Teil 7

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Olivers Pov:

Nach dem Kuss hat Steffie mir noch gesagt, dass sie etwas für mich empfindet und wir haben uns darauf geeinigt es miteinander versuchen. Wir wollen es aber erstmal keinem sagen, denn momentan gibt es genügend Stress mit Franco und Julia.

Gemeinsam mit Stefanie gehen ich in die Klinik, um nachzufragen ob es schon etwas neues von Franco gibt.

Auf dem Weg zum Zimmer von Franco auf der ITS meinte sie nur, dass es noch nicht sicher ist, ob er ohne Schäden aus dieser Geschichte kommt. Klar war aber, dass bei der OP alle Verletzungen erfolgreich behandelt wurden und er sehr wahrscheinlich das ganze überlebt. Aber er hatte während der OP zwei weitere Herzstillstände, weshalb noch nicht klar ist, ob sein Gehirn Schäden davongetragen hat.

Weiter konnte sie nicht reden als ihr Pieper ging.
D: Shit. Das ist Alarm aus Julia's Zimmer.

Alle gemeinsam liefen wir den Gang runter zu ihrem Zimmer und was ich dort sah, lies das Blut in meinen Adern gefrieren.

Alexander stand da und reanimierte Julia bereits. Daneben bereitete eine Schwester die Intuition vor und eine andere den Defibrillator.

Nach etwa 20 Minuten vollsten Einsatzes haben wir es geschafft, dass Julias Herz wieder im Sinusrhythmus schlug.

D: Also, sie wurde heute von dir, Stefanie, gefunden. Bei den Untersuchungen konnten wir feststellen, dass sie ein SHT Grad 2 hat.
Hat einer von euch beiden, Oliver oder Alex, eine Idee, was sie haben könnte?
Ich möchte sie ungern schon wieder ins CT stecken, das machen die Kleinen nicht mit.

O: Was meinst du mit den Kleinen?
D: Ach du weißt es noch nicht. Julia und Franco bekommen Zwillinge.
O: Achso.............. Aber kommt es da nicht ab und zu vor, dass ein Schwangerschaftsdiabetes oder wie in ihrer Vorgeschichte Leukämie wieder auftritt?
D: Ja du hast recht. Ich nehme ihr Blut ab und lass sie auf das hin testen und wir lassen sie erstmal im Koma, da passiert den Kindern erstmal am wenigsten.

O: Sollen wir die beiden, also Franco und Julia in ein Zimmer legen?
D: Keine schlechte Idee, aber zuerst schauen wir was Julia hat.


Debbies Pov:

Nach der Blutabnahme bei Julia war ich auf dem Weg zu unsere kleinen Patientin Mona. Wir wollten sie zwar am Ende dieser Woche aus dem Koma holen, aber nach Absprache mit den anderen Ärzten haben wir beschlossen, wir lassen sie auch noch das Wochenende schlafen. Danach hoffe ich, dass sich ihr Körper auch im Wachen Zustand weiter regeneriert.

Sorgen mache ich mir am meisten um Julia und Franco. Bei Julia wissen wir nicht warum sie einen Herzstillstand hatte und bei Franco ob er bleibende Schäden hat. Also richtig bescheidene Situation.

Nächstes Ziel: Franco aufwecken. Wir haben die Narkosemittel mit Ende der OP das letzte Mal verabreicht, was bedeutet er sollte bald aufwachen.

Es war kurz vor Ende der Schicht meldete sich ein Monitor bei Franco. In dem Raum angekommen, sah ich schon, dass Franco wach war aber durch den Tubus nicht Atmen konnte. Kurzerhand war der Tubus entfernt und Franco versuchte etwas zu sagen.

F: Debbie, wie geht's Julia?
D: Ganz ruhig Franco. Wir wissen noch nicht genau, was ihr fehlt aber erfahren es mit Auswertung des Labors.
Zu dir. Wie geht es dir?
F: Mir ging es schon besser. Ich hab das Gefühl als würde meine Lunge zerreißen bei jedem Atemzug.
D: Du weißt noch was passiert ist?
F: Ja. Ich war auf dem Weg nach Hause und bin da Monas Pflegevater begegnet. Ich war so wütend und habe ihm gerade weg ins Gesicht geschlagen. Er hat gelacht und meinte jetzt wissen es eh alle was ich getan habe. Er zog ein Messer und ich wich bis zu einer Wand zurück. Da stach er mir in den Bauch und Rücken. Das ist das letzte was ich weiß.

D: Viel fehlt nicht. Das kann dir Oliver erzählen.

Bevor ich weiterreden konnte, kam eine Nachricht, dass Julias Werte da sind.

