Step: 15

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Mein Vater ist tot. Mein Vater, der mich erzogen hat, ist tot. Ich kann das nicht glauben. Ich stand auf und seufzte. Plötzlich stand Heinrich vor mir und sah mich nicht gerade nett an. "Was machen sie hier Heinrich?", fragte ich ihn und sah ihn mit großen Augen an. Er nahm einfach mein Handgelenk und zog mich mit. "Lassen sie los! Sie tuen mir weh!", brüllte ich, in der Hoffnung, dass mich jemand hören würde, doch vergeblich. Es ist spät Abends. Wer zum Henker, würde so spät an eine Tankstelle fahren? Und wo wir schon mal dabei sind. Woher wusste er, wo ich war? "Du weißt es vielleicht nicht, aber ich bin der Bruder deines Vaters. Sicherlich weißt du, aber das dein Vater tot ist.", sagte er und mir leuchtete ein Licht auf. Er hatte meinen Vater getötet!Wollte Carlo darauf andeuten? Konnte Carlo mir nicht die gesamte Wahrheit sagen, weil er von Heinrich die ganze Zeit unterdruck gesetzt wurde? Genau! Carlo benahm sich seit heute komisch. Ich kann mir vorstellen, dass Carlo gesehen hatte, wie er meinen Vater umgebracht hatte. Heinrich hat ihm gedroht und ein Foto von ihm gemacht. Carlo durfte nicht erzählen, dass er das getan hatte. Carlo hatte also eine Anspielung darauf gemacht, dass jemand meinen Vater umgebracht hatte. Also hat Carlo mein Geheimnis gar nicht ausgeplaudert. Ich bin so dämlich! Warum bin ich nicht da geblieben und hab mit ihm darüber gesprochen? Der Schock, war schuld. Aber, wann hätte Carlo etwas davon sehen können? Ich erinnere mich! Wenn Carlo aufgeregt ist, geht er manchmal in der Nacht, nach draußen und geht spazieren. Da muss er etwas gesehen haben! Wir sind an Heinrichs Auto angekommen. Er schob mich darein und ich versuchte mich zu wehren. Doch es klappte nicht. Er schloss die Tür, stieg selber ein und fuhr los. Er hatte alle Türen verriegelt. "Was hast du vor?!", brüllte ich ihn an. "Ich werde dich umbringen, damit ich das eigentlich dir zustehende Erbe bekomme.", sagte er und lachte hämisch. Dieser Sack! Ich nahm unauffällig mein Handy. Was?! Ich hatte hier keinen Empfang?! Ich versuchte nach dem Radio-Peilsender des Autos zu suchen. Dort in der Nähe musste es auf jeden Fall Empfang geben. Ich hatte ihn. Tatsächlich einen Balken! Ich tippte Carlo eine Emoji Nachricht, die er auf jeden Fall verstehen musste! Wer weiß, wie lange ich noch Empfang habe. Ich wusste, dass Heinrich mich zu meinem früheren Zuhause fahren würde. Klischeehaft. Kennt man von Heinrich ja nicht anders. Also schickte ich Carlo folgendes: "👴🏻→💁🏽🚘🔒→🕍💁🏽🔫☠→👴🏻=💸_💁🏽☠🔚" Ich sendete die Nachricht. Es lud und lud, aber wollte nicht gesendet werden. Komm schon!

CARLO POV.
Ich laufe verzweifelt hin und her und kann nicht glauben, was ich da gesagt habe! Aber ich hätte es nicht anders ausdrücken können! Wie hätte ich auch? Die Jungs versuchten mich zu beruhigen, doch vergeblich. Ich konnte mich nicht beruhigen. Wie denn auch? Meine Freundin, rennt seit zwei Stunden allein da draußen rum und ich hab keine Ahnung wo sie ist. Sie antwortet nicht mal auf meine Anrufe! Plötzlich bekam ich eine Nachricht. Sie ist von Rea! Eine Emoji Nachricht. Ich verstand sie schnell. "Wir müssen zu nach Stuttgart zu Reas altem Zuhause fahren! Ihr Onkel will sie dorthin entführen, sie umbringen damit er das rechtmäßige Erbe bekommt! Los schnell!", sagte ich hektisch und der Fahrer setzte sich ans Steuer und fuhr unverzüglich los.
REA POV.
"Für eine Entführte, bist du ganz schön still.", meinte Heinrich skeptisch. "Naja, du bist eben nicht der Schlauste.", meinte ich, öffnete die Autotür und sprang nach draußen. Ich rollte die Straße entlang und hab mehr als nur blaue Flecken am ganzen Körper. Ich hatte es irgendwie geschafft die Autotür auf zu bekommen. Da nicht so viele Autos fuhren, kroch ich bis zur anderen Straßenseite. Dort setzte ich mich hin. Heinrich konnte nicht wieder zurück fahren, da er vor lauter Aufregung an einen Baum fuhr. Ich setzte mich hin, als ich die andere Straßenseite erreichte. Ich nahm zitternd mein Handy, was unversehrt blieb. Ich wählte zitternd Carlo's Nummer und rief ihn an. Diese Wunden taten so weh, dass ich nichts anderes tun konnte außer zu zittern und leise zu wimmern. Es klingelte. Carlo ging ran: "Rea? Bist dus? Alles in Ordnung?!" "Ja, alles okay. Könnt ihr mir entgegen kommen? Ich bin Heinrich entkommen. Ich gehe zu euch zurück und meine Taschenlampe vom Handy wird immer im S.O.S Rhythmus leuchten, damit ihr mich erkennt." "Okay! Ich bin so froh, dass es dir gut geht! Wir sind schon auf dem Weg. Wir beeilen uns! Mach keinen Scheiß, ja?" Ich musste lächeln. "Ja", hauchte ich, dann legte ich auf. Ich stellte die Taschenlampe so ein, wie ich es gesagt hatte und ging los. Nach jedem Schritt den ich ging, wurde ich immer schwächer. Der Schmerz der Wunden, wurde immer unerträglicher. Ich wimmerte lauter. Ich sah ein großes Auto oder Bus in meiner unmittelbaren Nähe. Die Scheinwerfer blinkten auch im S.O.S Rhythmus. Ich lächelte erleichtert und mir wurde schwarz vor Augen.
CARLO POV.
Als wir Rea entdeckten, freute ich mich, aber sie kippte um. Ich bin raus gerannt, als der Bus hielt und hab sie rein getragen. Sie liegt jetzt in unserem Bett. Sie hat Wunden am ganzen Körper. Sie sagte mir doch, es sei alles Okay. Ich tupfte ihre Wunden mit einem nassen Tuch ab. Sie zuckte manchmal, weil es anscheinend weh tat. Als ich alle Wunden mit Wasser abgetupft hatte, musste ich nur die Salbe gegen offene Wunden, auf diese schmieren. Ich legte das Tuch mit der Salbe auf eine Wunde. Sie wachte auf und verzog voller Schmerz das Gesicht. Ich küsste sie damit es vielleicht nicht ganz so weh tut. Dann löste ich mich von ihr und löste auch das Tuch von ihrer Wunde. "Tut mir leid.", flüsterte ich. "Schon okay.", hauchte sie. Sie atmete schwer und schwitzte. Ich legte meine Wange an ihre Stirn und bemerkte, dass sie wahrscheinlich hohes Fieber hatte. Ich gab ihr erstmal ein Mittel gegen ihr Fieber. Das ist erstmal wichtiger, als ihre Wunden. Dann begann ich wieder die Wunden mit der Salbe ein zu cremen. Jedes mal, wenn ich das tat küsste ich sie. Als ich damit fertig war und das ganze Zeug wieder weg räumte, schlief sie. Hätte mich auch gewundert, wenn nicht. Ich schaltete das Licht aus und legte mich zu ihr. Ich nahm sie in den Arm. Warum muss sie nur so leiden? Mit diesem Gedanken, schlief ich ein.

REA POV.
Ich wachte auf und alles schmerzte höllisch. Carlo sah mich besorgt an. Ich sah aus dem Fenster und bemerkte, dass der Tourbus fuhr. "Wohin fahren wir?", fragte ich und rieb mir den Schlaf aus den Augen. "Nach Hause.", meinte Carlo und ich sah ihn geschockt an. "Und was ist mit der Tour?!", fragte ich ihn geschockt. "Die wird vorerst abgebrochen." "Aber.." "Rea, du musst zu einem Arzt. Vielleicht, wirst du einfach nur kurz verarztet und kannst dann wieder gehen. Obwohl..", sagte Carlo und schob mein T-Shirt nur bis zu meinen Brüsten hoch. Fast alles war blau und geschwollen. Carlo strich kurz über meine geschwollenen Rippen. Ich zog scharf Luft ein. Das tat höllisch weh. "In deinem Rippen-und ein bisschen im Bauchbereich ist alles geprellt.", meinte Carlo besorgt. Ich sah ihn mit einem unglücklichen Gesicht an. "Es tut mir so leid.", sagte ich und mir rollte eine Träne die Wange hinunter. Wegen mir mussten die Jungs, die Tour abbrechen. "Und wenn ihr ohne mich weiterfahrt?", fragte ich Carlo und versuchte zu lächeln. Natürlich, will ich nicht, dass Carlo mich allein lässt, aber ich will auch nicht, dass sie, wegen mir ihre Tour abbrechen müssen. "Kommt gar nicht in Frage! In diesem Zustand, lass ich dich unter keinen Umständen allein!", sagte Carlo und sah mich ernst an. "Ich werde nicht zulassen, dass dir sowas noch einmal passiert!", sagte er und ballte seine Hände zu Fäusten. "Ich werde dich beschützen!", meinte er dann ruhiger. Ich lächelte. "Danke!", flüsterte ich. "Wofür?", flüsterte er zurück. "Dass ich dich lieben darf!", sagte ich, zog ihn zu mir runter und küsste ihn inning. Das taten wir eine Weile, bis wir in Stuttgart angekommen sind.

The Time Keeper Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt