Secret-Geheim

Kapitel 1 (Notfälle über Notfälle)

''Liebe Assistenzärzte heute erwartet uns eine sehr stressige Schicht. Viele Verkehrsunfälle, Knochenbrüche, und die Alltäglichen Dinge wie Herzinfarkte und Schlaganfälle. Dr. Griffin, Dr. Neil und Dr. Leech Sie sind für den Bereich der erst Versorgung zuständig. Bedeutung? Wenn's nötig ist im schlimmsten Fall Reanimieren. Noch Fragen?''

Wir drei schüttelten den Kopf. Zum Glück waren wir drei Frauen. Daher konnte man im Dienst ein wenig über privatere Dinge reden, wenn Zeit dafür da wäre.

Mein Pieper brummte, und somit hieß es das der nächste Krankenwagen draußen wartete. Ich rannte vor. Da kam mir auch schon der Rettungssanitäter entgegen.

''35 Jahre alte Person, klagt über starke Atemnot und Rückenschmerzen. Blutdruck 90/50 Puls bei 135. Sauerstoffgabe wurde begonnen gab aber keinerlei Wirkung. 

Dr. Neil unterschrieb das wir den Patienten offiziell übernommen haben und alle Vital Daten zu Ohren gekriegt haben.

''Wie heißen sie Sir?'' Fragte Dr. Leech. Mit ängstlicher Stimme kam nur eine schnappende Antwort namens Alex. ''Beruhigen Sie sich, Alex! Sie werden wieder gesund! Wir werden Sie jetzt schnellstmöglich in den Op bringen da sie einen Spontan Pneumothorax haben. Sozusagen ist Ihre Lunge kollabiert. Die Chirurgen werden eine Drainage in Ihrer Lunge platzieren so das Sie wieder Atmen können.''

Der Patient nickte nur. Inzwischen kamen auch schon die Chirurgen und brachten den Patienten in den Operationssaal. Da die Notaufnahme sehr voll war musste unser Team getrennte Wege gehen. Nun war ich alleine. 

BrrrrBrrrrBrrrr....

Mein Pieper zeigte mir an das ein Patient im Untersuchungszimmer 6 ist. Es wäre sehr dringend. Eigentlich werden die Pieper nur in dringenden Notfällen benutzt, manchmal werden sie auch von den Kollegen ausgenutzt, deswegen weiß man nie was einen erwartet. Ich lief im schnellem Tempo zum Untersuchungsraum, und riss die Tür auf. Das erste was ich sah war eine junge Frau die an den Armen Blutüberströmend auf der Liege lag und bitterlich weinte.

''Selbstmordgefährdete Frau, 19 Jahre Alt, Schnittwunden von einer Glasscherbe. Mehr Infos habe ich leider auch nicht bekommen.'' sagte die Krankenschwester und ging.

Ich sah mir die Wunden an, desinfizierte die Wunden und wusste sofort das es genäht werden musste.

''Wie heißen Sie?'' fragte ich.

''Spielt das eine Rolle?''

''Durchaus, die Schnitte müssen genäht werden. Danach werden Sie auf die Station 5B verlegt! Freiwillig würde es brenzlicher ausgehen!''

Sie saß stillschweigend da und nickte mir zu.

Ich holte ein Spritze für die Lokale Betäubung des Arm's. Angefangen zu nähen fing die Patientin ein Gespräch an.

''Ich heiße Alice.''

''Alice ist ein sehr schöner Name. Du bist Jung. Was leitet dich dazu so etwas zu tun! Das Leben kann wundervoll sein Alice.''

''Ich wurde vergewaltigt!'' Sie fing an zu Weinen.

''Hören Sie mir zu Alice. Ich werde sofort eine Psychologin anrufen die weiteres mit Ihnen besprechen wird. Da ich für Sie zuständig bin werde ich Sie auf den Weg heute begleiten.''

Ich wählte die Nummer 788 auf meinem Diensttelefon. Wir alle hatten Kurzwahl Nummern, damit es im Notfall schnell gehen würde. Die Psychologin hieß Dr. Wille, ich kannte sie nicht. Sie hatte anscheinend Notdienst. 

''Dr. Wille.''

''Morgen, ich sitze hier mit einer Patientin Namens Alice die sofortige Psychologische Unterstützung bräuchte. Könnten Sie kommen? Es ist dringend!''

''Ich bin sofort da! Bis gleich''

Aufgelegt. Mein Blick wanderte auf die Uhr und immer wieder zu Alice die regungslos auf der Liege lag. Als Ärztin muss man sehr stark sein. Es ist immer wieder traurig sterbende Menschen zu begleiten davon darf man aber sich nicht zu viel annehmen. Was mich immer wieder trifft ist wenn Kinder oderJugendliche mit schwierigen Problemen oder Verletzungen in die Notaufnahme kommen. An der Tür klopfte es und  Dr. Wille traf ein. 

''Hallo Alice! Ich bin Dr. Will. Die Diensthabende Psychologische Ärztin. Du begleitest mich jetzt auf die Station 5B. 

''Was ist die 5B?''......Sie zitterte

''Eine Akut-Station dort kommen alle dringende Psychologische Fälle hin. Egal ob mit Selbstmordgedanken oder ohne, die Station bleibt abgeschlossen. Wenn Sie nicht wollen sind wir in der Lage Sie über einen Richter auf eine vor rübergehende geschlossene Station zu schicken. Es liegt in Ihrer Hand. Die 1. Wahl ist die bessere.''

Ich nickte zu Alice. Sie ließ sich drauf ein und ging mit Dr. Will mit. Pünktlich zur Pause wurde es ein weniger Ruhiger. Also verzog ich mich in den Ruheraum. Mittlerweile kam auch Dr. Neil rein. Ihr viel anscheinend sofort auf das ich ein wenig Nachdenklich war. Auch wenn sie mich nicht kannte.

''Alles okay mit Ihnen Dr. Griffin?''

''Nenn mich Carrie...man muss sich ja auch einmal in diesem gottverdammten Krankenhaus kennenlernen.''

''Carrie....ich bin Andria. Nochmals ist alles Okay mit dir?''

Für einen kurzen Moment überlegte ich ob ich Andria nicht vielleicht anlügen soll. Schließlich lernten wir uns erst heute morgen kennen.  ''Eine Patientin geht mir gerade nicht aus dem Kopf, kam mit einem Selbstmordversuch in die Notaufnahme.'' Der Pieper ging von ihr. Sie musste los. 

''Carrie! Notfall wir reden später. 2 Männer mit Herzstillstände gleichzeitig eingeliefert.''

Mein Blick war genervt. Da war sie auch schon weg. 20 Minuten saß ich jetzt hier schon und dachte über die eine Patientin nach. Ich nahm den Mitarbeiteraufzug und drückte auf den Knopf zur Station 5. *Ping* Die Türen öffneten sich. Ärzte kamen mir entgegen, und ich wollte raus. Auf der Station 5 war ich schon lange nicht mehr! Ich ging nach links und sah auch schon das große Schild mit der Aufschrift *5B* drauf. Da ich einen Schlüssel für alle Türen hatte musste ich nicht extra an der Station schellen.

''Haben Sie sich verirrt?''

''Ich suche eine Patientin Namens Alice, wo kann ich sie finden?''

''Um was geht es denn?.''meinte die Krankenschwester stürmisch.

''Papiere, unterlagen.......ich war die erste Ärztin die sie behandelte!''

Der ersten zwei Wort waren natürlich gelogen, wie sähe es denn aus wenn eine Ärztin die jeden Tag 200 verschiedene Fälle sieht, sich bei jeden erkundigt wie es dem Patienten geht? Aber Alice ging mir für eine Zeit echt nicht aus dem Kopf.

''Sie finden sie im Zimmer 7. Es ist offen.''

Ich schaute mich um und suchte Zimmer 7.

''Alice? Sind sie da?''

''Dr.Griffin? Was machen sie denn hier?''

''Ich wollte mich nach Ihnen erkundigen.''

''Danke. Aber ich brauche ihr Mitleid nicht.''

Mein Blick war geschockt. Kein Wort kam mehr aus meinem Mund. ''Können Sie bitte gehen?''

Ich ging raus, und schnurrte ein leises Tschüß vor mir hin.