Five Years Later

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Es war ein sehr heißer Sommer. Vielleicht sogar der heißeste Sommer seit Jahren. Zuhause unter meinem Dach, kam ich mir vor wie in einer Sauna. Der Ventilator lief bereits heiß. Ich war verdammt froh, endlich mit meiner Familie in ein eigene kleines Haus zu ziehen. Deshalb schnappte ich mir meinen letzten Karton und stellte den Ventilator aus.
Mein Zuhause würde mir fehlen, aber ich freute mich gleichzeitig auch auf die neue, ungewisse Zukunft, die ich mit Josh und Leo haben würde. Unser kleines Haus, gleich neben dem meiner Eltern, verschaffte gleichzeitig wieder das Gefühl Zuhause zu bleiben. Mr. und Mrs. Jenkins haben mich in den letzten Jahren sehr unterstützt. Leider ist vor kurzem Mr. Jenkins verstorben und Mrs. Jenkins hatte beschlossen in eine Seniorenstift zu ziehen und da sie nicht wollte, dass ihr Haus leer stehen sollte, lies sie uns für eine sehr kleine Miete dort einziehen. Es tat weh Mr. Jenkins begraben zu müssen, aber noch viel mehr würde es weh tun, Mrs. Jenkins beerdigen zu müssen. Es war so herzallerliebst ihre Rede zu hören, als sie mich davon überzeugen wollte in ihr Haus zu ziehen.
"Glaub mir, keiner will mein Haus. Meine Kinder wollen es nur verkaufen, um an Geld zu kommen. Ihr braucht es dringender, viel dringender. Denkt doch an Leo und dein Studium, es wäre die perfekte Lösung", hatte sie gesagt und leider konnte ich ihr am Schluss nur zustimmen.

Leo spielte mit seinen vier Jahren, unten im Wohnzimmer mit seinem Lego-Duplo Bauernhof. Für seinen noch jungen Jahren sprach er schon sehr viel. Ich würde nie den Tag vergessen, an dem er sein erstes Wort gesagt hatte. Zwar waren seine ersten Worte Papa, aber das konnte ich gut verkraften.
"Ich werde ihn später rüber bringen", sagte meine Mutter, als sie erkannte wie ich meinen Sohn betrachtete. Er kam vom aussehen her eindeutig nach Josh. Seine Haare, das Gesicht, nur die Augen hatte er von mir.
"Danke, wir haben fast alles geschafft. Wir brauchen nur noch ein paar Kisten auspacken", erklärte ich ihr. Wir waren schon seit Wochen mit unserem Umzug beschäftigt, da wir sichergehen wollten, das jeder Farbe im Raum gut ausgetrocknet war.
"Wegen morgen. Josh hat gesagt ihr werdet in den Park gehen, um das Feuerwerk an zu schauen. Eigentlich wollten wir Grillen, aber Josh meinte wir sollen mit kommen. Ist das für dich auch in Ordnung?" fragte sie mich.
"Klar, morgen ist der vierte Julie. Ich geh jetzt rüber, damit wir heute endlich fertig werden." Als ich bereits auf die Veranda meines Elternhauses trat, erkannte ich wie Josh mal wieder vor unserem Haus saß und an seinem Handy hing. In den letzten Tagen ging es mir wirklich auf den Wecker, dass ich mich um alles kümmern musste, er nur zu Arbeit ging und abends wieder kam. Fast die hälfte der Möbel hatte ich zusammen mit meinem Bruder aufgebaut.
"Ist dass dein ernst?" fragte ich entrüstet und warf die Kiste in den Rasen. Ein Glück waren dort nur Fotos drin.
"Zoey, ich weiß gar nicht war um du dich schon wieder so auf regst", meinte er und steckte sein Handy weg.
"Zeit Tagen sind wir nur noch am streiten. Lass es doch einfach mal gut sein. Ich hab alles im Haus erledigt."

"Ja, nachdem ich fast den Großteil gemacht habe. Weist du Josh so habe ich mir mein Leben wirklich nicht vorgestellt. An mir bleibt alles hängen. Ich wollte nie die typische Klischee Frau sein, die vor dem Herd endet und nur nach den Kindern schaut."
"Das verlangt doch keiner von dir!"
"Doch du verlangst es indirekt. Ich will wirklich mit dir hier zusammen in diesem Haus wohnen. Aber wenn das ganze so schon anfängt, wie soll es dann in einem halben Jahr enden." Ja, ich kann nicht leugnen, dass ich mit den Jahren zweifel bekommen habe, ob Josh und ich für immer zusammen bleiben würde. Für immer ist eben doch eine lange Zeit und so vieles konnte passieren, was wir nicht vorplanen konnten. Seit Josh von meiner Idee mit dem Haus erfahren hatte, wurde er immer komischer. Verbrachte noch weniger Zeit zusammen mit mir und Leo, blieb abends Stunden weg, selbst wenn ich extra gekocht hatte.
Ich hoffe es wirklich nicht, ich glaubte es nicht, oder ich wollte es nicht glauben. Aber ich vertraue Josh genug, um zu wissen das er mich nicht betrügen würde. Vielleicht redete ich mir das aber auch nur ein.
"Baby, beruhig dich wieder. Alles ist fertig, ich hab uns gerade Essen bestellt, damit du nicht auch noch Kochen musst heute", kam er auf mich zu und nahm mich in den Arm.
"Ich hab Angst in meinem Leben etwas zu verpassen. Etwas vergessen zu haben, bevor ich alt werde."

Bad Boys make best BabiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt