Energie vergeht nicht

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Die letzten Flügelschläge, dann landete er.
Schön, wie eine Frühlingsblüte,
saß der große blaue Schmetterling nun an der schrägen Seite, des Baumstamms, auf dem die beiden Elfenschwestern saßen und nun den Schmetterling beobachteten.
„Was macht er da?" fragte die Kleinere der beiden blonden Waldgeschöpfe und sprang von dem dicken Ast ihrer Eiche.
Sie beugte sich zu dem Tier, welches nun mit leichten Flügelbewegungen in den wärmenden Strahlen der Sonne saß.
Die Größere der beiden, kam zu ihrer kleinen Schwester herüber und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Er hat ja seine Fühler eingerollt." bemerkte die kleine Elfe und beugte sich näher zu dem Schmetterling.
Der Rand der blauen Flügel, begann leicht zu flimmern.
Erschrocken brachte die kleine Elfe wieder Abstand zwischen sich und den sich nun in leuchtende Punkte auflösenden Schmetterling.
„Was..?"
„Er stirbt, Marisa." Sagte die Größere und
hockte sich neben ihre Schwester.
Marisa sah mit großen Augen zu, wie der Körper,
nun in Form von leuchtenden,
glitzernden Kugeln, in Richtung Himmel schwebte.
Einzig ein größeres Licht blieb zurück, an Ort und Stelle, während die glitzernden Splitter sich im Himmel verloren und auflösten.
„Ist er jetzt weg?" fragte Marisa und sah traurig zu ihrer Schwester, welche den Kopf schüttelte.
Sie erhob sich, verschwand kurz in ihrem gemeinsamen Hüttchen und lies sich wenig später wieder neben ihrer Schwester ins Gras sinken.
Fragend schaute Marisa auf das gewebte Papier, in der Hand ihrer Schwester und lies sich ebenfalls im dichte Gras nieder.
„Was hast du vor?" fragte sie, noch immer bedrückt, wegen des Ableben des Tieres.
Die größere Elfe, schüttelte das Papier, nahm die Ecken und begann dessen Form zu verändern.

Dann zeigte sie, ihrer Schwester die neue Form,
der zusammen gewebten Pflanzenfasern.
Mit ausgebreiteten Flügeln und ausgerollten Fühlern, sah es nun aus, wie der Schmetterling, welcher sich noch eben auflöste.
Nun griff sie nach der noch immer an Ort und Stelle schwebenden Kugel aus zartem Licht, was alles war,
was der blaue Falter zurückgelassen hatte.
„Nichts, geht je verloren. Auch nicht die Energie zu Leben."
sagte sie ihrer Schwester sanft, während sie die Kugel auf ihrer Hand spürte und zu sich zog.
Kugel und Faltung nebeneinander, verschmolz das Licht, unter dem Staunen der kleinen Marisa, langsam mit dem gebastelten Falter und hüllte ihn ein.
Vollständig umgab das Licht das Papier, färbte es blau und Schwarz und lies es schweben.
Erst langsam, dann deutlicher begann der gebastelte Falter mit den Flügeln zu schlagen, flog frei von der Hand der Elfe
und begann zu Leben.
Der Körper wurde feiner, die Flügel dünner und größer.

Über den Köpfen der Elfen, flog der Schmetterling nun in den Himmel, über die Lichtung und den Wald und lies die beiden Schwestern auf der Wiese zurück.

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