Ein kurzer Blick verriet mir, dass sie wieder Leukämie hat. Vorteil daran ist, Leukämie während der Schwangerschaft verschwindet danach wieder, aber kann während der Schwangerschaft große Probleme bereiten. Wie bei Julia jetzt.

Debbie's Pov:
Allein mein Blick muss Franco verraten haben, dass etwas bei Julia nicht okay ist.

F: Debbie, was hast du gerade erfahren, dass du so ernst schaust?!?
D: Franco, du hast bestimmt mitbekommen, wie schlecht es Julia gegangen ist. Derzeit liegt sie im künstlichen Koma, denn sie ist uns zusammengebrochen und hatte einen Herzstillstand. Jetzt wissen wir was Verursacher dafür war. Du weißt ja, sie hatte als sie klein war Leukämie, zwar keine heftige Form, aber trotzdem Krebs. Das heimtückischen an dieser Form ist, dass sie während einer Schwangerschaft wieder zurückkommen kann und das mit Vorliebe bei Mehrlingsschwangerschaften.
Also zusammengefasst: Julia hat wieder Leukämie und braucht jetzt eine Stammzellenspende. Problem ist wir haben in der Datenbank schon einen Durchlauf gemacht aber es wurde kein passender Spender gefunden. Jetzt stellt sich uns die Frage, ob wir ihre Eltern, Geschwister oder nähere Verwandten fragen können, ob sie bereit wären zu spenden. Weißt du jemanden?

F: Wie du ja weißt, sie hat keine Geschwister und ihre Eltern leben seit 2 Jahren nicht mehr. Sonstige Verwandte kenn ich leider nicht. Aber es gäbe da jemanden.

D: Wer denn Franco, wenn du keine anderen Verwandten kennst?

F: Sie hat eine Tochter.

D: Wie bitte? Was? Eine Tochter? Seit wann das denn?

F: Schon lange. Sie ist auch hier auf der Station. Frag nicht lange weiter, dass soll sie dir dann selber erklären.

D: Okay. Aber wir haben nur ein Kind auf der ITS. Mona.

F: Ja. Mona ist ihre Tochter. Sie hat sie damals zur Adoption freigegeben, denn sie war zu jung, um Verantwortung für ein Kind zu übernehmen.

D: Gut. Dann werden wir einmal schauen ob Mona in Frage kommt. Aber bevor sie wirklich spenden kann, muss sie erstens wach sein und wissen wer Julia überhaupt ist.

F: Ja wäre gut. Um nochmal auf die Diagnose zurück zu kommen. Du sagtest Leukämie käme gerne bei Mehrlingsschwangerschaften wieder. Heißt das, dass wir Zwillinge bekommen?

D: Ja, Franco. Julia erwartet Zwillinge und sie sind bis jetzt kern gesund.

Was machen wir jetzt nur? Wir haben keinen, der Julia schnell helfen kann und ihre Tochter, die vielleicht in Frage kommt, ist nicht ansprechbar.

Ich überlegte einige Zeit, bis ich zu dem Entschluss kam, einfach mal einen Abgleich zu machen, ob Mona überhaupt in Frage kommt.

Nach nicht einmal einer Stunde hatte ich die Ergebnisse. Mona könnte spenden. Was mach ich denn jetzt? Ich kann doch nicht ohne die Erlaubnis von Mona und Julia eine Stammzellenspende machen. Jedoch ist das die einzige Lösung, die uns garantiert, dass Julia und die Kleinen überleben. Weiter konnte ich nicht mehr darüber nachdenken, da ein weiterer Notfall gemeldet wurde. Es war ein Mann, der einen Kopfschuss hatte. Wie der noch am Leben sein konnte war mir klar ein Rätsel. Als wir ihn umbetten, fiel ein Brief aus einer seiner Taschen. Ich beachtete ihn nicht weiter und kümmerte mich darum, dass er soweit Kreislaufstabil ist, damit wir ein CT machen können.
Nach ca. 15 Min waren wir soweit, dass er in die weiteren Untersuchungen konnte. Jetzt widmete ich mich dem Brief zu.

Was ich darin las, war erschreckend. Ich konnte nicht glauben, dass dies der Adoptivvater von Mona ist und jener für ihren körperlichen Zustand ist. Positiv daran ist, dass wir ihn Fragen können, ob Mona spenden darf oder nicht. Aber will ich von ihm, dass er so eine wichtige Entscheidung trifft? Definitiv nicht. Jetzt werde ich einmal mit unserem Chef reden, ob man hier nicht eine Ausnahme machen kann, da er Julia ja kennt und weiß, was mit Franco passieren wird, wenn sie und die Kinder sterben.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 09, 2018 ⏰

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