dem Bäckermeister. Und wenn ihr euch nicht unterhalten wollte, seid ihr wenigstens unter Menschen, die euch ablenken von den schlechten Gedanken. Mir persönlich hilft es immer, spazieren zu gehen. Einfach raus an die frische Luft, egal welches Wetter ist und Musik hören.
-Schreibt auf, was ihr grade fühlt! Einfach in ein kleines Büchlein oder auf einen Zettel schreiben, was euch bedrückt, runter zieht oder wütend macht. Alle Gefühle aufschreiben, die ihr zu dem Zeitpunkt habt. Oder versucht, eure Gefühle kreativ umzusetzen, wenn ihr nicht gerne schreibt. Zum Beispiel durch zeichnen, malen, musizieren oder tanzen.
-Versucht, eure Agressionen loszuwerden. Boxt in ein Kissen oder wenn ihr die Möglichkeit habt, in einen Boxsack. Macht sonstigen Sport, bei dem ihr euch kontinuierlich anstrengen müsst, Zum Beispiel joggen oder Fahrrad fahren. Viele geben auch den Tipp, alles raus zu schreien.
-Auf keinen Fall solltet ihr die negativen Gedanken verdrängen. Eine Studie zu dem Thema wurde von Professor Daniel Wegner durchgeführt. Bei dieser Studie sollten Probanten für 5 Minuten nicht an einen Eisbären denken. Immer wenn sie es taten, mussten sie eine Glocke läuten. Nach den 5 Minuten sollten sie ganz bewusst an einen Eisbären denken. Eine zweite Gruppe sollte zuerst 5 Minuten an einen Eisbären denken und dann 5 Minuten nicht daran denken. Und siehe da, sie mussten die Glocke nur etwa halb so oft läuten. Also, konfrontiert euch selber mit den Gedanken. Schreibt sie auf, Meditiert, aber unterdrückt sie nicht.
-Nehmt den Gegenstand, mit dem ihr euch sonst selber verletzt und richtet ihn gegen etwas anderes. Zum Beispiel könntet ihr ihn gegen eine Puppe, ein Blatt Papier oder einen Ast verwenden.
-Redet mit jemandem dem ihr vertraut!
-Eine weitere Sache, die kurzzeitig gut hilft, jedoch recht zweifelhalft ist, ist sich ein Gummi ums Handgelenk zu binden und damit zu schnipsen. Jedoch macht es auch Schmerzen, die einfach nur den Schmerz des Ritzens ersetzen. Damit lernt ihr nicht, eure Wut und schlechten Gefühle anderweitig loszuwerden, es ist nur eine andere Art der Selbstverletzung. Jedoch hinterlässt es nicht die sichtbaren Narben. Genauso ist es mit Eiswürfeln, dessen Kälte auch Schmerzen erzeugt. Wer vom Ritzen loskommen möchte, jedoch alles probiert hat, um dem Druck zu wiederstehen, kann diesen 'Skill' verwenden, jedoch ist es langfristig keine 'Lösung'.
-Wenn ihr kurz davor seid, euch selber zu verletzen, denkt noch einmal darüber nach, was ihr grade tut. Warum mache ich das? Möchte ich es wirklich? Hilft es mir? Was werden die Folgen sein? Möchte ich mit diesen Folgen leben? Beantwortet die Fragen ehrlich. Ihr könnt auch eine Liste mit Gründen erstellen, weswegen ihr mit dem ritzen/der Selbstverletzung aufhören wollt.
![](https://img.wattpad.com/cover/22375568-288-k691538.jpg)
DU LIEST GERADE
Hate me! (Totgeschwiegene Themen: Depressionen...)
Teen FictionIn diesem Buch findet ihr alles über Themen wie Selbstverletzung, Depressionen, Agressionen etc, wie man damit umgehen kann und was andere tun können. Das Buch ist geeignet für direkt Betroffene, jedoch auch für jene die mehr darüber erfahren und he...