45.

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Ich reibe mir ständig müde über die Augen und versuche mithilfe meiner Finger meine Augen aufzuhalten , aber es geht nicht.
Jack und ich waren gestern Nacht noch eine Weile im Burger King und haben uns auch noch über vieles Unterhalten, auch wenn wir schon längst satt waren. Mit Erfolg kamen wir spät in der Nacht auch unerwischt wieder zur Schule, was heißt das ich nur fünf Stunden schlaf hatte und jetzt im Unterricht mit der Müdigkeit zu kämpfen habe.
Aber bereuen tat ich es nicht , mit Jack gestern so viel Zeit verbracht zu haben. Es hat sich gelohnt , denn ich wusste das zwischen uns nicht mehr dieses angespannte negative lag. Ich mochte es mit ihm zu reden und will ihn noch mehr kennenlernen. Vor einigen Wochen hätte ich wahrscheinlich niemals gedacht auch nur ein Nettes Wort mit ihm zu wechseln aber das hat sich geändert.
Ich hasse ihn nicht mehr.

,, Ich kann es immer noch nicht glauben das du dich tatsächlich mit Jack raus geschlichen hast." Das Gesicht meiner Zimmergenossin und gleichzeitig meiner Sitznachbarin grinst schleimig . Als Jack mich gestern Nacht noch bis zu meinem Zimmer gebracht hat , was ich übrigens sehr nett fand , war Shelby schon wieder in unserem Zimmer und hatte große Augen als sie uns sah. Danach hat sie mir jegliche Fragen gestellt die ich aber so kurz wie möglich beantwortete da ich total müde war und sofort schlafen gehen wollte.

,, Ich shippe euch beide immer noch." grinst sie weiter vor sich hin und wackelt dabei mit ihren Augen was mich zum lachen bringt.
Ich weiß aber nicht was ich darauf antworten soll weswegen ich versuche weiterhin um meine Müdigkeit zu kämpfen.

-
Es klingelt zur ende der letzten Stunde und ich stehe seufzend auf um mit meiner Schultasche um der Schulter genervt zu meinem Zimmer zu laufen. Heute war definitiv nicht mein Tag . Nicht weil ich müde bin , nein einfach weil jeder in meiner Umgebung über diesen blöden Ball redet. Ob ich auf der Toilette bin oder im Unterricht sitze. Ich höre nur wie alle sich auf den morgigen Tag freuen und aufgeregt über Frisuren, Schminke und Kleid reden. Ich kam mir vor als wäre ich das einzige Mädchen , welches nicht auf diesen Ball geht. Lust darauf hatte ich nicht und ein Entsprechendes Kleid hatte ich auch nicht in Besitzung. Aber es ist ja nicht so das ich nicht dahin kann , nein ich will einfach nicht und ohne eine Begleitung würde es langweilig werden. Ich will nicht irgendwo alleine sitzen und war auch nicht eine Person die sich alleine in einem Raum voller Leute die ich zum Teil nicht kannte , beschäftigen konnte.

,, Hey." ein schwerer Arm legt sich auf meine Schulter. Anhand der Tattoos an der großen Hand weiß ich sofort wer es ist.

,, Na." lächle ich ihn etwas schüchtern an . Wiedermal unterdrücke ich dieses Kribbeln an der Stelle an der er mich berührt und ich weiß verdammt nochmal nicht was er in mir auslöst wenn er in meiner Nähe ist. Aber eins wusste ich . Es ist nicht gesund für mich.

,, Wie geht es dir?" fragt er mich und nimmt mit dem Arm auf meiner Schulter zugleich die Strähne aus meinem Gesicht.
,, Ganz gut und dir?" ich schaue zu ihm hoch und sehe in zwei andere Welten. Seine blauen Augen die von schönen Wimpern umrahmt werden strahlen mich an und es erschien mir so als würden sie eine andere Ausstrahlung haben wie vorher. Eine fröhlichere als sonst.

Ich richte mein Blick aber widerwillig nach vorne da wir ja am laufen sind und ich nicht gegen jemanden laufen möchte. Das wäre echt peinlich und will ich mir lieber ersparen.

,, Ja mir geht es auch gut." grinst der Schönling mich wieder an und streicht die Strähne, die mir wieder in mein Gesicht gefallen ist , hinter mein Ohr. Diese Geste finde ich auf irgendeiner Weise enorm süß , weswegen ich auf meine Lippe beißen muss um nicht wie eine verrückte zu grinsen.
Sein Blick haftet auf mir wobei ich mich frage was durch seinem Kopf geht. Er zieht mich auf einem mal noch enger zu sich und spielt immer noch mit meinen Haaren.
,, Kannst du bitte aufhören?" flüstert er mir zu.
Zu erst verstehe ich nicht was er meint und runzele die Stirn bis ich dann in seine Augen schaue und merke das sein Blick auf meine Lippen haftet, auf denen ich immer noch beiße.
Verlegen mache ich meine Lippen wieder in richtige Position und merke wie mir die Hitze in den Kopf steigt.

