2. Kapitel

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Glücklicherweise war der Vollidiot, der schon mindestens 3 Fahrregeln gebrochen hatte und im Normalfall sicherlich schon ein Punkt kassiert hätte, flink und konnte mir somit noch in der letzten Minute ausweichen. Was er jedoch unüberraschenderweise nicht verhindern konnte, war dass unsere Arme sich leicht aneinander streiften. 

Da er ja mit 80 km/h in einer dreißiger Zone unterwegs war, war selbst der leichte Zusammenstoß mit seiner Schulter wie ein Tornado ähnlicher Windstoß, der mich auf den Boden riss. Daher entschloss ich mitten auf der Straße, ohne einen wirklichen Grund zu haben, den Asphalt mal eine fette Umarmung zu verpassen. Ich meine irgendeiner musste ihm ja für seine alltägliche Glanzleistung danken.

Als ich mit dem Gesicht auf den Boden aufkam, spürte ich ein pochen in meinem Kopf. Ein pochen, dass nicht so leicht wieder weggehen würde.

Der Junge auf dem Motorrad, hatte meinen Fall anscheinend mitbekommen, da er sich kurz umdrehte. Jedoch machte er keinen Anschein anzuhalten geschweige denn umzudrehen und mir wieder hoch zuhelfen. Arschloch. 

Ein weiterer Beweis, dafür das die menschliche Dummheit des maskulinem Geschlechts von der Evolution dazu programmiert wurde immer & immer wieder, zum Vorschein zukommen.

Sie fühlen sich nunmal zu Gut für Alles.

Ich schrie ihm so laut ich konnte Arschloch hinterher, doch er ignorierte es gekonnt und drückte das Gaspedal nochmal durch.

Schnelligkeit ist nicht immer das was zählt, dachte ich mir augenrollend.

Wen wollte er damit beeindrucken? Er würde sicher seine Eltern beeindrucken, wenn er durch so eine Dummheit im Krankenhaus landet oder Schlimmer, stirbt.

Ich stand auf, hob mein Fahrrad vom Boden und wollte gerade wieder losfahren, als ich merkte, dass das Lenkrad durch den Fall total verdreht war.

Dieses alte Schrottding konnte ich nun auch vergessen, dachte ich mir und schmiss es auf die Fußgängerzone.

Nun blieb mir nichts anderes mehr übrig als zu rennen. Meine Lieblingssportart. Vor allem dann, wenn man schweißfrei das Ziel erreicht.

Ich sprintete also so schnell ich konnte los. Nach knapp 7 Minuten war ich auch schon da.

Ich rannte die Treppen zum Eingang hoch. Ohne zu übersehen, dass das Motorrad von eben auf der Seitenstraße geparkt war. Zu gern würde ich dem Motorrad Schaden zu fügen, dachte ich mir und sofort kamen mir Bilder in meinen Kopf geschossen, wie ich das Motorrad mit einer Vorschlaghammer demolierte. Jedoch war gerade nicht der richtige Zeitpunkt für Rachepläne  schließlich musste ich zur schon begonnenden Schulstunde.


*


Ich holte meinen Stundenplan, beim Sekretariat ab und schaute auf das Fach und den Lehrer, den ich nun haben würde. 

Mr. Hank

Wenigstens war in diesem Aspekt das Glück heute auf meiner Seite.

Mr.Hank war einer meiner Lieblingslehrer. Er unterrichtete Englische Literatur und leitete die Theater AG, der ich vor 2 Jahren beigetreten war. Aufgrund meinem Fleiß, meiner guten Noten und meiner schauspielerischem Talent konnte er mich gut leiden. Weswegen ich ohne Angst und mit voller Elan an der Klassenzimmertür klopfte.

Eine tiefe alte Männerstimme gab ein Herein von dem inneren des Raumes und ich ließ mir dies nicht ein zweites Mal sagen und öffnete die Tür.







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