Seelensicht.

Kapitel 2

Devon Freest, der Sohn, des mächtigsten Mannes in ganz Seattle, wird grade von allen angestarrt. Auch von mir. Jeder kennt ihn und weiß sofort, dass man sich mit dem Typen lieber nicht anlegen sollte. Selbst wenn man vom anderen Ende der Erde kommen würde, würde man das sofort erkennen. Seine dunkel braunen, ja fast schwarzen Haare, sind so durcheinander, dass sie aussehen, als hätten sie noch nie einen Kamm gesehen. Was bei anderen total lächerlich aussehen würde, lässt ihn nur noch attraktiver erscheinen. Er trägt ein schwarzes, enges Shirt, das seinen muskulösen Oberkörper betonte. Ich muss zugeben, er sieht besser aus als Luke. Nur kenne ich die Gerüchte über ihn. Ein Typ, der Mädchen beschützt und respektiert, ist er nicht. Eher ein typisches Arschloch. Er prügelt sich, nicht selten, betrinkt sich und es geht das Gerücht um, dass er auch kiffen soll. Doof nur, dass er für viele in unserem Alter ein Vorbild ist, da er einer so mächtigen Familie angehört. Wäre ich an seiner Stelle würde ich mich anders verhalten. Eindeutig.
Ich beobachte wie Devon sich an einen Tisch mit unglaublich hübschen, aber auch nervigen, Mädchen setzt, die ihn sofort anschmachten. Ich verdrehe die Augen. War ja klar, dass dieser Typ sich zu denen setzt. Unter ihnen sitzt Poppy Sterling, die oberste aller Zicken und gleichzeitig meine Erzfeindin. Als ich sie vor 3 Wochen im Sportunterricht ausversehen(war es wirklich!) den Volleyball ins Gesicht geschmettert habe, hat sie gemeint, dass ich es noch bereuen würde. Doch anscheinend würde ich es tausendfach bereuen, denn ständig hat sie es auf mich abgesehen.
Doch ich lasse mich von ihr nicht unter kriegen. Das einzige, das mich stört ist, dass sie es auch auf Sky abgesehen hat. Was ich nicht verstehe, da Sky ihr nie was getan hat. Doch anscheinend ist die Tatsache, dass Sky meine beste Freundin ist, ihr schon genug. Als ich merke, dass ich immer noch Devon anstarre, gehe ich weiter zur Essensausgabe.
Als ich mit zwei Donuts in der Hand zurück zu unserem Tisch komme, fallen mir fast die Augen aus dem Kopf. An unserem Tisch sitzt Felix und unterhält sich mit Sky. Okay, was hab ich verpasst? „Hey Felix." Sage ich als ich mich auf meinen Stuhl fallen lasse. „Oh hey...?" „Cielle." Beende ich seinen Satz. „Klar Cielle. Wir haben zusammen Chemie oder?" Obwohl das hier eine Schule für Magisches ist, haben wir immer noch dieselben Fächer, wie auch alle anderen, normalen Schulen. Doch wir müssen natürlich noch Zusatzfächer haben wie „Die Geschichte der Magie", „Lehre des Kampfes mit Waffen" und „Die Wesen der Magie".
„Genau, ich bin die aus Chemie" sage ich und schaue ihm dabei in die Augen. Ich spüre ein warmes, kribbeliges Gefühl, dass sich in meinem Bauch ausbreitet. Doch es ist nicht für mich bestimmt, sondern für jemand anderes an unserem Tisch. „Also, kommst du heute zu der Party? Wir wollen eine „Willkommens - Party" für Devon schmeißen. Wird bestimmt lustig." Fragt Felix an Sky gewandt und unterbricht so meine Verbindung zu ihm. Ich kann mir ein grinsen nicht verkneifen und schaue Sky an. Sie hat nur Augen für Felix und ein Strahlen erscheint auf ihrem Gesicht.
„Ja klar, sehr gerne." Dann fällt ihr Blick auf mich. „Darf Cielle auch kommen? Natürlich nur wenn sie will." Dabei wirft sie mir einen flehenden Blick zu. Ich habe eigentlich keine Lust auf eine Party. Besonders nicht auf eine für Devon. Doch ich kann meine beste Freundin nicht allein lassen, also nicke ich. Auch Felix scheint nichts dagegen zu haben und verabschiedet sich bei uns mit einem „Bis heute Abend,20 Uhr" Und als 10 Minuten später unsere Mittagspause vorbei ist, meinen Burger habe ich nicht angerührt, schwärmt Sky immer noch von ihrem, so süßem Felix mit diesen unglaublichen blauen Augen. Und ich als beste Freundin, lasse es über mich ergehen bis wir im Unterricht sitzen.
Doch in Bio kann ich kaum aufpassen. Ständig schweifen meine Gedanken zu der Party heute. Ob Luke da sein wird? Natürlich wird er da sein, er ist schließlich der beliebteste Junge der Schule. Was soll ich denn anziehen? Soll ich mich auffälliger als sonst schminken? Und so fliegt der Nachmittagsunterricht einfach so dahin und um 15 Uhr werden wir endlich entlassen. „Sehen wir uns um 17.30Uhr bei dir?" fragt mich Sky als wir das Unterrichtsgebäude verlassen.
Die Akademie hat 3 Hauptgebäude. Eines ist die Bibliothek, die unfassbar groß ist. Sie steht an der Spitze des Dreiecks, dass die Gebäude bilden. Das Gebäude gegenüber von mir ist die Cafeteria, in der man nur die Nachspeisen wirklich essen kann. Alle drei Gebäude sehen sich ziemlich ähnlich. Sie wurden aus hellem Stein Gebaut und sehen aus wie kleine Schlösser, mit ihren hohen Türmen und Fahnen, auf denen das Logo unserer Schule abgebildet ist: Ein fünf zackiger Stern in Weiß, vor dem zwei Schwerter gekreuzt sind. Der einzige Unterschied an den Gebäuden, ist die Größe. Während das Unterrichts -Gebäude, das größte und höchste von allen ist, ist die Cafeteria kleiner und mit nur einem Stockwerk.
„Klar bis später." Mir bleibt noch lang genug Zeit um meine Hausaufgaben zu machen. Nach einer Umarmung gehen wir beide getrennte Wege. Sky wohnt nicht auf dem Campus der Akademie, weshalb sie nach Hause geht. Ich steuere auf eine Siedlung von kleinen Häuschen an, die aus demselben hellen Stein wie die Hauptgebäude erbaut wurden. In den Häuschen sieht alles gleich aus. Jedes Haus hat drei Stockwerke mit jeweils drei Zimmern. So konnten neun Personen in einem Haus leben. Im Erdgeschoss gibt es einen großen Gemeinschaftsraum, in dem es einen Fernseher gibt, einen Kicker und eine Couch Landschaft mit Kissen und Decken.
Ich bin sehr selten in diesem Raum, da ich mit den Mädchen aus meinem Wohnheim nicht viel zu tun habe. Als ich grade meine Schlüsselkarte durch den Scanner an der Tür ziehen will, um in mein Wohnheim zu kommen höre ich einen Schrei. Was war das?
--------------------------------------
Das 2. Kapitel 😊
Hoffe es hat euch gefallen :)

Ich freue mich sehr über Feedback.

Bald kommt der nächste Teil 😃