Meine Finger schweben schon regelrecht über Tastatur und Maus, so oft habe ich diesen Vorgang bereits wiederholt. Das Filmmaterial einfügen, hier den Teil rausschneiden und dort den Teil. Hier kommt ein Effekt dazu und an der anderen Stelle fehlt noch ein besserer Übergang. Und bloß an das Intro denken!
An manchen Tagen ist es schon fast ermüdend meinen Job zu erledigen. YouTube hatte ich mir zu den Zeiten, als ich nur Zuschauer war leichter vorgestellt. Zwar ist es besser als jeder Angestelltenjob! Das auf jeden Fall! Aber bei zwei bis drei Videos wöchentlich auf dem Hauptkanal und fast täglich welche auf dem LetsPlay-Kanal, kann es schon ziemlich nerven.
"Zum Glück mache ich keine Start-Stop Aufnahmen beim LetsPlayen!" murmle ich in meine Handfläche hinein, die gerade meinen Kopf über der Tischplatte hält.
Das gibt mir die Möglichkeit so viele Videos zu produzieren und trotzdem noch ein Leben führen zu können.
Obwohl ich im Grunde mehr als zufrieden mit meiner Tätigkeit als Vollzeit-YouTuber bin, frage ich mich doch manchmal wo ich jetzt währe, hätte man mir damals mit 10 nicht die kreativen Clips der noch unbekannten "Ich-filme-nur-zum-Spaß-YouTuber" gezeigt, die heute zur allbekannten YouTube-Deutschland Szene gehören. Ich stelle mir häufig vor was meine damaligen Mitschüler heute alles so machen. Aber ja! Ich bin froh diesen Weg gewählt zu haben. Meinen Weg.
Ich füge gerade die Hintergrundmusik hinzu, als es an der Tür klingelt. Muss mein Essen sein! Denke ich und schiebe mich von meinem Schreibtisch weg. Nur schwer hieve ich mich aus meinem Stuhl und zwinge mich mein Zimmer zu verlassen um zur Haustür zu gehen. Mit müdem und gelangweiltem Blick schleppe ich mich durch den Flur. Hätte ich auch nur ein bis zwei Stunden weniger Schlaf gehabt, als ich diese Woche eh schon hatte, hätte der Lieferbote vor der Tür campen müssen.
Rein aus Gewohnheit schaue ich aber doch durch den Spion an meiner Wohnungstür und erblicke was dahinter steht.
Mein Spion ist mehr als "logisch" angebracht, was dafür sorgt, dass ich nur von oben herab auf die Person schauen kann, wenn sie kleiner ist als...z.B. Herr Bergmann.
Diese Person IST kleiner als Herr Bergmann, aber für gewöhnlich erkennt man trotzdem wer es ungefähr sein könnte.
Allerdings kann ich bei dieser Person weder Dienstkleidung, noch eine Styroporbox entdecken in der mein Essen gelagert sein muss. Die Person kommt mir zudem auch kein Bisschen bekannt vor, was mich zu dem Entschluss führt, dass es entweder ein Nachbar sein muss, ein anderer fremder Mensch der irgendwas will oder im schlimmsten Fall, ein Fan!
All diese Erkenntnisse fliegen innerhalb dieses kurzen Momentes durch meinen Kopf, den es benötigt um durch den Spion zu schauen. Genauso kurz ist auch der Moment in dem ich mich entscheide ob ich die Tür nun öffnen soll oder nicht.
Ich öffne also und hinter der Tür kommt ein etwas kleinerer Mann zum Vorschein, der mir ein paar Briefe in die Hand drückt. "Die hier sind in meinem Briefkasten gelandet." sagte er. "Frau Meinz sagte mir die gehören ihnen. Sie sind doch (Frau/Herr ...)?" Ich nicke nur und schaue sicherheitshalber nochmal auf die Umschläge, ob diese Frau Meinz auch keine Personen mit Namen verwechselt hat. "Na gut, das wärs dann auch." Sagt der Mann und geht die Treppe wieder herunter. "Danke." Rufe ich noch hinterher und lehne mich dabei etwas in den Gang hinein. Meine Müdigkeit lässt mich heute etwas verzögert reagieren. Ich setze meine Füße zurück in meine Wohnung und bin dabei die Tür zu schließen. Allerdings hält mich ein Ruf davon ab, die Tür ganz ins Schloss fallen zu lassen.
Ich öffne also wieder soweit, dass ich mich so halb zurück auf den Gang schieben kann und sehe nach ob ich gemeint war. Und scheinbar war ich das auch.
Ein Typ stolpert die Treppenstufen hoch und lächelt mich freundlich an. Er hatte schönes braunes Haar, welches mir direkt ins Auge fiel. Dann reichte er mir eine Styroporbox und ich bezahlte mein Essen. Als der Typ wieder die Treppe hinuntergeht und ich versuche die Box zu halten, in dem ich ein Bein in den Türrahmen stemme und Zeitgleich versuche mein Kleingeld und die Scheine in mein Portemonnaie zu stopfen, ohne das alles rausfällt, schlängelt sich der nächste Besucher am Lieferanten vorbei und kommt direkt auf mich zu. Ohne zu zögern nimmt er mir die Box aus meiner Halterung aus Bein und Oberkörper und auch ich nehme diese Situation einfach so hin und schaffe es so mein Geld sicher ins Portemonnaie zu kriegen. Scheint alles am Schlafmangel zu liegen.
"Danke." Sage ich etwas erleichtert, als ich den letzten Schein aus meinen Lippen ziehe und das ganze endlich auf meinen Abstelltisch im Flur legen kann. Dann wandert mein Blick wieder zu der Person die mein Essen hält und ich betrachte wer da vor mir steht.
Männlich, dunkle, braune Haare, grüne Augen, vielleicht etwas mehr, als nen Kopf größer, als ich. "Kein Problem." antwortet er mir lächelnd und reicht mir die Box. Ich hallte meinen Blick für einen Moment auf der Box, weil mein übermüdetes Gehirn gerade anfängt die Geschehnisse zu verbinden und zu checken was gerade passiert. Nach dem kurzen Moment der Überlegung, schnellt mein Blick zurück nach oben zu der Person. Und ich sehe in seine noch immer fröhlich dreinblickenden Augen (vermutlich amüsiert über meine momentane Auffassungsgabe) und sage nur erstaunt: "Was?!"
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GLP x Reader, GLP-Fanfiction
RomanceVorerst: Diese Geschichte ist für dich geschrieben. Somit handelt sie auch von dir. Also viel Spaß :) Handlung spielt in der "Zukunft" im Jahr 2020 Du bist 20 Jahre alt und lebst in Berlin. Du betreibst seit nun ungefähr 4 Jahren einen erfolgreiche...