Sonntag

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Antoine wachte auf und sein Blick wanderte sofort wieder zu seinem Wecker. Es war schon 6:30 Uhr. "Work hard. Dream big", erinnerte Antoine sich. Er wusste zwar, dass es Sonntag war, wollte das aber nicht als Entschuldigung gelten lassen, da er sich ein Ziel gesetzt hatte und dieses unbedingt verfolgen wollte; koste es, was es wolle.

Mit diesem Gedanken sprang Antoine förmlich aus dem Bett, und war von sich selbst überrascht: 'Wow, so motiviert war ich ja noch nie. Ich muss jedoch zugeben, dass mir diese Einstellung gefällt!' Sofort machte er sich auf den Weg zum seiner Garderobe und holte seine Laufschuhe heraus. Und ehe er sich versah, war er schon draußen auf der Straße. Er fing langsam an, da er trotz der Einstellung kein Risiko eingehen und sich nicht unnötig und aus falschem Ehrgeiz verletzen wollte. Dennoch bemerkte er relativ früh, dass dieser Lauf anders als alle anderen werden würde: sein Tempo war schneller als sonst, sodass man den Begriff "Aufwärmen" direkt hätte verwerfen können. Und auch noch etwas war anders: er hatte sich entschlossen, seine Kopfhörer nicht aufzusetzen, da er die Motivation nicht aus der Musik, sondern aus seiner eigenen Einstellung bzw. seinem eigenen Willen schöpfen wollte.

Schon nach einer kurzen Einlaufphase hatte er sich schon fast um das Doppelte gesteigert. Und Antoine war immer noch gierig nach mehr, weshalb er sich auch noch steigerte. Was für Außenstehende wie ein Sprint ausgesehen haben mag, war für Antoine erst der Anfang. In der sonst so ruhigen Innenstadt Madrids bemerkte jeder den schnellen, dennoch recht kleinen Franzosen, der ganz auf sich selbst fokussiert sein Training durchziehen und sich stetig verbessern wollte. Antoines persönlicher Trainingsplan sah es vor, jeden Morgen von 6:45 bis 7:30 zu laufen. Er hatte sich keine bestimmte Grenze bezüglich der Kilometer gesetzt; es sollten so viele werden, wie er schaffen würde.

Wieder zu Hause angekommen, ließ er seine Laufschuhe gleich an, da er sie für das Krafttraining dringend benötigte. Dennoch ermahnte er sich selbst mental, nicht zuviel zu machen, da er um 11:30 auch noch Training haben würde und auch dort noch volle Leistungsbereitschaft zeigen müsse.

Antoine Griezmann - nach der EMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt