Teil 1

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Es war ein schaurig schöner Tag für ihn. Er hörte die Schreie der Muggel und Schlammblüter und sah das Blut, welches durch die Gassen zu fließen schien. Es war ein bedeckter Tag und es lag eine ängstliche Stimmung in der Luft.

Er sah sich um und ihm wurde wieder einmal bewusst, dass er gesiegt hatte. Er hatte es geschafft und diesen mickrigen Harry Potter, den Jungen der überlebt hatte, der ihn stürzen sollte, in der Kammer des Schreckens umgebracht. Er war aus dem alten Tagebuch, welches diesem naiven, rothaarigen Mädchen in die Hände gefallen war, gestiegen und hatte sein jüngeres Schüler-Ich, das, wie er bemerkte, die Macht hatte die Mädchen anzuziehen, befreien können. Das dumme Mädchen hatte dabei dran glauben müssen, aber um die Welt auf den Weg zu ihrer wahren und besseren Natur zu bringen, musste man Opfer bringen.

Es war nun erst eine Woche her, seit er die Herrschaft an sich gerissen hatte, doch er hatte es bereits geschafft, die komplette Welt stückweit zu verändern.

Nachdem die Nachricht seiner Rückkehr verbreitet worden war, holte er seine Gefolgsleute aus Askaban und fiel in das Zaubereiministerium ein, wo Fudge, dieser Witz von einem Minister, ihm machtlos gegenüberstand. Es war ihm ebenfalls gelungen mehr Leute auf seine Seite zu ziehen und sich als Herrscher zu etablieren. Die neue Welt würde bald in voller Pracht über sie alle hereinbrechen.

Bald....

Ein Anfang war schon getan. Er hatte Muggel, Schlammblüter und andere unwürdige Wesen schon versklavt und schuf die Welt nun nach seinen Vorstellungen. Doch es gab noch viel an Aufräumarbeiten, so musste er sich diesen lästigen Widerstand als Erstes vom Hals schaffen. Ihm angehörig waren natürlich all die Leute, die an Harry geglaubt hatten und durch dessen Niederlage bitter enttäuscht wurden. Allen voran Albus Dumbledore, der diesen anführte.

Gerade erst hatte er Nachricht von einer Gefangenen, die dem Widerstand angehörte, bekommen und war nun auf dem Weg zu der Verhandlung über ihr Schicksal, welches eigentlich schon feststand. Er traf im Saal ein und stieß auf einige seiner Anhänger. Die Gefangene war allerdings noch nicht eingetroffen, weshalb er Platz nahm und seine nächsten Schritte überdachte.

Das lästige an dem Widerstand war, dass seine Mitglieder über die ganze Welt verstreut waren und sich versteckt hielten. So war es schier unmöglich, alle von ihnen in kürzester Zeit zu fassen. Allerdings machten einige von ihnen es ihm immer wieder leicht, wenn sie versuchten sich unter seine Leute zu schleichen und sich erwischen ließen.

Das Öffnen der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Die Gefangene betrat den Saal, den Blick nach unten gerichtet und die langen, zotteligen Haare über das Gesicht fallend. Ihre Schritte waren schwer, immerhin konnte sie sich sicher denken, welches Schicksal sie erwartete. Sie wurde von vier seiner Leute begleitet, um das letzte Risiko einer Flucht auszumerzen. Unter ihnen erblickte er ein neues Gesicht. Es gehört zu einer jungen Frau mit glattem, braunem Haar und grünen Augen. Sie sah sehr hübsch aus und wirkte wie die Jugend in Person. Es freute ihn zu sehen, dass auch so hübsche, junge Frauen wie sie seine Ansichten teilten und ihm folgten. Aber für solche Gedanken hatte er nun keine Zeit, er musste sich um seine Gefangene kümmern.

Diese wurde gerade von zwei weiteren Todessern gezwungen vor ihm zu knien und ihren Blick zu heben. Widerwillig schaute sie ihn an und er konnte den Hass und den Widerstand in ihrem Blick erkennen. Er erkannte sie leicht an ihren Augen.

„Soso, Hermine Granger, ein Schlammblut, hat sich auch in unsere Reihen verirrt", rief er seinen Leuten zu und alle fingen an zu lachen. Spöttisch sah er sie an und fragte sie, was er mit ihr machen solle und wo er ihre Freunde finden könne. Sie antwortete nicht, worauf er einem der umstehenden Männer mit einem Blick zu verstehen gab, dass er sie zum Reden bringen solle. Dem gemurmelten Fluch des Mannes folgte ein Aufschrei der Gefangenen, was in ihrem Schluchzen endete. „Vielleicht bist du nun gewillt mir zu antworten", fuhr er fort, als wäre nichts geschehen. „Wo sind die anderen?", fragte er diesmal vehementer. Wieder keine Antwort von ihr.

Es war Zeitverschwendung.

Ein weiterer Blick zu seinem Gefolgsmann, ein weiterer Aufschrei von Hermine und so wiederholte sich das ganze einige Male. Er erhielt keine Antwort und nach einiger Zeit langweilte ihr Geschrei und Geheule ihn, weshalb er sich im Saal umsah.

In seinem Augenwinkel konnte er die Neue ausmachen. Er musste ihren Namen demnächst in Erfahrung bringen. Zu auffällig wollte er aber nicht zu ihr sehen, weshalb er seinen Blick woanders hinwandte und sie nur aus dem Augenwinkel beobachtete. Er versuchte sich wieder auf die Gefangene zu konzentrieren, musste aber wieder zu der Neuen sehen, als sie etwas Verwunderliches tat. Was sollte das nur bedeuten?

Was wäre wenn..? Eine etwas andere HP Fanfiction.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt