Eins

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The Aftermath Of The Party


Verschlafen tapste das schwarzhaarige Mädchen die knatschende Holztreppe herunter. Eine ihrer aufklebbaren Wimpern klebte ihr an der Wange. Beim heruntergehen bemerkte Raven, dass sich die Wimpern irgendwie ganz lustig anfühlten, wenn man sie mit dem Zeigefinger streichelte.
Beinahe wäre sie über ein Paar fester, schwarzer Stiefel gestolpert, die am Ende der Treppe lagen.
Dabei riss Raven sich die Aufklebwimpern von der Wange. Sie landeten neben den Stiefeln.

Ihre Schritte führten sie in die altmodisch eingerichtete Küche des Hauses, in der ihre Mutter schon vor der Kaffeemaschine stand. Ihr Blick war starr auf die durchsichtige Kaffeekanne gerichtet, es sah tatsächlich so aus, als wenn Trixi Carter versuchen würde die Kaffeemaschine zu beschwören, um den Vorgang des Kaffeekochens zu beschleunigen.

»Guten Morgen, Mum«, kam es mit kratziger Stimme von ihrer Tochter. Trixi schaute von dem lautstark rumpelnden Kaffeekocher hoch. Immer noch befand sich ihr Augen-Make-Up neben den eigentlich dafür vorgesehenen Stellen. »Wann sind die anderen gegangen?«

»Vor ungefähr zwanzig Minuten. Keith hat sich schon wieder direkt auf dem Teppich übergeben, das war jetzt schon das dritte Mal dieses Jahr, entweder er bezahlt das nächste Mal Eintritt, wenn er kommt, oder wir lassen ihn nicht mehr ins Haus rein. Dann kann er draußen feiern.« Ein gequältes Lächeln befand sich auf den Lippen der alleinerziehenden Mutter.

Mit mitleidiger Miene holte sich Raven ein Gals aus dem hölzernen Küchenregal während sie versuchte Keith zu verteidigen: »Es tut mir wirklich leid, Mum, er kann noch nicht so viel Alkohol ab wie wir.« Ihr Verteidigungsversuch war erbärmlich, was man auch daran erkennen konnte, dass Trixi Carter ihre Augenbraue ungläubig nah oben zog. »Raven, er hatte gerade mal ein Bier. Außerdem solltest du überhaupt nicht stolz darauf sein, in deinem zarten Alter so viel Alkohol abzukönnen.« Dabei versuchte sie so ernst und autoritär wie nur möglich zu klingen. Wobei sie ebenso kläglich versagt wie ihre Tochter.

Nach einem kurzen Blickkampf sagte Raven endlich: »Mum, wir passen schon auf uns auf, außerdem bist du doch eh immer dabei.« »Und das werde ich auch noch sein bis du, junge Dame, achtzehn bist.«

Beide brachen in lautes Gelächter aus, doch das Lachen verstummte abrupt wieder. Ein stechender Schmerz machte sich in Ravens Kopf breit. In diesem Moment hörte die Kaffeemaschine auf Geräusche von sich zu geben und die Glaskaraffe wurde mit voller Wucht herausgerissen.

»Hast du auch solche Kopfschmerzen wie ich, Mum?«, fragte Raven während sie sich Organgensaft in ihr Glas goss. Ravens Mutter drehte ihren Kopf zu ihrer Tochter, während sie auf Zehenspitzen stehend gleich drei Kaffeetassen aus dem Küchenschrank holte. »Nein, Raven, natürlich habe ich keine Kopfschmerzen. Nach den Unmengen an Alkohol, die ich die letzten zwei Tage konsumiert habe, ist es unmöglich einen Kater zu haben«, sagte sie sarkastisch. »Soll ich uns Aspirin aus dem Bad holen?« Raven machte sich sofort auf den Weg ins Obergeschoss nachdem ihre Mutter heftig mit dem Kopf genickt hatte (was keine gute Idee gewesen war, denn dadurch hätte sie beinahe zwei der drei Kaffeetassen vom Tresen geworfen)

Immer noch mit dem Glas Orangensaft in der Hand durchwühlte Raven mit der anderen Hand den Schrank über dem Badezimmerwaschbecken. Nachdem sie einen angebissenen Apfel und eine abgetrennte Schuhsohle, die doch tatsächlich dort drinnen gelegen hatten, in den Mülleimer geworfen hatte, versuchte sie in der Unordnung des Schränkchens etwas zu finden, das nach Kopfschmerztabletten aussieht. Was sich jedoch im einiges schwieriger herausstellte als gedacht. Denn anstatt das Glas mit dem Saft einfach kurz abzustellen, hielt Raven das Glas hartnäckig in der einen Hand, während sie mit der anderen den halben Schrank leerfegte.

Fox and RavenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt