Kapitel 1

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Mein Wecker klingelt. Nach dem dritten mal stehe ich auf. Es ist noch viel zu früh. Ich merke dass es Montag ist. Nicht durch die Zahlen auf meinem Kalender, sondern durch die unfassbare Erschöpfung, die durch meinen Körper strömt.

Es ist eigentlich jedes Wochenende gleich. Freitagabends gehe ich zu meiner besten Freundin Sarah und danach treffen wir uns meistens zu acht, mit unserer ganzen Gruppe und gehen dort in den einzigen Club, wo noch nicht die kleinen Kinder mit ihren gefälschten Ausweisen hinkommen. Dort haben sie einen guten Überblick. Unsere Stadt, New Ballasy, ist sowieso nicht so bekannt für gute Freizeitaktionen. Hier gibt es kaum etwas zu sehen oder spannendes zu machen. Doch das ist nicht so schlimm, da es in unserer Gruppe nie langweilig wird, wenn nichts los ist, dann sorgen wir eben zusammen dafür. Uns bleibt Freitags der F8-Nightclub, der immer für ein wenig Abwechslung sorgt. Im Sommer gehen wir an einen nahe gelegenen Badesee und hängen da meistens den ganzen Tag ab, hören Musik und  schwimmen.

Der männliche Teil der unserer Clique besteht aus Zack, Mike und meinem Freund Lukas. Wir sind seit 3 Monaten zusammen. Er ist eine Konstante in meinem Leben.
Ich kann immer auf ihn zählen.
Er gehört einfach zu mir.
Dann sind da noch die Girls aus unserer Gruppe, nämlich, Kasia, Lucy, Alisha Sarah & natürlich Ich.

Wir gehen alle in die gleiche Stufe, sind aber sehr unterschiedlich. Das fängt bei unserem Alter und unserer Herkunft an und hört bei unserem Charakter auf.
Die ältesten sind Alisha und Mike. Beide sind 17. Ali, (wie ich Alisha gerne nenne), Mike, Lukas und ich sind alle reine Amerikaner . Wir sind in Amerika geboren und leben dort unser ganzes Leben; Im Gegensatz zu den anderen aus unserer Clique. Bald wird Sarah auch 17, nur noch 2 Wochen bis dorthin.
Sie kommt aus Norwegen, doch als ihre Mutter und ihr Vater sich getrennt haben, hat ihre Mutter beschlossen, Sarah und ihre etwas jüngere Schwester mit nach Amerika zu nehmen und dort einen Neuanfang zu machen.
Ihre Schwester wollte in Norwegen bleiben bei ihrem Vater.
Sarah redet nicht viel über sie. Generell redet sie nicht viel über ihre Familie. Das habe ich schon immer akzeptiert, in 5 Jahren Freundschaft und bedränge sie darum mit dem Thema auch nicht. Wenn sie reden möchte, weiß sie, dass ich da bin. Doch so gut kenne ich Sarah nun. Sie ist sensibel & wenn man versucht ein tieferes Gespräch zu erzwingen, verschließt sie sich. Das akzeptiere ich ebenfalls.

Kasia, Zack Sarah Lukas und ich sind 16.
Kasia kommt aus Polen und lebt hier in Amerika seit 4 Jahren bei Pflegeeltern. Als Kasia 12 war haben ihre leiblichen Eltern aufgrund ihrer Alkoholsucht das Sorgerecht von Kasia verloren. Das Jugendamt hat beschlossen, dass sie an einen anderen Ort muss und haben darauf hin eine Auslands-Maßnahme eingeleitet. Am Anfang war es schwer für sie. Ich meine, ganz alleine ohne Bezugspersonen nach Amerika ziehen, dass würden glaube ich die meisten zwölfjährigen erst einmal schwer finden.
Zum Glück hatte Kasia nie ein Problem mit der Sprache. Sie hat schon sehr früh Englisch gelernt. Natürlich spricht sie immer noch nicht fließend Englisch, doch es reicht um über alles mit ihr zu reden.

Ich schmunzel immer wieder aufs neue über ihren süßen Akzent. Generell ist sie ein sehr hübsches und süßes Mädchen. Unfassbar zierlich. Sie wirkt manchmal sogar fast zerbrechlich.

Jedenfalls kam sie dann vor 2 Jahren auf unsere Schule. wir mochten sie von Anfang an, trotz ihrer Schüchternheit. Mittlerweile ist sie ein fester Teil unserer Gruppe.

Bei Zack ist das nicht so kompliziert. Er kommt aus Kanada und ist mit seinen Eltern als er 3 war hierher gezogen da der Job von seinem Vater in diese Stadt verlegt worden ist.

Lucy ist die Jüngste von uns mit ihren 15 Jahren. Sie ist unglaublich emphatisch und sehr, sehr schlau.
In Ihrer Heimat England hat sie eine Klasse übersprungen, deshalb ist sie jetzt die Jüngste und auch schon in unserer Stufe.
Ihr Vater ist an Krebs gestorben als sie 8 war, darauf hin hat sie beschlossen Ärztin zu werden um anderen zu helfen. Eine sehr bewegende Geschichte. Ich selbst, beneide sie um ihre Stärke.
Wenn man sich für ein Wort entscheiden müsste dass man Lucy zuordnen müsste wäre es 'zielstrebig'. Sie kam dann mit 9 Jahren nach New Ballasy, weil auch Ihre Mutter einen Neuanfang ohne Erinnerungen an den verstorbenen Ehemann brauchte.

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