Lou hieß eigentlich Lola. Lola Johnson. Sie wohnt ebenfalls in der Bislane-Road, Hausnummer 39. Lou war meine beste Freundin. Wir machten alles zusammen. Schon als kleine Mädchen waren wir unzertrennlich gewesen.
Ich wachte durch einen unvorstellbar lauten Lärm auf. Verwirrt blinzelte ich und suchte nach meinem Wecker.
8:47 Uhr. Müde drehte ich mich zur Seite und schaute hinab auf Mr Darcy, unseren Kater. Auch er hatte verschlafen die Augen aufgeschlagen und streckte sich gähnend.
"Komm, Mr Darcy", und er war mit einem eleganten Sprung auf meiner Bettdecke. Ich setzte mich auf und kraulte ihn hinter den Ohren und im Nacken. Nichts liebte er mehr als das. Es klopfte. Mom steckte den Kopf durch die Tür.
"Morgen Süße", sie ging zum Fenster und zog langsam die Jalousie hoch.
"Morgen Mom", murmelte ich und versuchte den Lärm auszublenden.
"Wie war es denn?", fragte sie. Gestern...? Ich musste wohl sehr lustig aussehen, da sie lachte.
"Party? Luke hat gesagt bei...Oliver oderso?" Da fiel es mir wieder ein. Logan hatte mir indirekt gesagt, ich solle aufhören zu rauchen. Lou und Josh waren nun ein Paar und Filch hatte gesagt, dass er heute arbeiten musste.
"Ja, richtig", sagte ich gähnend, "Ich glaube, ich rufe Lou an, ob ich zu ihr kommen kann." Mom lächelte.
"Müsli?"
"Mom, wir haben nie Müsli im Haus."
Grinsend durchquerte sie mein Zimmer.
"Oh, heute doch. Ich war nämlich eben schon einkaufen, und ich dachte, du und Luke mögt doch so gerne Müsli...", sie zwinkerte mir zu und ging hinaus. Mr Darcy sprang von meinem Bett auf die Fensterbank.
"Was meinst du, Mr Darcy? Zeit für Müsli? Hunger?", fragte ich gähnend. Er miaute und schritt zur Treppe aus meinem Zimmer. Ein wenig widerwillig verließ ich mein Bett und zog mir einen Pullover über, bevor ich meine Haare zusammenband und ebenfalls hinunter in die Küche ging.Luke saß bereits auf einem Stuhl und trank warmen Kakao. Ich ließ mich auf der gemütlichen Eckbank nieder. Unsere Küche (und Esszimmer) waren fast die gemütlichen Räume des Hauses. Das lag aber daran, dass unser Zuhause im Cottage Stil eingerichtet war. Gemütlich und kuschelig war es jedenfalls immer bei uns.
"Morgen, Winnie", er lächelte. Luke war stets ausgeschlafen und guter Laune. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich lächelte ihn müde an und nahm mir die Milch. Während wir aßen, erzählte uns Mom, dass sie neben ihrem Hauptjob als Managerin gerne noch in dem Dritte Welt Laden ehrenamtlich Schichten schieben wollte. Ich verschluckte mich fast an meinen Haferflocken. Mom war eine super Managerin, sie löste schnell Problemen und organisierte vollkommen zuverlässig. Aber ihr Job war auch sehr anstrengend. Deshalb überraschte mich es so, dass sie sich entschloss noch mehr zu arbeiten.
Auch Luke hatte die Augen für einen Moment aufgerissen, hatte sich aber bereits wieder gefangen und lächelte leicht unsicher.
"Bist du sicher, Mom?", fragte ich verwundert und schaute sie prüfend an. Sie nickte bestätigend.
"Klar, bin ich sicher, Süße. Ich will gerne etwas Gutes für diese Menschen tun. Ich freue mich schon riesig auf meinen ersten Arbeitstag dort!"
Luke warf mir einen irritierten Blick zu, der so ungewohnt war, dass ich laut loslachte.
"Das ist super, Mummy! Ich rufe jetzt mal Lola an und gehe ins Bad", sagte ich fröhlich und verließ die Küche.
Lou hatte mir einiges zu erklären, vor allem wegen Josh. Und so ging ich einer Stunde später zu ihr.
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Z A R A
Teen FictionErst 16 und doch schon so alt. Zara hat schon viel erlebt und trotzdem sind noch viele Geheimnisse ihres Lebens ungeöffnet. Doch zuallererst muss sie herausfinden, wer sie überhaupt ist.