IV: "Immer dieser Hund..."

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"Nein warte" ihm entwich ein kurzes stöhnen als ich meine Hand an seinen Lenden rieb. Ich küsste seine rosigen, weichen Lippen, die sich synchron zu meinen bewegten. Irgendwie wollte ich nicht glauben, dass er wirklich mitmachte. War er nicht vergeben? "N-nicht so schnell" stotterte Leslie und beugte seinen Rücken. Vorsichtig küsste ich seinen Hals, sein Schlüsselbein und seinen Oberkörper, während meine Linke seinen Rücken nach unten glitt und ich die andere sanft auf seiner Hüfte ablegte. Er legte seinen Kopf in den Nacken und stöhnte auf. Seine Stimme glich die einer wunderschönen Musik und sein Körper dem eines ängstlichen Tieres, das sich an mich schmiegt und Schutz sucht. Es war zu unreal, jedoch konnte ich nicht aufhören. Ich merkte wie er zärtlich in meine Schulter biss, während ich mich darauf konzentrierte nichts falsch zu machen und ihn weiter zu massieren. Da Leslie sich langsam an meine Nähe und Berührungen zu gewöhnen schien, setzte er sich auf & tat es mir gleich. Seine Hände waren kalt als sie mich umfassten und ich zuckte zusammen. "Mach ich's falsch..?" flüsterte er neckend in mein Ohr. Meine Nackenhaare stellten sich auf und ich bekam eine Gänsehaut, als sein heißer Atem meine Haut striff. "N-nein ich.. deine Hände sind nur etwas kalt" sagte ich leise und unterdrückte ein Stöhnen...

~

Schwitzend wachte ich auf. Hatte ich das grade wirklich geträumt? Ja. Es ist zwar ein Geheimnis, aber ich bin schwul. Aber warum Leslie? Ich kannte ihn doch erst seit 3 Tagen.. Nervös drehte ich mich auf die Seite und zog mir die Decke über meine Hüften, um mein "Teil" zu verdecken.  Es war noch dunkel. Wie lange hatte ich eigentlich geschlafen? Während ich mich um mein kleines "Problem" kümmerte versuchte ich an etwas zu denken, dass mich irgendwie anmachte. Mein Ex war eigentlich garnicht so schlecht, jedoch schlich sich immer wieder Leslies sexy Gesichtsausdruck aus meinem Traum in den Vordergrund.

Später wachte ich wieder auf. Es war 09:36 Uhr. Es war zwar nichts neues, dass ich die Nacht über nicht viel geschlafen hatte, jedoch fühlte ich mich noch müder als normalerweise. Ich setzte mich auf und kippte das Fenster neben meinem Bett. "Gut geschlafen?" Schockiert wich ich zurück und stieß mit meinem Kopf gegen die Wand des kleinen Zimmers. Mit hochrotem Gesicht starrte ich ihn an, da ich mich bei dem Anblick seines Gesichts an Fetzen aus meinem Traum erinnerte. "Hast du gesoffen..? Oder bist du krank? Wär' ziemlich scheisse weil's so warm is'" sagte Leslie und beugte seinen schmalen Körper über das Fenster um seine Hand auf meine Stirn zu legen. Sie war eiskalt, wie im Traum. Irgendwie.. konnte ich mich in diesem Moment nicht bewegen, geschweige denn einen klaren Gedanken fassen. "Also Fieber hast du nicht. Was ist passiert, dass du mich so schockiert ansiehst? Hast du von mir geträumt?" fragte er mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen. Das erste was ich tat war den Kopf zu schütteln. "Du hast mich nur erschrocken.." Ich sollte wirklich versuchen diesen Traum zu vergessen, er würde mir sonst noch meine Ferien kaputt machen.

"Ich muss was einkaufen, kommst du mit?" fragte Leslie und erhob sich, da er zuvor seine Arme auf dem Fenster gestützt hatte. "Oh ja, er wird mitkommen" hörten wir eine weibliche Stimme sagen. Ich verdrehte die Augen. "Eier, zwei mal Milch und ein Weissbrot, merk's dir, sonst kriegst du kein Frühstück" fügte meine Mutter noch hinzu und drückte mir Geld in die Hand. "Ich.. zieh mir noch schnell was anderes an, dann komm ich raus." Er nickte und verschwand von meinem Fenster. Puh. Glücklicherweise hatte mein Körper nicht auf ihn reagie-MAN! HÖR AUF DARAN ZU DENKEN DU SCHWUCHTEL! dachte ich mir und klatschte mir auf die Wangen. Schnell wusch ich mein Gesicht, zog mich um und begab mich nach draußen, wo Leslie schon mit Bohne wartete. Immer dieser Hund...

Leslie's PoV.

Vincent hatte sich den ganzen Morgen über schon komisch benommen. Ich hoffe sein Vater hat nicht mitgekriegt, dass er raucht oder so. Könnte ja sein, dass er dafür Ärger bekommt, man weiss ja nie. Victoria und Klara fanden den Campingplatz nicht viel interessanter als den, den wir letztes mal besucht hatten, deswegen haben sie irgendwie meinen Vater rumgekriegt eine ganze Stunde im stickigen Auto zu dem eben erwähnten Campingplatz zu fahren. Johann und Beate fanden diese Idee garnicht so schlecht und begleiteten uns. Vincent und ich tauchten die meiste Zeit im Meer herum, da es hier viel interessantere Dinge zu sehen gab als drüben. Außerdem wollte ich den Schnorchel ja umtauschen, hab aber irgendwo den Kassenzettel verloren... Deswegen hab ich es irgendwie geschafft in zu reparieren.. denk ich. Jedenfalls läuft kein Wasser mehr rein.

"Juckt mich nicht." (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt