Disco, die Erste

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Es war wieder einmal Samstagabend und wie so oft war Stef, mit ihren Freunden in ihrer Stamm Disco.

Sie stand in einem ruhigeren Teil, etwas abseits der Tanzfläche und die zwei Mädels neben ihr unterhielten sich gerade angeregt mit ihren Freunden, während sie sich, wie sehr häufig in letzter Zeit wie das fünfte Rad am Wagen vor kam.

Sie hatte eben keinen Freund und glaubte auch nicht, dass sich das in naher Zukunft ändern würde.

Die meisten Jungs, die sie kannte waren Idioten, schon vergeben, zu jung oder sie hatte neben einfach kein Interesse an ihr.

Gut, sie war nun mal etwas stabiler gebaut und wirkte wohl auch auf den ersten Blick etwas unterkühlt, doch war das einfach nur ein Schutz, den sie sich in den letzten Jahren aufgebaut hatte.

Alles in allem hatte sie sich mehr oder weniger damit abgefunden allein zu sein.

Es gab wohl jemanden für sie der ihr einfach nicht aus dem Sinn ging, doch leider existierte dieser Junge nur in ihrer Fantasie.

Und das der einfach so auftauchen würde, war mehr als unwahrscheinlich.

Aber träumen wird man ja wohl noch dürfen?

Das machte sie oft. Einfach träumen.

Sie hatte sich viele Geschichten ausgedacht und dieser Junge war eine ihrer Hauptfiguren.

Er hieß Lúcca, war groß, hatte kurze schwarze Haare und silberne Augen.

In ihrer Geschichte war er das Oberhaupt eines Drachenklans und sie war seine beste Freundin und Partnerin.

Eine der Besonderheiten an diesen Drachen war, dass sie in Menschengestalt durch die Dimensionen reisen konnten.

Und Lúcca hatte seiner Rie, das war ihr Name in der Geschichte, einmal versprochen sie zu finden.

Egal wie viele Dimensionen er abklappern musste, er würde sie auf jeden Fall finden. Und Rie hatte ihm versprochen auf ihn zu warten, wie lang es auch dauern mag.

Ziemlich abgedroschen, das gab sie zu, aber es ist ihrer Geschichte und da darf das auch mal etwas kitschig sein.

Diese Szene ging ihr gerade durch den Kopf, als eine ihrer Freundinnen sie anstupste, wobei sie mit dem Ellenbogen fast von dem kleinen Bartisch gerutscht wäre, an dem sie standen.

„Hey, schau mal unauffällig zur Tür. Da steht einer, wär das nichts für dich?" sagte sie und grinste das Mädchen neben sich verschwörerisch an.

Stef verdrehte innerlich die Augen.

Ihre beiden Freundinnen hatten es sich zur Aufgabe gemacht sie an den Mann zu bringen und sie wurden nicht müde dieser Herausforderung gerecht zu werden.

Leicht entnervt drehte sie sich zur Tür und hielt aus schau, nach dem Objekt ihres nächsten Versuchs.

Es standen nicht viele dort, also blieb es einfach zu erraten wenn sie meinten.

„Der im weißen Hemd?" fragte sie und wand sich kurz zu ihr um.

Sie grinste breit. „Genau der."

Stef schaute sich den Neuankömmling genauer an.

Groß, gut gebaut, schwarze kurze Haare. Eigentlich genau ihr Typ, doch wie gesagt, sie hatte es aufgeben.

„Ja, der is nicht schlecht, aber ich glaub der sucht jemanden." sagte sie, drehte sich wieder um und wies mit dem Daumen über ihre Schulter.

Ihre Freundinnen sahen sie kurz verwundert an, dann schauten sie wieder zu dem Jungen am Eingang.

Was wäre wenn,...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt