Im Auto herrschte Stille als er mich schließlich nach Hause brachte. Filch redete generell wenig, aber nun schwieg er. Aber eins musste ich ihm trotzdem lassen: Egal wie betrunken er war, er konnte Auto fahren. Vermutlich war das auch einer der Gründe warum wir befreundet waren. Er war meine Mitfahrgelegenheit. Und ich sorgte durch meine Anwesenheit dafür, dass ihm keine Weiber aufdringlich wurden. So einfach war das. Ich vertraute ihm, aber Geheimnisse erzählte ich ihm trotzdem nicht. Er wusste alles über mich was er wissen wollte. Dad hatte ihn gekannt, er hatte einmal vor seinem Tod gesagt, dass er Filch in Ordnung fand. Ich spürte einen stechenden Schmerz in der Brust, wenn ich daran dachte, dass Dad Logan nicht kennengelernt hatte. Und dass Dad nicht bei meiner Hochzeit sein würde. Sofort überlegte ich, ob Dad Filch darum gebeten hatte, bei mir zu bleiben, um mich später in dir Hand meines Zukünftigen zu übergeben. Dieser Gedanke war so absurd, dass sich ein Grinsen auf meinem Gesicht breit machte. Filch warf mir einen irritierten Blick zu, sagte aber nichts. Ich hätte ihm auch unmöglich von dieser Vorstellung erzählen können. Wie schon gesagt, wir redeten nicht über solche Dinge. War auch besser. Wir waren nämlich beide keine Gefühlsdussel.
Die Bislane-Road war kaum erleuchtet als Filch um die Ecke bog. Ich seufzte. Schlafen konnte ich eh nicht. Er hielt bei der Nummer 21.
"Und...was machst du jetzt noch so?", fragte ich möglich smalltalkmäßig.
Er rieb sich die Augen.
"Naja...ich muss um sieben Uhr zur Arbeit", er zog die Stirn in Falten. Erstaunt schaute ich ihn an.
"Du...du arbeitest?", fragte ich verwundert. Er betrachtete mich ein wenig belustigt.
"Klar. Wine, wovon, glaubst du, lebe ich?", sein Blick würde unklar. "Ich bin schließlich schon 19."
"Ich weiß. Sorry."
Er lächelte leicht.
"Na los, steig schon aus, du musst ins Bett, du siehst fertig aus", er warf mir noch einen vertrauten Blick zu.
Ich nickte und stieg aus seinem Wagen. Er wartete bis ich die Haustür öffnete, dann fuhr er fort. Und in mir machte sich wieder dieses leere Gefühl breit. Jeder Gedanke kehrte zurück. Schnell schlüpfte ich auf meinen High Heels und huschte ins Bad. Nach einer Katzenwäsche zog ich mich aus, zog Joes Hoodie über und legte mich ins Bett. Mein letzter Gedanke war meine Rauchgewohnheit, dann fiel ich in einen unruhigen Schlaf. Und ich träume von Joe. Seinem Tod. Ein Albtraum.
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Z A R A
Teen FictionErst 16 und doch schon so alt. Zara hat schon viel erlebt und trotzdem sind noch viele Geheimnisse ihres Lebens ungeöffnet. Doch zuallererst muss sie herausfinden, wer sie überhaupt ist.