In Gedanken versunken merke ich nicht wie Jack die Treppen mit mir hinauf läuft und immer noch sein Arm um meiner Schulter hat. Wollter er mich wirklich um den Verstand bringen? Wusste er wie ich auf diese Berührungen von ihm reagierte und tat dies dann extra?

Ein klingeln ertönte welches sich dann als das Handy von Jack herausstellte. Er nahm sein Arm von mir und holte sein Handy aus seiner Hosentasche raus.
Ich habe noch nie so eine plötzliche Kälte an einer Körperstelle empfunden wie jetzt. Seine wärme war weg und ich war womöglich auch ein kleines bisschen traurig darüber.
Er nahm sein Handy ab und hielt es sich an sein Ohr.
Wir stehen mittlerweile schon vor dem Bereich der zu den verschiedenen Gängen der Zimmer führte.

,, Ciao, papà." Spricht er . Meine Aufmerksamkeit geht voll und ganz jetzt ihm und schaue ihm mit leicht geöffnetem Mund an. Er spricht eine andere Sprache? Wieso wusste ich nichts davon. Es hört sich an wie Spanisch oder Italienisch .
War er denn Spanier oder Italiener?
Er bemerkte meine Überraschte Miene, schaut aber dann weg als wäre es ihm unangenehm .
Sprach er mit seinem Vater ? Weil ich papa verstanden habe.
Jack Anderson hörte sich nicht sonderlich Südländisch an .
Ich lausche das Gespräch weiterhin zu auch wenn ich kein einziges Wort verstehe , von dem was er sagt. Er hörte sich niedlich an aber auf irgendeiner Weise auch sexy?
Als er nach wenigen Minuten auflegte drehte er sich wieder zu mir um und kratzte sich verlegen am Nacken.
,, Du bist Italiener??" Fange ich direkt an drauf los zu fragen und sehe ihn begeistert an.
,, Halb. Mein Vater ist Italiener."
Wieso wusste ich nichts davon obwohl ich ihn schon zwei Monate kenne? Shelby hatte mir das auch nie erzählt .

,, Habe dich noch nie Italienisch sprechen hören ." Murmel ich.
,, Naja..." Er zieht mich zu sich und legt schon wieder seinen Arm um meine Schulter. Ich muss automatisch anfangen zu lächeln und ignoriere wieder das aufkommende Kribbeln auf meiner Haut.
,, Das liegt vielleicht daran das mein Vater die einzige Person ist mit der ich Italienisch spreche." Fährt er fort.
Eigentlich logisch. Keiner von seinen Freunden ist Italiener oder beherrscht diese Sprache.
Dümmerchen.

,, Ich denke das ich einiges über dich noch nicht weiß was?" Ich schaue zu ihm hoch und sehe wie er sich anspannt.
Habe ich etwas falsches gesagt?
Er nickt auf meine Frage und wagt einen kurzen Blick zu mir.
Irgendwas ist plötzlich seltsam an ihm.
Er ist angespannt und etwas geht ihm durch den Kopf .Ich schaue ihn noch wenige Sekunden von der Seite an aber lasse es dabei ihn lieber nicht zu fragen.

Wir stoppen vor meinem Zimmer .
Er nehmt den Arm von meiner Schulter und sagt nach dieser komischen Stille endlich wieder was. ,, Ich geh dann jetzt. Bye Kenny." Er grinst mich nochmal an und dreht sich um.
Kenny?

Ich schüttle grinsend mein Kopf und will gerade die Tür aufschließen aber drehe mich wieder zu dem schönling um.

,, Jack?"
Er stoppt in seiner Bewegung und dreht sich zu mir fragend um.

Tief ein und ausatmen Kendall.

,, Ich würde liebend gerne mehr über dich erfahren." Sage ich leise aber so das er es hören konnte , weil er noch nicht weit entfernt war.

Ein lächeln schleicht sich auf seine Lippen
,, Ich hätte niemals gedacht das zu sagen , aber ich möchte dich genau so gut kennenlernen."
Er lächelt mir noch einmal zu , wobei seine Grübchen sich hervorheben , und läuft dann weiter.
Mit einem fröhlichen Gefühl im Bauch und rasendem Herz öffne ich meine Zimmer Tür und schließe sie dann hinter mir ab.

Jack, ich weiß nicht was du mit mir machst aber es fühlt sich verdammt nochmal gut an.

I'm your Babe  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt