Erinnerungen

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Bin unzufrieden mit dem Kapitel :/
Naja viel Spaß damit :3

PoV Maudado

Schlagartig verkrampfte ich mich bei den Gedanken an das was mir und meiner Familie widerfahren ist, was meinen Eltern widerfahren ist. Ich hätte besser aufpassen müssen, hätte trotz der Festlichkeiten kein Alkohol trinken sollen. Dann wäre das nicht passiert. Ich habe mir und meinen Geschwistern die Eltern genommen. Ich bin ein Monster. Wütend auf mich selbst schlug ich einmal kräftig gegen die Wand, unterdrückte die aufkommenden Schluchzer und versuchte stark zu bleiben. Was mir allerdings nur halbwegs gelang. Einzelne Tränen flossen über mein Gesicht, was man dank dem Wasser das von oben auf mich herab prasselte, nur schwer erkennen konnte. Immer wieder mal entwich mir trotz meiner Bemühungen ein Schluchzen oder gar ein klägliches Wimmern. Ich war kaputt, ein am Boden zerstörter Mensch, der nicht mehr weiter wusste. Nach dem Tod meiner Eltern mussten meine Geschwister in ein Kinderheim, da sie noch nicht volljährig waren. Sie wurden auch therapiert, was ich allerdings strikt abgelehnt hatte. Ich brauchte keinen Seelenklempner, doch jetzt im Nachhinein wäre es wahrscheinlich besser gewesen. Dann hätte ich damit umgehen können, hätte mich vielleicht auch meinen Freunden öffnen können, oder wenigstens meinem besten Freund Osaft, doch das ist jetzt unmöglich. Stattdessen ertränke ich seit neuestem all den Kummer und Schmerz in Alkohol, was einfach nur erbärmlich war. ich war erbärmlich. Niedergeschlagen und mit den neu aufgewühlten Gefühlen schaltete ich das Wasser ab, stieg aus der Dusche und wickelte mich in meine Handtücher ein. Ich zog mir meine Sachen an, welche aus einer Boxer und einem schlapprigen Shirt bestanden, an und begab mich schleppend ins Schlafzimmer, wo ich mich todmüde auf mein Bett schmiss. Doch an Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken. Meine Gedanken machten mich fertig, schrien mich an was für ein Versager, was für ein rießen Idiot ich doch sei. Und diese Stimme, die Stimme die so leise und dennoch so stark präsent wisperte ich solle zur Klinge greifen. Aber nein, nicht mit mir. So weit am Boden bin ich dann doch noch nicht. Ich muss nur dafür sorgen, dass sie verstummt. Und am besten geht das mit Alkohol. Mit neu gewonnener Motivation rappelte ich mich auf und bewegte mich Richtung Küche, auf der suche nach Alkohol. Ich durchwühlte sämtliche Schränke, doch nichts war aufzufinden. Verwunderlich war es jetzt nicht, da ich vor dem Unfall ein Antialkoholiker war. Frustriert über die Tatsache dass ich jetzt los gehen durfte um mir Wodka oder der gleichen zu kaufen schleppte ich mich in mein Schlafzimmer um mir eine schwarze Hose raus zu suchen, welche ich auch anzog. Ich föhnte mir noch einmal kurz die Haare und warf einen flüchtigen Blick in den Spiegel. Zufrieden mit meinem Aussehen war ich jetzt nicht aber es würde ja nicht lange dauern, da die Tankstelle zwei Blocks weiter stand. Ich schlüpfte in meine nicht mehr ganz so gut aussehenden Chucks, holte mein Portmonee und meine Schlüssel und verließ dann meine Wohnung. Aus der Haustür raus sog ich erst mal die frische Luft ein und lauschte dem fröhlich zwitschernden Vögeln was allerdings durch ein vorbeifahrendes Auto übertönt wurde und mich somit in die Realität zurück holte. Langsam öffnete ich meine Augen und konnte aus dem Augenwinkel noch das Auto erkennen, welches die liebliche Ruhe zerstört hatte. Mit einem seufzen machte ich mich auf den Weg zur Tanke, vorbei an den Wohnblocks, vor denen kleine Kinder spielten, Jugendliche rauchten und man des öfteren auch jemanden beobachten kann wie er Drogen vertickt. Kopfschüttelnd setzte ich meinen Weg fort, bis ich um eine Ecke bog und am anderen Ende der Straße das blau leuchtende Gebäude erkennen konnte. Automatisch beschleunigten sich meine Schritte, so dass es nur wenige Augenblicke brauchte bis ich mit einem klingeln den Landen betrat und mich sofort ein Schwall von stickiger Luft begrüßte. Sofort begab ich mich zur Abteilung, wo der ganze Alkohol stand und guckte mich leicht überfordert um. So viele verschiedene Arten, Marken und Namen. Ist das nicht alles das gleiche? Mit zittrigen Händen griff ich zu den Wodkaflaschen, nahm mir eine und begab mich zur Kasse. Der Typ, welcher hinter dem Tresen stand guckte mit seiner blauen Latzhose, der ebenfalls blauen Cap und den stoppeligen drei tage Bart recht unfreundlich. Das er generell einen recht finsteren Blick hatte machte dass ganze auch nicht wirklich besser. Ich brachte gerade so noch ein stotterndes 'Hallo' raus, während ich die Flasche auf dem Tisch abstellte. Manfred, so hieß der Mann laut seinem Schildchen was an seinem Shirt hing, hellte sein Gesicht mit einem Lächeln auf und begrüßte mich ebenfalls. Er scannte die Flasche ab, sah mich mit einem musterndem Blick an und fragte monoton ob ich denn schon 18 sei. Ich bejahte zögerlich und wollte schon meinen Ausweis raus kramen, doch Manfred hielt mich davon ab in dem er sagte 'Schon ok. Mach dir keine Umstände'. Dankbar lächelte ich ihn an, bezahlte und verließ mit einem weit aus selbstbewussterem 'Schönen Tag noch' die Tankstelle. Das gläsernde Gefäß fest umklammert machte ich mich auf den Weg nach Hause, was innerhalb von wenigen Minuten auch geschafft war. Hastig schloss ich meine Tür auf, schmiss sie auch sogleich wieder zu. Die Stimme in meinem Kopf wurde auf dem Heimweg immer lauter, warf mir immer mehr Beleidigungen zu und schaffte es dass ich mich wegen belanglosen Dingen, die komplett nachvollziehbar waren fertigt machte. Hektisch schraubte ich die Flasche auf und kippte mir die klare Flüssigkeit hinunter. Sie brannte in meinem Rachen, brannte sich einen Weg die Speiseröhre entlang in den Magen. Immer Mehr dieses widerlichen Gerbäus schluckte ich hinunter bis ich das Brennen nicht mehr aushielt und die Flasche absetzte. Erschöpft lies mich mich an der Tür entlang zu Boden gleiten, lehnte meinen Kopf gegen diese und schloss müde die Augen. Lächelnd stellte ich fest dass die Stimme in meinem Kopf verstummt ist und nahm zufrieden einen erneuten Schluck des mittlerweile nicht mehr ganz so schrecklich schmeckenden Getränks.

Dadosaft | I'm brokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt