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Mila P.o.V

Tränen der Wut rannen meine Wangen herunter und tropfte auf meine Hände. Diese zitterten vor Enttäuschung. Es war ca. 6 Uhr morgens als ich mich auf den Weg zum Königssaal machte um Legolas und Thranduil einen Besuch abzustatten. 

Der Plan war kompliziert aber perfekt. 

Ich sah Tauril wenige Meter von mir entfernt stehen. Sie hatte mir den Rücken zugekehrt und hatte ein aufgeschlagenes Buch in den Hände. wütend rauschte ich an ihr vorbei aber nicht ohne sie einmal absichtlich anzurempeln. Hundertprozentig wusste sie auch von dieser Verschwörung. Kurz bevor ich den Thronsaal erreicht hatte, zog ich meinen Dolch, den ich von Fili bei unserer Flucht erhalten hatte aus meiner Stiefellette. 

Ich atmete einmal tief durch und lief mit aufrechter Haltung bis zum Thron auf dem Thranduil mit hochnäsiger Miene saß. "Ah Mila. Was verschafft uns die Ehre?", sagte er und schaute mich verwundert an. "Welche Ehre? Meine Ehre würde ich nie für dich verschwenden.", erwiderte ich genervt und schaute ihn trotzig an. Er schaute mich einfach nur gleichgültig an. "Ich habe ein Angebot, dass ihr unter gar keinen Umständen zuschlagen könnte.", sprach ich weiter und schaute erst Thranduil und dann Legolas an, der neben dem Thron stand. "Sprich.", entgegnete Thranduil neugierig, was mich noch wütender machte. "Ich verlange die Unterbringung meines Vaters und von Bard in ein normales Zimmer und ich möchte, dass die besten Heiler der ganzen Welt für die beiden anreisen.", sprach ich ruhig aber meine Stimme begann am Ende vor Wut zu zittern. Man konnte Thranduil und Legolas ansehen, dass sie mit diesem Verlangen nie gerechnet hätten. "Wie..", begann Legolas wurde aber kurz darauf von mir unterbrochen. "Ist doch Scheißegal. Fakt ist, dass ihr die beiden wie Gefangene behandelt und mir dreist ins Gesicht gelogen habt." Wütend schaute ich beide an. "Was ist die Gegenleistung?", fragte Thranduil mich interessiert und erhob sich von seinem Thron. "Eigentlich...das ich mich nicht vor euren Augen umbringe und dann wäre die Hochzeit mit Legolas und die Herrschaft von ihm über den Erebor vorbei.", erwiderte ich ernst, zog meinen Dolch und hielt ihn an mein linkes Handgelenk. Die beiden starrten mich nur fassungslos an. 

Ich war bereit alles zu tun um meinem Vater das Leben zu retten. Ich war so sauer auf Legolas und Thranduil aber noch enttäuschter war ich von den Zwergen, die eigentlich meine Familie sein sollten.

"Gut wir machen es.", erwiderte Thranduil nach einiger Zeit und schaute mich an. "Das was ihr meinem Vater und Bard angetan habt werde ich euch nie verzeihen, genauso wie die Tatsache, dass ihr mich über seinen Tod belogen habt. Wieso? Wieso habt ihr das getan? Was bringt euch der vorgetäuschte Tod meines Vaters und die Trauer, die ihm mir damit verpasst habt? Was habe ich euch getan, dass ihr mich so leiden lasst, indem wissen, dass es eigentlich ganz anders ist?" Tränen liefen meine Wangen herunter und ich sackte auf meine Knie zusammen. Meine blonde Haare klebten in meinem Gesicht, die ganzen Emotionen der letzten tag kamen auf einem Schlag hoch und brachen einfach so aus mir heraus. Ich raufte mir die bilden Haare und fing laut an zu schreien. Ich schrie meine ganze Wut, Trauer und Enttäuschung einfach heraus. 

Ich lag auf dem Boden im Thronsaal und weinte stumm vor mich hin. Eine Hand berührte meine Schulter und jemand hockte sich neben mich. "Mila.", hörte ich die Stimme von Legolas sagen und schüttelte sofort seine Hand wieder ab. "Hau ab. Lass mich in Ruhe.", fuhr ich ihn enttäuscht an und hörte wie sich wenig später Schritte entfernten. 

Es dauerte nicht lange, da ertönten neue Schritte auf dem Boden und eine weitere Person hockte sich neben mich. Sie strich mir liebevoll meine Haare aus dem Gesicht und ich erblickte die Person. Es war Dwalin. "Lass mich in Ruhe.", fuhr ich ihn ebenso enttäuscht an und setzte mich aufrecht hin. "Was ist passiert Mila?", fragte er mich ruhig und bedacht. Er schaute mich an. "Ich weiß es. Wie konntet ihr mich so belügen? Wie konntet ihr meinen Vater für Tod erklären, obwohl er am leben ist? Wie konntet ihr mir die Schmerzen des Verlustes antun? Wie Dwalin?", immer mehr Tränen liefen meine Wangen herunter und Dwalin schaute mich überrascht an. "Mila, es ist wichtig das du mir jetzt genau zuhörst." "Wieso? Damit du mir noch mehr Lügen erzählst? Wie soll ich dir jemals wieder glauben Dwalin?" Die Enttäuschung wandelte sich in Wut um und ich schaute Dwalin angriffslustig an. "Thorin wurde beim Kampf gegen die Orks stark verwundet. Arzog hat ihn mit seinem Schwert im Bauchraum getroffen. Es war schlimm. Thranduil und Legolas haben ihm Angebot ihn hier bei den Waldelben zu versorgen. Thorin hat eingewilligt aber nur unter einer Bedingung. Er hat gesagt, dass er an dieser Wunde höchstwahrscheinlich sterben wird und wollte nicht, dass du ihm beim sterben zu siehst. Er wollte, dass du glaubst er sei schon Tod. Er wollte dir seinen Weg in den Tod ersparren Mila."Dwalin schaute mich mitleidig und traurig an. "Wieso?", fragte ich Dwalin unter Tränen und zitterte am ganzen Körper. "Er wollte dich schützen Mila. Er wollte nicht, dass du mit ansiehst wie er stirbt." Ich begann immer lauter zu Schluchzten und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Wird er sterben Dwalin?", brachte ich zwischen meinen Schluchzern hervor und schaute ihn aus traurigen Augen an. "Ich weiß es nicht Mila. Ich weiß es nicht.", erwiderte Dwalin und auch ihm kullerte eine Träne die Wange herunter. Langsam rutschte ich auf ihn zu und er zog mich in eine feste aber liebevolle Umarmung. "Er darf nicht sterben. Nicht jetzt, wo ich ihn gerade wieder habe." Meine Tränen tropften auf die Kleidung von Dwalin und durchnässten diese merklich. Dwalins Hand wanderte zu meinen Haaren und streichelte beruhigt darüber. 

Wir saßen ungefähr 10 Minuten einfach nur da. "Danke.", flüsterte ich Dwalin zu und löste mich langsam aus seiner Umarmung. "Wofür?" "Das du mir die Wahrheit erzählt hast.", sagte ich lächelnd und wir beide erhoben und vom Boden.

Langsam liefen Dwalin und ich über die Gänge. "Ich werden Legolas heiraten.", sagte ich nach einiger Zeit entschlossen und sah in das überraschte Gesicht von Dwalin. "Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?" "Sie haben Thorin und Bard medizinische Versorgung ermöglicht. Ich bin es ihnen schuldig. Ich tue es für Thorin.", sagte ich entschlossen und umarmte Dwalin nochmals. 

Noch an diesem Tag wurden Bard und Thorin freigelassen und Medizinisch versorgt. Bards Zimmer war direkt neben dem von Sigrid. Unter Anordnung von mir wurde es so gemacht. Thorins Zimmer war natürlich direkt neben meinem. Der Zustand stand schon seit Tagen kritisch um ihn. 

"Ich werden Legolas heiraten.", sagte ich nachdem ich das Zimmer von Thorin betreuten hatte. Erstaunt schauten mich alle anwesenden Personen an. "Ich tue es für meinem Vater und weil ihr ihm medizinische Versorgung ermöglicht." "Das ist ja wunderbar.", lächelte mich Thranduil an und der Blick von Legolas spiegelte Verwirrung. 

Ich stand in meinem Zimmer. Heute war dieser eine Tag, den ich mir schon immer in meinem Leben gewünscht hatte. Meine Hochzeit. Es wird ja immer gesagt dies sei der schönste Tag im Leben. Ich sage dazu, es ist nur der schönste Tag wenn man einen Menschen an seiner Seite hat, den man Liebt. Ich hatte Legolas. Ich liebet ihn nicht. Kann man jemanden Heiraten, den man nicht liebt. Ich sage ja. Es ist für Bard und vor allem für meinen Vater. Ich hatte schreckliche Gewissensbiss. Eigentlich wollte ich mein restliches Leben mit Jackson verbringen aber die Umstände und das Schicksal schienen das anderes zu sehen. 

Das Kleid stand da. Es war weiß. Weiß wie Schnee. Das schönste Kleid das ich je gesehen hatte. Jetzt wurde mir erst bewusst auf was ich mich eingelassen hatte. War es die falsche Entscheidung gewesen? Nein, es war Richtig sag ich mir immer wieder sonst würde Thorin jetzt Tot sein. Ich zog das Kleid mit Hilfe von Sigrid an. Es passte perfekt. Wie eine richtige Prinzessin hatte Sigrid grinsend gesagt und meine Wange geküsst. 

Nun stand ich hier direkt vor der riesigen Tür. Dort hinter waren tausende Leute. Menschen, Elben und Zwerge. Thorin und Brad werden nicht da sein. Ein fremder Elb und Kili kamen auf mich zu. Alle waren schön gekleidet, so vornehm. ,,Du siehst wunderschön aus Mila.", lächelt er mich an und umarmte mich. ,, Danke, du auch.", gab ich lächelnd zurück und schaute ihn an. "Es tut mir leid Mila.", sagte er zu mir und eine kleine Träne rollte daraufhin meine Wange hinunter. "Was man nicht alles für die Familie macht, nicht wahr.", lächelte ich ihn traurig an und drehte mich zur Tür. Plötzlich packt mich der Wachelb an der Tür am Arm. ,,Es geht los." ,,Alles Klar.", gab ich entschlossen von mir und hackte mich bei Kili ein. Kili würde den Part von Thorin übernehmen, da ich es mir gewünscht hatte.

Die Tür wurde geöffnet. Ein Lied wurde angestimmt. -Hello My Love von Westlife- 

-Lied bitte anschalten- 

Schritt für Schritt liefen wir langsam den langen Weg zwischen den Stühlen entlang. Meine Nervosität wurde immer größer. 

 Er sah gut aus, einen dunkelgrünen Anzug trug er, seine blonden Harre glänzten im Licht. Ich ging immer weiter auf ihn zu. Wir standen vor einander. Ich lächelte ihn leicht an und ließ Kili meine Hand an Legolas übergeben. Ich wurde von meinen eigene Gefühle überwältigt. Es war ein fast schon magischer Moment, nur mit dem falschen Mann an meiner Seite. 

,,Und nun wollen sie Mila Talina Eichenschild, den hier anwesenden Legolas zum Mann nehmen, ihn lieben und ehren, dann besiegeln sie es hier.", begann der Obersteelb des Glaubens und hielt mir ein Messer hin. ,,Und möchtest du Legolas Prinz der Waldelben, die hier anwesende Mila Talina Eichenschild, lieben und ehren dann besiegelt es ebenfalls." Ich schnitt mir mit dem Messer in die Hand. Legolas tat es mir nach. Wir hoben gleichzeitig unsere Hände und schlossen sie über unseren Köpfen zusammen. ,,Nun, hier die Ringe.", fuhr Fili fort und gab sie Legolas. Ich hielt ihm meine Hand hin. Ich hatte Fili, Sigrid und Dwalin zu meinen Trauzeugen ernannt. Legolas schob den Ring auf meine zittrige Hand und schaute mich dabei aufmunternd lächelnd an.

Wir drehten uns zum Volk und der Gemeinschaft aus Menschen, Elben und Zwergen um. 

,,Hier mit erkläre ich euch zu Mann und Frau." 

-Überarbeitet-

Thorin's TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt