Kapitel 4

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Es vergingen nur wenige Stunden. Rastlos irrte Pfütze in der riesigen Stadt umher, ihre Pfoten schmerzten und ihr Kopf schwirrte. Noch immer dachte sie an den Kater, der vielleicht ein gutes Leben hätte führen können und darüber was die Großkatze gesagt hatte: „Ich versteh es nicht. Wieso gibt man mir eine Gabe, die ich nicht einsetzen kann, ich weiß noch nicht mal wo meine Grenzen liegen. Ich will....ich will nicht riskieren, das ich noch mehr Leben schade, nur weil ich mich verplappere." „Mit wem redest du?", ertönte plötzlich eine hohe Stimme über ihr. Pfütze sprang vor Schreck zurück und blickte nach oben. Auf einer dicken Steinmauer saß eine Katze die mit neugierigen Augen auf sie hinab blickte. Ihr Fell war in der vorderen Hälfte Braun und der hintere Bereich komplett Weiß, die Augen waren Bernsteinfarben. Die kleine Pfütze wusste, dass sie noch nie so eine komisch gefärbte Katze gesehen hatte und miaute frei raus: „Du hast aber komisches Fell!" Die Zweifarbige lachte laut: „Und ich habe noch nie eine Katze gesehen die mit sich selber redet, man lernt nie aus. Mein Name ist Sophie. Wer bist du, wenn ich fragen darf?" Mit einem Satz sprang Pfütze die Mauer hinauf um mit Sophie besser sprechen zu können, etwas schüchtern antwortete sie: „Ich heiße Pfütze, ich versuch ein Weg aus der Stadt zu finden, kannst du mir vielleicht helfen?" Sophie schüttele ihren Kopf. „Tut mir Leid Süße, ich verlasse nie diese Mauern. Ich würde mich genauso verlaufen wie du. Aber mal was anderes gefragt. Du bist noch viel zu Jung um hier herumzuspazieren, wo ist deine Mutter? Oder gehörst du zu Zweibeinern?" Sofort spürte Pfütze den frischen Schmerz in ihrem Herzen und senkte bekümmert ihren Blick. „Meine Mutter....meine Geschwister...sie alle sind...und das ist nur meine Schuld!" Sofort legte Sophie tröstend ihren Schwanz um Pfütze und schmiegte sich an sie: „ Pscht, ganz ruhig Kleine, es tut mir Leid, dass ich dich gefragt habe. Ich bin mir sicher das du nicht Schuld bist, ich seh doch das du eine ganz liebe Katze bist." Pfütze riss sich von ihr fort und schüttelte den Kopf, sie legte die Ohren an und fauchte: „Doch es ist meine Schuld. Ich wurde mit einer dämlichen Gabe versehen und deren Tod ist die Bezahlung dafür, sie mussten sterben für etwas, was ich nicht wollte und vorhin hab ich noch eine Katze in den Tod gerissen, weil ich mein Maul nicht halten konnte. Ich-ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, was meine Aufgabe ist, warum ich auserwählt worden bin, was mein Ziel sein wird. Ich habe Angst" Sophie näherte sich wieder der kleinen Katze, um sie zu beruhigen. „Aber wenn man doch dir die Gabe aufgezwungen hatte, dann ist doch derjenige Schuld, der diese gegeben hat und nicht du, Süße. Ich denke derjenige weiß das du eigentlich sehr Jung bist und noch nicht mit dieser Verantwortung umgehen kannst, vielleicht wirst du noch getestet, was aber natürlich kein Grund ist, deine Familie wegzunehmen, aber so hart und gemein das klingt: Es ist nun geschehen, lebe für deine Familie, lerne aus deinen Fehlern und irgendwann kannst du stolz auf dich sein." Schweigend hörte Pfütze ihr zu, diesmal ließ sie zu das Sophie sich an ihr anschmiegte und schnurrte leise aus Dank: „Vielleicht hast du Recht, es ist nur so unglaublich schwer und gar nicht so lange her, der Schmerz sitzt noch tief. Ich weiß nicht was ich tun soll, außer das ich der Sonne folgen soll, aber bei allem anderem bin ich ratlos."

Warrior Cats - Dunkle ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt