Teil3

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Die zwei Wochen verfliegen und heute ist der Tag an dem ich Mara als Zimmergenossin und Stütze verabschieden muss. Mir fällt es sehr schwer, aber ab jetzt muss ich hier allein zurechtkommen. Ich sehe dem Auto, in dem sie sitzt solange nach, bis es um die nächste Ecke verschwunden ist. Dann gehe ich zurück in mein Zimmer und fange an zu weinen.

Klopfen an der Tür lässt mich hochschrecken. Ich gehe zur Tür und öffne sie, davor steht der Heimleiter mit einem Mädchen und meint, dass das meine neue Zimmergenossin ist. Ich schaue ihn geschockt an, aber ich weiß auch, dass ich das nicht ändern kann.

Das Mädchen ist jetzt fast ein Monat da und wir verstehen uns nicht, dafür aber ist sie in der Clique von Max, was mir noch mehr Probleme macht. Seit Mara weg ist, werden seine Angriffe auf mich immer schlimmer. Vor sechs Tagen, war ich soweit, dass ich für zwei Nächte nicht im Heim war und nur zurückgekommen bin, weil mich die Polizei gefunden hat.

Aber seit gestern weiß ich auch, dass es einen Menschen gibt, der sich um mich kümmern will. Mich freut das, denn meine Aussichten darauf endlich hieraus zukommen sind dadurch besser geworden.

Manuel, so heißt der Mann, kommt jetzt seit drei Wochen jeden Tag zu mir und wir unternehmen was gemeinsam. Heute hat er mir gesagt, dass er mein Pflegevater sein wird und wenn alles okay ist und das Jugendamt nichts zu bemängelt hat er mich in zwei Monaten adoptieren darf. Das hat mich sehr gefreut und morgen ist es das erste Mal seit langem, dass ich sagen kann, ich bin kein Heimkind.

Heute ist der große Tag. Ich ziehe zu Manuel. Meine Sachen habe ich schon gepackt und jetzt warte ich nur darauf, dass Manuel endlich kommt und mich hier rausholt.

Die Zeit vergeht wie im Flug und jetzt ist schon ein Monat um. Momentan ist einfach alles toll. Ich verstehe mich sehr gut mit Manuel, bin jetzt eine gute Schülerin und sehe Mar jeden Tag. Aber wie der Spruch so schön heißt ist es zu schön, um wahr zu sein. Als ich heute von der Schule nach Hause komme hatte ich schon so ein mulmiges Gefühl, dass sich heute etwas ändert. Und ich sollte recht haben. In der Wohnung höre ich Manuel mit jemanden reden. Als ich die Küche betrat, sah ich, dass Manuel mit der Jungendamt-Mitarbeiterin redete. Als die beiden mich sahen lächelten sie mich beide an und die Frau sagte, dass die Zeit, das Manuel mein Pflege Vater sei, vorbei ist, denn es wäre alles okay. Ich freute mich, aber mein komisches Gefühl war immer noch da.

Eine gute Stunde später ging die Frau wieder und das war der Beginn der Hölle für mich. Manuel hat mich nur umhergeschickt, was alles zu tun ist und mir mit Schlägen gedroht. Ich musste das Wohnzimmer saubermachen und ihm immer wieder Bier bringen, danach sollte ich kochen. Diesen Umgang war ich von ihm nicht gewohnt.

Am nächsten Tag das gleiche wieder. Nach der Schule war ich nur seine Dienerin. Ich konnte mich nicht einmal für den nächsten Tag vorbereiten oder Hausaufgaben machen.

An dem darauffolgenden Tag habe ich in der Schule Probleme bekommen, denn ich hatte weder meine Hausaufgaben noch konnte ich meinen Lehrern Fragen beantworten. Mara kam nach der zweiten Stunde zu mir und hat mich gefragt, was mit mir los ist, aber ich habe auf ich ihre Frage nicht geantwortet und bin einfach in den Raum für die nächste Stunde gegangen.

Die nächsten Tage verlaufen nicht anders. Aber heute hat mich meine Klassenlehrerin gefragt, was los ist und dass sie mit meinem Vater sprechen möchte. Darauf meinte ich nur, dass ich derzeit Stress hätte und auch Manuel kaum Zeit hat. Ich habe ganz bewusst nicht Vater gesagt, denn derzeit wäre es mir lieber, wenn ich wieder im Heim wäre.

Zuhause angekommen, bin ich sehr verwundert, denn die ganze Wohnung ist sauber und Manuel kam auf mich zu und hat so getan als gäbe es die Probleme der letzten Tage nicht. Als dann Frau Schuster, die Frau vom Jugendamt, aus der Küche kommt, wird mir auch alles klar. Und als sie wieder weg war hatten wir das gleiche Spiel wie vor ein paar Wochen. Mit dem Unterschied, dass Manuel mir Zeit gibt ic für die Schule vorzubereiten, denn die Frau war da, um darüber zu reden was in der Schule los ist, warum ich jetzt wieder so schlecht bin.

Jetzt stehen Ferien an und Manuel hat eine Reise für uns zwei nach Prag gebucht. Eine Woche wollen wir dort verbringen, aber ich habe davor Angst. Panische Angst, dass dort etwas passiert, was ich nicht vergessen kann, denn er meinte, als er mir davon erzählt hat, dass ich ihm gegenüber auch mal danke in einer anderen Form sagen kann. Ich glaube jeder von uns weiß, was das etwas andere danke sein soll oder.

Die Tage in Prag waren wunderschön. Wir sind viel durch die Stadt gelaufen und haben uns gut amüsiert. Jetzt ist der letzte Tag. Morgen geht es wieder zurück nach Hause. Heute meinte Manuel, dass wir in der Ferienwohnung bleiben und unsere Sachen zusammenpacken. Es war nicht anders zu erwarten, aber Manuel war vor mir fertig und kam dann zu mir, um mir zu helfen. Ich hatte fast alles eingepackt, mir fehlte nur noch meinte Unterwäsche. Aber Manuel meinte er macht es für mich fertig ich sollte doch Duschen gehen. Wie er gesagt hat, bin ich duschen gegangen. Leider war ich aber nicht lange allein. Kurz nachdem ich in die Dusche gestiegen bin, hat Manuel das Bad betreten und kam auf die Dusche zu.

Er hat die Kabine geöffnet und das Wasser abgestellt. Danach hat er mich ins Gesicht geschlagen und ich habe angefangen mich zu wehren. Leider hat er weitergedacht und meine Hände kurzer Hand mit Kabelbinder gefesselt, das gleiche bei den Füßen. So wie ich war, hat er mich hochgehoben und in sein Schlafzimmer gebracht. Ich habe angefangen zu schreien und zu weinen. Dafür habe ich wieder einen Schlag kassiert und er hat mir den Mund zugeklebt.

Ich lag komplett hilflos vor ihm. Er hat sich zu mir runtergebückt und zwischen meine Beine geschaut. Dann kam er näher an mein Gesicht und meinte, dass ich ohne ihn wohl als Jungfrau gestorben wäre. Und genau da wurde mir übel. Allein die Vorstellung was jetzt passieren wird war schlimm.

Manuel wandte sich kurz von mir ab, um etwas aus der Kommode zu holen Als er wieder bei mir stand, hat er die Kabelbinder um meine Füße aufgeschnitten und durch Seile ausgetauscht. Dabei hat er um jeden Knöchel ein Seil gebunden und meine Beine auseinandergezogen festgebunden. Und dann begann das schlimmste für mich. Ich versuchte mich zwar mit Gedanken abzulenken, aber es waren einfach nicht auszuhaltende Schmerzen. Als Manuel einmal extrem laut aufstöhnte wurde es in meinem Unterleib kurz warm und er ließ von mir ab. Er kam noch kurz zu meinem Ohr und meinte, wenn das jemals jemand erfährt würde ich mit dem Leben dafür bezahlen. Dann löste er meine Fesseln und ging aus dem Raum.

Ich saß auf dem Bett und konnte mich nicht bewegen. Als ich runter sah, sah ich, dass überall Blut war. Mir war bewusst woher es kam. Mir war aber auch bewusst, dass es noch andere Konsequenzen aus diesem Geschehen geben kann.

Am nächsten Tag stand ich unter extremen Schmerzen auf. Manuel war in der Küche und machte Frühstück. Als er mich sah, kam er auf mich zu und entschuldigte sich bei mir, dass das von gestern ihm so leidtut und er mich nicht verletzten wollte. Er hat auch gesagt es wird das erste und einzige Mal sein. Ich traue ihm nicht, aber was soll ich machen.

Als wir wieder in Köln sind, ist nichts wie vor dem Urlaub. Er behandelt mich nicht mehr wie seine Sklavin. Ich kann alles tun du machen was ich will. Ich muss ihm nur sagen wohin ich geh und das war es.

Jetzt haben wir noch eine Woche Ferien, aber mir geht es seit Tagen nicht gut. Ich esse kaum noch was und wenn kommt es gleich wieder raus. Und mir ist gestern bewusstgeworden, an was das liegen kann. Heute habe ich vor mir einen Test zu besorgen, um Klarheit zu bekommen, aber was auch immer dabei herauskommt, wird meine Pläne nicht verändern. Denn ich will nicht mehr. Ich werde mein Leben heute oder morgen beenden. Entweder es gehen zwei Leben zu ende oder eines.

In der Drogerie ist schnell ein Schwangerschaftstest gefunden und gleich um die Ecke ist eine Tankstelle.

Jetzt heißt es drei Minuten warten. Drei Minuten die mich an die schlimmste Zeit meines Lebens erinnern.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass nun drei Minuten um sind. Und meine Vermutung wurde bestätigt. Ich war von Manuel schwanger.

Wie das Leben so spieltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt