Kapitel 5 - Luke

4.5K 247 12
                                    

Voller Angst schaute er mich an, ich wusste nicht mal warum.

"Amphion hat ihm gesagt, dass wir Gefährten sind. Er hat Angst, dass wir ihn zurückweisen werden. Los mach dein Mund auf, bevor er zusammenbricht."

Mein Gott, ich würde ihn doch nicht zurückweisen, wie konnte er mir so etwas denken.

"Jay, du gehörst zu mir, meinst du ich lass dich jetzt gehen, nachdem ich dich wieder habe.", sagte ich. Er hatte die Augen immer noch geschlossen. Es schien so, als würde er meinen Worten kein Vertrauen schenken. Ich wollte ihn auf keinen Fall wieder verlieren, ich hatte ihn gerade wieder, sei es auch nur ein bisschen.

"Siehe mich an, bitte.", ich flehte ihn an. Ich wollte ihn in die Augen sehen und ihm nochmal sagen, dass ich es wirklich ernst mit ihm meinte. Plötzlich öffnete er seine Augen und blickte zu mir auf. Ich ging einen
Schritt auf ihn zu und er trat einen Schritt zurück. Ich spürte, dass er Angst vor mir hatte, so blieb ich da stehen wo ich war.

"Hör mir zu, ich werde dich nicht alleine lassen, okay. Egal wie oft du dich gegen mich währst oder wie oft du wegrennen wirst. Ich werde dich nicht allein lassen. Ich werde dich immer wieder einfangen. Du bist jetzt an mich gebunden und das wird für immer so bleiben. Ich werde jetzt gehen und dich alleine lassen, damit du drüber nachdenken kannst.", dann drehte ich mich um und ging, doch dann hielt ich dich nochmal an und drehte mich nochmal um.

"Wir werden uns wahrscheinlich heute nicht mehr sehen, aber morgen bin ich wieder hier. Ich sag schon mal gute Nacht Baby, träum von mir.", ich zwinkerte ihm nochmal zu und dann ging ich endgültig.

Es war zumindest ein Fortschritt und deswegen war ich in heller aufruhe gewesen. Meine Eltern erwarteten mich schon.

"Wie ist es gelaufen.", fragte Dad mich.

"Eigentlich weiß ich es gar nicht. Ich habe ihn heute zum ersten Mal wieder zu Gesicht bekommen. Er sah wirklich blass aus Dad und sein schimmern in dem Augen ist verschwunden. Sie sind einfach nur dunkel, von seiner Augenfarbe ist gar nichts zu sehen. Seine Haare sind jetzt etwas länger und er ist wirklich dünn.", ich würde in den Arm genommen , denn ich hatte nicht gemerkt, dass ich weinte. Er hatte sich so sehr verändert, a er für mich war er noch immer mein Jay gewesen.

"Weißt du Baby, liebe ist manchmal wirklich sehr schmerzhaft. Wenn derjenige leidet, den man liebt, dann leidet man mit. Für uns ist es manchmal noch schlimmer, denn wir fühlen uns hilflos und wissen nicht, wie wir dem anderen helfen können. Du darfst nicht vergessen, dass du derjenige bist, der ihn wieder ins Licht führen kann. Liebe ist ein sehr starkes Gefühl, sie kann heilen aber auch zerstören, man muss nur wissen wie man sie anwendet. Sie macht das Leben für uns besonders und einzigartig.", sagte mein Dad und strich mir über den Rücken. Ich hatte mich an seine Schulter gelehnt.

Mein Dad hatte recht. Liebe war wirklich ein sehr starkes Gefühl. Sie machte das Leben besonders. Ohne die Liebe konnte man nicht überleben. Ich musste Jasper zeigen wie sehr ich ihn liebte. Ich würde mein Leben für ihn geben, dass war nicht zu bezweifeln. Wenn ich ihn wieder hatte, wurde er mich heilen und ich ihn. Seitdem ich ihn verloren hatte, trug ich ein Loch in meinem Herzen mit.

Doch heute hatte es sich ein kleines bisschen geschlossen.
"Dad, meinst du ich schaffe es ihn zu retten."
"Baby, habe keine Angst, ich bin davon überzeugt, dass du ihn retten wirst. Ihr beide verkörpert das was der andere braucht. Er wird vielleicht noch eine Weile brauchen, um sich zu öffnen. Du misst ihm Zeit geben, denn Zeit heilt Wunden.", er drückte mich nochmal  an sich und eine Weile blieben wir auch so sitzen.

"Daddy, Daddy guck mal was ich im Kindergarten gebastelt habe.", schrie Sam ganz aufgeregt und kam auf uns zu gerannt.

Er hatte eine Laterne gebastelt, die aussah wie ein Fisch.
"Wow, Baby die sieht ja toll aus. Das hast du super gemacht, komm her und lass dich knuddeln.", sagte Dad und legte sie Laterne auf den Tisch. Er drückte Sam an seine Brust und dann kitzelte er ihn leicht. Er kicherte.

"Daddy, stop ich muss auf Toilette.", sofort hörte Dad auf ihn zu kitzeln. Sam kletterte von seinem Schoss runter und rannte auf die Toilette. Ich musste lachen. Nachdem Sam zurück kam, wollte er direkt auf meinen Schoß. Dann kuschelte er sich an mich und ich beschäftigte mich eine Weile mit ihm. Ich liebte meine Geschwister abgöttisch, diese liebe die ich für sie empfand war unbeschreiblich.

In der Nacht grübelte ich weiter, ich musste mir einen Plan überlegen, wie ich Jasper aus seinem Zimmer bekam. Die andere Möglichkeit war, ihn dazu zu bringen, dass ich in sein Zimmer kommen dürfte. Ich hoffte er würde mir morgen nochmal die Türe auf machen. In seinen Augen sah man, dass es für ihn ein riesengroßer Schritt war und ich wollte ihn auch zu nichts drängen. Ich würde morgen nach der Schule zu ihm gehen und dann einfach mal schauen, wie weit ich mit kommen würde. Ich hoffe der Tag wird ein voller Erfolg.

Alpha Love (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt