||Kapitel 1||

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"Katherine Mikaelson. Komm sofort runter!"
Ich schluckte und ging aus meinem Zimmer, um mich meiner Mutter zu stellen.
Ängstlich ging ich in's Wohnzimmer. Mom war sauer, das konnte ich sehen, doch ich wusste nicht warum! Und das war nicht gut. Außerdem roch ich schon die leichte Alkoholfahne meiner Mutter. So früh und schon angetrunken.
Seit dem Tod meines Vaters und meiner Schwester vor 5 Jahren war Mom nicht mehr die Selbe. Sie trank, als gäbe es kein Morgen mehr, war andauernd auf irgendwelchen Partys und helfen tat es ihr trotzdem nicht. Gleichzeitig musste Mom noch arbeiten, was die Sache nicht vereinfachte.
Die Familie Mikaelson gehörte zum Geldadel der Stadt. Wir waren wahrscheinlich die reichste Familie hier. Doch jeden Tag erfuhr ich am eigenen Leibe, dass Geld eben nicht alles ist. Von Geld kannst du dir keine Liebe kaufen. In der Schule bist du automatisch beliebt, wenn du reich bist, aber das habe ich schnell geändert nach dem Tod von Dad und Sophie. Auch wenn Andere es sagten, Geld ist eben nicht alles. Nicht alles bekommt man mit Geld.
"Was ist los, Mom?",fragte ich zögerlich und senkte dabei den Kopf, wobei mir eine braune Haarsträhne in mein Gesicht fiel, die sich aus dem strengen Dutt gelöst hatte.
"Du solltest putzen!",fuhr sie mich an.
Stimmt. Ich sollte das Anwesen putzen. Das machte Mom immer. Ich sollte putzen, meistens kochen, Wäsche machen, Autos putzen, den Hof fegen, den Rasen mähen, die Fenster putzen, Regale abstauben, spülen und abtrocknen und und und. Wir hatten zwar zwei Dienstmädchen, Clara und Zoe, aber denen nahm ich oft viel Arbeit ab, während ich gleichzeitig zur Schule und arbeiten musste.
Am Anfang bin ich auch zum Ballett und zum Handball gegangen und auch Kampfsport hatte ich betrieben, doch damit habe ich schnell aufgehört.
"Ich habe geputzt!",verteidigte ich mich und verschränkte dabei die Arme vor der Brust.
Mom lachte verächtlich und fuhr mit dem Zeigefinger über das schwarze Regal hinter ihr. Als sie mir den Finger entgegenstreckte, konnte ich kein Schmutz ausmachen.
"Wenn ich heute Nacht nach Hause komme, ist das Haus sauber!",fauchte meine Mutter und rauschte würdevoll aus dem Raum.
Jedenfalls sollte es würdevoll wirken, doch da sie schon leicht torkelte und auch stolperte, wurde aus dem imposanten Auftritt eher ein lachhafter Auftritt.
Mitleidig schaute ich meiner Mutter hinterher, dann ging ich auf mein Zimmer. Es war groß und hatte einen begehbaren Kleiderschrank, sowie ein eigenes Bad, was ebenfalls alles andere als klein war.
Da heute Sonntag war, musste ich nicht arbeiten. Ich kellnerte in einem Lokal und am Wochenende hatte ich eigentlich immer frei, doch oft war ich auch Samstags da, um unseren Koch Tyler zu helfen oder den beiden noch sehr unerfahrenen Kellnerinnen unter die Arme zu greifen. Nur für Sonntage hatte ich schon praktisch Hausverbot in dem Lokal. Und da mir nichts einfiel, was ich machen könnte, machte ich mich und die Suche nach etwas, was ich nochmal putzen sollte, doch alles blitzte und glänzte nur so vor sich hin.
Seufzend ließ ich mich auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Auf dem Regal über dem riesigen Fernseher stand ein Foto von Dad, Sophie, Mom und mir im Disney Land von vor 7 Jahren. Sophie und ich hatten uns extra verkleidet. Den Tag danach waren wir beim Eiffelturm. Als Dad mit Mom im Beinhaus von Verdun war, waren Sophie und ich mit unserer Tante aus Frankreich nach Versailles gefahren. Laut Das war das Beimhaus damals nichts für uns und als ich die schaurigen Bilder gesehen hatte, wusste ich auch, warum. So viele Knochen auf einmal...
Ich schaltete den Fernseher an und zappte durch die Kanäle, bis ich bei ABC Family stehen blieb, wo die Wiederholung von Pretty Little liars lief.
Während ich auf den Bildschirm starrte, dachte ich nach. Was wäre, wenn Dad und Sophie noch leben würden? Wäre dann noch alles gut? Aber schon damals hatten Mom und Dad sich wegen des Alkohols gestritten, denn Mom hatte es bei Feiern immer übertrieben, was Dad nie toll fand. Doch sein Tod hat Moms und meine Welt aus den Angeln gehoben und Mom findet Trost im Alkohol. Ich hatte auch mal getrunken und auch Drogen genommen, aber das hatte schnell wieder aufgehört. Es war die Zeit, als ich einen Totalabsturz hatte, mit 15, also vor 2 Jahren.
Mom hatte damals mit einem Mann geschlafen und war auch kurz mit dem zusammen und das habe ich nicht ausgehalten. Also habe ich angefangen zu trinken und Drogen zu nehmen, was der Mann nicht ganz so toll fand und irgendwann wegen mir gegangen ist. Alleine deshalb durfte ich das Haus ein Jahr lang nur verlassen, wenn ich arbeiten musste oder zur Schule ging. Kurz nach meinem 16. Geburtstag hatte Mom die Strafe dann zurückgezogen. Ich bin am dem Tag durch's Haus gehüpft und sofort früher aus dem Haus gegangen und war eine Stunde zu früh im Lokal angekommen.
Plötzlich vibrierte mein Handy.
Ich komme erst morgen Abend wieder. Hab was wichtiges zu tun.
Mom hatte geschrieben. Seufzend warf ich mein iPhone auf die Couch. Das machte Mom öfters so. Hauptsache, sie hatte ihren Spaß. Wie es mir ging, interessierte sie kein bisschen.

Als ich am Abend Hunger bekam, sprintete ich in die Küche. Ich machte den Herd an und kochte mir Nudeln. Nudeln waren einfach zu machen und es ging schnell, weshalb es zu Hause oft Nudeln gab. Wenn ich alleine war, aß ich auch oft Pfannkuchen, mein Lieblingsessen. Doch da ich Hunger auf Nudeln hatte, machte ich mir einfach Nudeln.
Mit einem gefüllten Teller ging ich dann wieder in's Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch. Während der Fernseher lief, aß ich meine Nudeln. Sie waren lecker, aber das war ja auch kein Wunder bei solch einem einfachen Gericht.

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Das 1. Kapitel war ziemlich kurz :) nächstes wird länger .
Bild:
Nina Dobrev als Katherine .
Man liest sich :)
larah1997

18.10.2016

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⏰ Last updated: Oct 20, 2016 ⏰

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Thornes and RosesWhere stories live. Discover now