Chapter 1

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Elf Jahre später

Schreiend wand ich mich hin und her. Bekam keine Luft mehr.

„Dad, nein!", rief ich und wollte ihm helfen, doch das Auto versank immer weiter im Wasser. „Dad!", schrie ich. Doch die Männer in weiß hielten mich auf ihm zu helfen.

„Rose, wach auf!", drang eine Stimme zu mir, doch ich schrie weiter. Meine Lunge brannte, mir war eiskalt.

„Rose, du träumst, wach auf.", drang wieder die Stimme zu mir und mein Herzschlag beschleunigte sich. Ich zitterte, als ich meine Augen aufschlug und ein weiteres mal schrie.

„Weiße Männer, Dad, Unfall.", stammelte ich vor mir hin und merkte wie mich jemand in den Arm nahm und mir beruhigend über den Rücken strich. Ich atmete den vertrauten Geruch meines Bruders ein und versuchte meine hektische, angsterfüllte Atmung und das zittern unter Kontrolle zu kriegen. Tränen rannen über mein Gesicht.

„scht, ist ja gut.", flüsterte er und drückte mich an sich. Das tat er immer wenn ich aus einem Albtraum erwachte. Es gab mir die Sicherheit die ich in den Träumen nicht hatte.

Seid dem Unfall waren bereits elf Jahre vergangen und immer noch kam ich mit dem Tod meines Vaters nicht klar. Diese Albträume plagten mich seit seiner Beerdigung beinahe jede Nacht und ich konnte nichts dagegen unternehmen. Ich war meinem Bruder so dankbar, das er mich aufnahm und sich um mich kümmerte. Obwohl ich genau wusste was damals genau geschehen war, konnte ich es nicht richtig verarbeiten.

„Komm wir machen uns was zu essen.", flüsterte Eric und stand auf. Er hielt mir seine Hand hin um mir beim Aufstehen zu helfen. Ich nickte, griff diese und stellte mich auf meine zittrigen Beine um mit ihm in die Küche zu gehen. Es war früh, die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen, doch das war normal bei uns. Bei der Treppe blieb ich stehen und deutete mit dem Daumen aufs Bad. Mein großer Bruder verstand und ging alleine weiter während ich mich auf den weg zur anderen Seite des großen Flures machte. Wir hatten dieses Haus von unserem Dad vererbt bekommen, sowie das gesamte vermögen. Eric fand diese Wohnung viel zu groß und unpraktisch dafür, das wir hier nur zu zweit Wohnten, womit er natürlich recht hatte. Ich konnte mich jedoch nicht von ihm trennen, aus Angst meine Kindheit vergessen zu können. So viel lag mir an diesem Haus, und besonders an dem Garten, wo ich den Großteil der Zeit nach dem Unfall verbracht hatte. Barfuß bin ich über die riesige Wiese zu den Blumen gegangen, dort gelesen, gemalt oder gezeichnet, die Pflanzen gepflegt oder stunden lang im Gras gelegen und in den Himmel hinauf gesehen. ich glaubte sie, Mom und Dad, wären an diesem Ort immer in meiner nähe um sich meine Geschichten anzuhören, oder mir beim Malen zu zusehen. Der Garten hatte mir eine gewisse Kraft gegeben weiter zu machen bis heute, auch wenn ich jetzt nicht mehr so oft dort war.

Ich spritzte mir eiskaltes Wasser ins Gesicht um die weißen Männer aus meinem Kopf zu kriegen und stellte mich unter die Dusche, ein tägliches Ritual. Danach ging ich zurück in mein Zimmer und öffnete meinen Kleiderschrank um mir eine bequeme schwarze Jeans und ein Langärmliges schlichtes weißes Shirt zu nehmen und es anzuziehen. Wenige Minuten später stand ich mit einem unordentlichem Dutt in der Küche und sah Eric dabei zu wie er Rührei brät. Währenddessen bekam ich den drang ihm zu danken, weshalb ich um die Kücheninsel ging um ihn in eine Umarmung zu ziehen.

„Danke." flüsterte ich nur. Er lächelte und legte seine Arme ebenfalls um meinen Körper und streichelte meinen Rücken wie vorhin schon, als er mich geweckt hatte. Wir lösten uns aus der Umarmung und ich begann liebevoll den Tisch zu decken.

„Ich weißt du hast es nicht gerne wenn wir Besuch haben", begann er und ich stoppte kurz damit die Teller auf den Tisch zu stellen, atmete durch und machte weiter, wartend darauf, dass er fort fuhr. „nun ja. Ich hab ein paar Freunde eingeladen. Eine kleine Party." Nicht schon wieder!, meckerte mein Unterbewusstsein und stellte sich schon vor wie ich wiedermal alleine in meinem Zimmer hocken würde darauf wartend das auch der letzte Gast endlich nach Hause fuhr, damit ich endlich schlafen gehen konnte. Ich mochte Menschen nicht. Sie verurteilten einen als verrückt ohne ihn Richtig zu kennen, das ging mir auf den Geist.

Her name is RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt