Music is Hope (One Direktion)

Kapitel 5

Seine Lippen waren rau aber trotzdem weich. Er konnte gut küssen und ich erwiderte es. Aber das Kribbeln fehlte. Ich sollte niemanden küssen, wenn ich mir nicht sicher war, ob ich ihn liebte...liebte er mich überhaupt? Wir kannten uns noch nicht lange und wahrscheinlich wollte er nur seinen Spaß. Ich stieß ihn weg und starrte ihn an. Er grinste mich bloß an und zwinkerte mir zu. Er ging zurück zu seinem Auto, stieg ein und fuhr weg. Ich starrte ihm noch lange hinterher. Er hatte mich mit seiner Aktion mehr, als nur sehr verwirrt. Und irgendwie, war ich auch sauer auf ihn. Wieso hatter er das gemacht? Und wieso hatte er mir zugezwinkert, als ich ihn weggestoßen hatte? Ich ging wieder rein und setzte nich an meinen Laptop. Ich beschloss mal wieder ein YouTube Video zu machen, da ich mich ablenken musste und mir nichts besseres einfiel.
"Hey Leute, ich weiß ich hab mich lange nicht gemeldet aber ich arbeite an einem ziemlich großen Projekt. Ihr werdet es erst erfahren, wenn es fast fertig ist und das kann noch ein bisschen dauern. Aber ich lade bald wieder ein Cover hoch. Jaa, das wars auch schon. Nehmt's mir nicht übel, dass ich euch nicht sage, was es ist aber es wird wirklich Bombe, vertraut mir."
Ich beendete das Video und lud es schnell hoch. Dann hatte ich wieder keinen Plan was ich machen sollte. Ich machte mich Bettfertig und schlief trotz der vielen verwirrenden Gedanken im meinem Kopf ziemlich schnell ein.

Am nästen Tag wachte ich früh auf und machte mir schnell Frühstück. Als ich aufgegessen hatte, musste ich wieder an den Kuss denken. Er will bestimmt eh nur seinen Spaß. Ich darf mich nicht auf ihn einlassen, sonst verliere ich noch mein Herz an ihn. Dachte ich betrübt. Aber dann rettete mich mein Handy, indem es klingelte.
"Hallo Louis." sagte ich nachdem ich seinen Namen auf dem Display gelesen und abgehoben hatte.
"Hey Hope, hast du Lust heute was mit uns zu machen?" fragte er mich.
"Ehhhh...wer genau ist 'mit uns'?"fragte ich und hoffte das Harry nicht dazu gehörte. Ich konnte ihm jetzt nicht unter die Augen treten. Ich würde nur an den Kuss denken und vor Verlegenheit ständig rot werden.
"Na Niall, Liam, Harry und ich. Wer denn sonst?" antwortete er leicht verwirrt.
"Ehm naja also...ich glaub ich kann heute nicht..." stotterte ich mit schlechtem Gewissen.
"Mit dir stimmt doch was nicht...ist gestern was mit Harry passiert? Er war so komisch als er nach Hause gekommen ist." meinte Louis.
"Wie komisch?" fragte ich direkt neugierig nach.
"Aha, also war wirklich etwas mit ihm. Ich hab eine Idee. Wir beide treffen uns und du erzählst mir was mit Harry passiert ist. Mir ist nämlich echt langweilig und vielleicht kann ich dir ja helfen. Ich kenne Harry schließlich schon ziemlich lange." meinte Louis.
"Hmm okay...aber du darfst ihm aufkeinen fall erzählen, dass ich mit dir über ihn geredet habe." sagte ich.
"Das hatte ich nicht vor. Also, ich hol dich in einer viertel Stunde bei dir ab?" fragte er.
"Ja, okay." antwortete ich. Wir verabschiedeten uns noch und legten dann auf. Ich zog mich schnell um und schminkte mich dezent. Wie immer halt. Ich war gerade fertig als es auch schon an der Tür klingelte. Ich machte auf und umarmte den grinsenden Louis zur Begrüßung. Ich schloss die Tür hinter mir und wir gingen zu seinem Auto. Ich war irgendwie aufgeregt aber da war noch etwas, dass ich nicht zuordnen konnte...
"Sag mal, was machen wir eigentlich?" fragte ich ihn als wir in seinem Auto saßen.
"Lass dich überraschen." sagte er und grinste mich fröhlich an.

Während der Fahrt konnte ich nicht aufhören ihn zu fragen, wohin wir fuhren, bis er das Radio laut auf drehte und bei den Liedern die liefen mitsang. Irgendwann hörte ich auf zu fragen und lauschte seiner Stimme. Sie klang warm und beruhigend und ich hätte am liebsten die Augen geschlissen und alles vergessen... Nach einer Viertelstunde Fahrt, hielten wir dann auf einem lehren Wanderparkplatz. Wir waren auf einem kleinen bewaldeten Berg vor London und als wir ein Stück gelaufen waren, kamen wir auf eine Lichtung. Einige Meter vor uns endete die Lichtung an einem Abhang. Man konnte von hier aus perfekt über London sehen. Die Wolkenkratzer sahen aus dieser Entfernung so aus als würden sie tatsächlich an den Wolken kratzen. Ich konnte sogar das berühmte Riesenrad erkennen mit dem ich schon etliche Male gefahren war. Hier oben war es perfekt...
Als ich ferig mit staunen war, bemerkte ich wie Louis mich von der Seite ansah.
"Echt schön hier oder?" fragte er mit einem leichten lächeln auf den Lippen.
"Ja, aus dieser Perspektive habe ich London noch nie gesehen." antwortete ich ihm und lächelte zurück.
"Also Hope, jetzt aber zu dem Thema weswegen wir überhaupt hier sind. Was ist zwischen dir und Harry passiert?" fragte er jetzt ernst und ohne lächeln.
"Naja...also...irgendwie hat er... mich geküsst?" erzählte ich ihm stockend und ließ es am Ende wie eine Frage klingen.
"Dachte ich mir schon." kurz glaubte ich einen Schatten über sein Gesicht huschen zu sehen aber ich könnte mich auch getäuscht haben.
"Wie ist es denn dazu gekommen und wie hast du reagiert?" fragte er jetzt mit neutralem Gesichtsausdruck. Jetzt bildete ich mir auch schon Dinge ein, wie der Schatten oder der Unterton in seiner Stimme. Hope, sagte ich zu mir selbst, jetzt reiß dich endlich mal zusammen!
"Naja, er hat mich zu Tür gebracht und dann...haben wir uns aufeinmal geküsst. Ich hab erst erwidert aber dann hab ich ihn weggestoßen."erzählte ich ihm zögernd. Ich merkte wie mir heiß wurde. Toll. Jetzt wurde ich auch noch rot.
"Was hat er gemacht nachdem du ihn weggestoßen hast?" er schien neugierig aber irgendwie auch so als wollte er das ganze garnicht wissen.
"Wieso fragst du mich das alles? Er ist doch dein Freund." fragte ich ihn und war wirklich gespannt auf seine Antwort. Naja, nebenbei wollte ich mich auch endlich beruhigen und zusammen reißen. Mein Puls ging ungewollt schneller...nur weil ich an Haarys Kuss dachte...?
"Ich habe geahnt das Harry so etwas getan hat und du musst ziemlich verwirrt sein. Es tut gut über sowass zu reden." seine Antwort war genauso süß wie verwirrend. Verwirrung hatte ich genug.
Ich wusste nicht wirklich was ich darauf antworten sollte. Und er hatte Recht, ich war verwirrt und brauchte jemanden zum reden. Ich war wegen Youtube nach London gezogen und hatte außer oberflächliche Bekanntschaften mit meinen Kellner-Kollegen noch keine Freunde hier. Deswegen fing ich an zu erzählen. Man konnte mich mit einem Wasserfall vergleichen. Einem dummen, verwirrten Wasserfall mit roten Wangen...natoll.
Ich erzählte ihm, dass ich zwar mochte, wie er küsste aber dass das Kribbeln einfach gefehlt hatte. Ich erzählte, dass ich ihn weggeschubst hatte, weil ich mir Sicher war, dass er nur seinen Spaß wollte. Dass er daraufhin nur gegrinst und gezwinkert hatte und sich einfach verpisst hatte und wie sehr mich das aufregte. Er schien mir wirklich zuzuhören, aber sagte nichts dazu, weil es einfach nichts dazu zu sagen gab. Ich musste warten was Harry als nächstes Tat und mich sonst möglichst normal verhalten. Das wusste ich und er wusste es auch. Es tat gut ihm alles zu erzählen. Ich war ihm sehr dankbar dafür und das wollte ich ihm auch zeigen. Als wir zurück zu seinem Auto gegangen waren, zog ich ihn in eine lange Umarmung.
"Danke das du mir zugehört hast. Du hast was gut bei mir. Und falls du mal irgendwas auf dem Herzen hast, kannst du damit gerne zu mir kommen." sagte ich leise in sein Ohr. Ich ließ ihn los und lächelte ihn an. Er lächelte zurück und schloss das Auto auf damit wir beide einsteigen konnten. Er fuhr mich nach Hause und auf der Fahrt hörten wir wieder Radio. Diesmal jedoch leiser. Als aber 'Drag me down' kam, machte er lauter und wir beide sangen mit. Er seinen Teil und ich den Rest. Zwischendurch sangen wir aber auch beide kreuz und quer. Es hörte sich echt nicht schlecht an und als das Lied vorbei war grinsten wir uns an, bis ich ihn daran erinnern musste auf die Straße zu schauen, da er gerade eine rote Ampeln überfahren hatte. Ich war schon fast traurig als wir bei mir ankamen und er stieg noch mit aus um sich zu verabschieden. Wir Umarmten uns nochmal, etwas länger als nötig. Ich löste mich von ihm, grinste ihn nochmal an und ging dann rein. Ich fiel glücklich ins Bett und verschwendete keinen Gedanken mehr an den Kuss mit Harry. Zum Glück?

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Danke an alle, die bis hier hin gelesen haben :*