Sie hatte ihre Tochter schon zum Kindergarten gebracht und war zu Fuß zum U-Bahnhof gegangen. Ihr Auto war letzte Woche kaputt gegangen und stand nun für zwei Wochen in der Werkstatt. Als sie die Treppe in den Untergrund hinunter ging, wurde ihr immer unwohler. Dieser Gestank, die vielen Menschen, die jeden Tag hier ein und aus gingen und der enge Raum für all diese Menschen, alles unerträglich für sie. Es waren fünf Uhr achtundvierzig, sie hatte also noch vier Minuten Zeit bis ihre Bahn kam. Sie kaufte sich noch schnell einen Kaffee und ein belegtes Vollkornbrötchen und stieg um fünf Uhr zweiundfünfzig in die Bahn ein: Setzte sich ganz rechts an ein Fenster. Nun waren es zwar noch viele Stationen bis zu ihm aber sie hatte jetzt schon keine Lust ihm zu begegnen. Sein ungepflegtes Aussehen und die ungebügelten Hemden machten seine Anwesenheit auch nicht gerade besser. Er würde reinkommen, sie sehen, sich dann neben sie in den Sitz fallen lassen und mit einem falschen Lächeln anfangen, sie mit den Erlebnissen seines Wochenendes zuzuföhnen.